Ähm.. einfach weiterlesen!

Die ersten Semester des Psychologiestudiums in Marburg sind vor allem durch eine Einführung in eine große Vielfalt von Grundlagenfächern der Psychologie sowie die gründliche Methodenausbildung gekennzeichnet, denn wissenschaftliches Arbeiten wird hier ziemlich groß geschrieben. Das sehe ich persönlich als positiv an und als "Durchhalten bis die praktischen Fächer kommen" würde ich es nicht bezeichnen. Eher als eine Aneignung wichtiger Skills, die später wirklich relevant werden.

Meist macht es Spaß zur Uni zu gehen, vor allem wenn sich ein Dozent viel Mühe bei der Durchführung seiner Lehrveranstaltung gibt. Immer öfter - aber natürlich nicht immer (!) - wird versucht, von der klassischen Referatsstruktur in Seminaren abzuweichen, interaktive Elemente einzubauen (auch in Vorlesungen) und die praktischen Anteile zu vergrößern.

Mit etwas Fleiß und Ausdauer schafft fast jeder sein Studium - doch wer nicht Auswendiglernen kann (oder will) wird sich wohl nicht an alle kleinen Details erinnern, deren Kenntnis teilweise in Prüfungen gefordert ist.

Zwar glänzt das Psychologie-Gebäude nicht mit goldenen Türen oder modernster IT-Ausstattung, dafür ist es barrierefrei eingerichtet - wenn auch zu Beginn wie ein riesiges Labyrinth - und es gibt immer genügend Plätze in Vorlesungen und Seminaren.

Am Studienverlauf (8-semestriger Bachelor, konsekutiver 2-semestriger Master) gefällt mir vor allem der große Praxisblock im sechsten Semester. Hier besteht die Möglichkeit, verschiedene Praktika zu absolvieren oder - falls das schon in den Semesterferien erledigt wurde - sich zu entspannen, denn es finden keine Veranstaltungen statt. Für mich selbst stellte das sechste Semester einen perfekten Rahmen für einen siebenmonatigen Auslandsaufenthalt dar!

Einen großen Pluspunkt bekommt weiterhin die Kommunikation zwischen Dozenten und Studenten (Ausnahmen bestätigen die Regel) sowohl was Fragen, Kritik oder Wünsche bezüglich der Lehre angeht, als auch auf fachbereichspolitischer Ebene! Darüber hinaus gibt es breit gestreute Jobangebote für studentische Hilfskräfte - von Mitarbeit in der Forschung bis hin zur Leitung von Tutorien - die sicherlich für die Studienfinanzierung von großer Hilfe sind.