Die Motivation muss von innen kommen

Rechtswissenschaft (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    4.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.7
Das Studium ist machbar, wenn man bereit ist, viel Zeit hinein zu investieren und Interesse dafür aufbringen kann. Ich selbst habe die Lehrveranstaltungen kaum besucht, da ich lieber allein mit Büchern lerne, daher kann ich zu der Qualität der Veranstaltungen bzw. Dozenten nicht so viel sagen. Diejenigen Veranstaltungen, die ich besucht habe, reichten von teilweise monoton und langweilig bis zu sehr spannend. Es kommt immer auf den Dozenten, aber auch darauf an, wie sehr einen das einzelne Rechtsgebiet interessiert und wie sehr man sich selbst beteiligt und mitdenkt. Es liegt also auch nicht immer an den Dozenten, wenn man es langweilig findet. Mit der Bibliothek war ich zufrieden, allerdings könnte es mehr Platz geben, denn zu bestimmten Zeiten ist es schwer, einen Platz zu finden. Ich persönlich hätte gut von zu Hause aus lernen können, wenn die Literatur auch online vollständig zur Verfügung stehen würde. Wenn also die Bibliothek nicht noch mehr Plätze zur Verfügung stellen kann, sollte man vielleicht die Literatur vollständig digitalisieren, dann wäre es für viele leichter, von zu Hause aus zu lernen und man könnte so Platz schaffen in der Bibliothek für Leute, die zu Hause nicht lernen können.

Schade finde ich, wie das Studium inhaltlich aufgebaut ist. Man lernt im Studium die Rechtsgebiete einzeln und nicht im Zusammenhang. Dadurch fehlte mir lange Zeit ein wirkliches Verständnis und die Fähigkeit, im Zusammenhang zu denken. Erst im Repetitorium habe ich zum ersten Mal so viel verstanden. Schade, dass dieses Verständnis nicht in den ersten 3 Jahren des Studiums vermittelt werden konnte. Ich finde es absurd, die Gebiete getrennt voneinander zu betrachten, weil in den echten Sachverhalten der Praxis alles vermischt ist und zusammenhängt und wenn man das nicht von Anfang an lernt, ist es manchmal schwer, nicht überfordert zu sein mit solchen Sachverhalten. Ich finde es sollte von Anfang an alles aufeinander aufbauen und zusammenhängend gelehrt werden. Auch sollte es praxisnäher sein. Man lernt das gesamte Studium über im Gutachtenstil zu schreiben, nur damit man dann im Referendariat gesagt bekommt, in der Praxis sei der Gutachtenstil völlig selten und man müsse nun auf den Urteilsstil umsteigen, was dann echt schwer fällt. Auch sollte msn lieber weniger theoretischen Stoff lernen, dafür aber das Rechtsverständnis und die Praxisfähigkeiten vertiefen. Lieber von Anfang an lernen, wie man Urteile, Beschlüsse und Schriftsätze aller Art schreibt, statt drei Jahre für den Gutachtenstil zu verschwenden. Es sollte auch mehr als Wahlfächer angeboten werden, statt so viel in den Pflichtstoff zu quetschen. Man kann so viel Stoff eh nicht im Kopf behalten und am Ende ist es wichtiger, ein grundlegendes Rechtsverständnis zu haben, als jedes Rechtsgebiet grob im Kopf zu haben samt irgendwelcher Definitionen. In der Praxis kann man alle Definitionen, Normen und Kommentierungen nachschlagen. Rechtsverständnis und die Praxisarbeit muss man aber erlernen und darauf sollte der Fokus liegen. Ich verstehe auch nicht, warum man zB das zB in der Praxis wichtige Sexualstrafrecht oder Betäubungsmittelstrafrecht im Strafrecht nicht lehrt, aber Arbeitsrecht dann zum Pflichtstoff gehört, obwohl es im Examen völlig nebensächlich ist und es als Wahlfach für Interessierte angeboten werden könnte.

Ich finde auch das Punktesystem absurd. Die Höchstpunktzahl sind 18 Punkte, die jedoch gar nicht erreichbar sind. Mit 9 Punkten gilt man schon als gut. Dann verstehe ich nicht, warum das Punktesystem so demotivierend sein muss. Wenn man nämlich Außenstehenden erzählt, man hätte 9 von 18 Punkten (was Juristen als gut empfinden), kriegt man echt verwirrte Blicke und fühlt sich demotiviert. Man wird oft demotiviert und verliert dadurch an Selbstbewusstsein. Daher muss man sich das selbst geben können und sich nicht davon unterkriegen lassen. Gerade wenn man aus der Schulzeit kommt und an gute Noten gewöhnt ist, muss man es aushalten können, oft nur durchschnittlich zu sein. Noten im unteren Bereich sind gerade am Anfang total normal, man darf sich da nicht verrückt machen. Es wäre dennoch toll, wenn ein so harter Studiengang wenigstens auch darauf ausgelegt wäre, die Studenten nicht von Anfang an noch mehr zu deprimieren, als es so schon passiert.

Dennoch würde ich das Studium wieder wählen, denn für mich war es das Richtige.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.3
Stefanie , 12.04.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.4
Louis , 11.04.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.3
Anonym , 10.04.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.4
Brendah , 10.04.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
2.6
Grete , 05.04.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.9
Berty , 25.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.9
Therese , 25.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.9
Emma , 10.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.4
Umeyr , 08.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.4
Markus , 04.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)

Über Marie

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 9 Semester
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Berlin
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 23.10.2023
  • Veröffentlicht am: 25.10.2023