Spannendstes Studium

Ich studiere Psychologie im ersten Semester an der Heinrich- Heine Universität Düsseldorf und bin mit meiner Wahl sehr glücklich. Als Psychologiestudent hat man mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Die Reaktionen reichen von "Ach, Psychologie, das muss ich nicht studieren, ich weiß auch so, wie die Menschen ticken" über "Dann analysierst du wahrscheinlich schon alles was ich sage, ja?" bis zu "Später komme ich zu dir in Therapie". Viele solcher Sprüche habe ich zur Genüge gehört und bin zu dem Schluss gekommen, dass meine Mitmenschen mein Studium entweder total unterschätzen, mir sogar raten, etwas "richtiges, handfestes" zu studieren, oder es im Gegenteil maßlos überschätzen, Angst bekommen, ich könne lernen, ihre Gedanken zu lesen und heimlich zu manipulieren. Natürlich hat das mit dem Studiumsalltag herzlich wenig zu tun. Ich werde keine magischen Fähigkeiten entwickeln, nicht plötzlich den Schlüssel zum menschlichen Denken entdecken und nein, ich muss nichtmal zwangsläufig Psychotherapeut werden, wenn ich das nicht möchte, was für viele Freunde und Bekannte unvorstellbar scheint, wenn sie mich mit großen Augen anschauen und fragen, was man mit der Psychologie denn sonst noch so werden könnte.
Ich studiere eine Naturwissenschaft, was mir vor dem Studium ehrlich gesagt noch nicht ganz bewusst war. Biologie und Mathe waren in der Schule nie meine Lieblingsfächer und ich hätte nicht gedacht, dass ich mich in der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät mal so wohl fühlen würde. Inzwischen begeistert mich der biologische Bereich der Psychologie regelrecht, wir lernen viel über Neuroanatomie und was im Körper überhaupt passiert, wenn wir fühlen, sprechen, schlafen, entscheiden. Wir besprechen Drogenabhängigkeit, Stress, Emotionen. Und ganz ehrlich, wer die Möglichkeit hat, wer möchte nicht gerne das Denken, Fühlen, Handeln der Menschen studieren und verstehen lernen? Gibt es für uns überhaupt etwas wichtigeres?