Wissen, worauf man sich einlässt!

Vorneweg: Das Pharmaziestudium ist nichts für Leute, die gerne 2-3 Mal pro Woche Uni haben möchten und mit Naturwissenschaften so gar nix am Hut haben.

Die Bewerbung erfolgt über Hochschulstart (hieß früher mal ZVS) mit Angabe der Ortspräferenzen. Freiburg war bei mir auf Platz 1- der Ruf ist super (Freiburg ist für Pharmazie in etwa das, was Heidelberg für die Medizin ist), die Stadt wunderschön und gut gelegen am Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz.

Das Studium selbst dauert 8 Semester (Regelstudienzeit); nach den 4 Semestern Grundstudium legt man den ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung ab (kurz auch '1. StEx' genannt). Mit der ersten großen Prüfung in der Tasche startet man ins Hauptstudium, wo die Inhalte gelehrt werden, für die man in den ersten 4 Semestern die Grundlagen geschaffen hat. Gefolgt wird dies vom 2. StEx, danach kommt ein praktisches Jahr (vgl. Medizinstudium), das 3. Stex und mit der Approbation ist man dann fertiger Apotheker.

Die Uni Freiburg versucht immer, dem guten Ruf gerecht zu werden, dementsprechend sind die Anforderungen hoch: Das Studium ist dein Job- Vormittags stehen Vorlesungen an, den Nachmittag verbringt man in eigentlich jedem Semester im Labor. Ob Bio, Chemie oder Arzneiformenlehre: Das praktische Arbeiten sollte einem schon Spaß machen. Was man darüber hinaus noch braucht: Interesse und Begeisterungsfähigkeit und den Willen, sich auch mal hinzuhocken und wirklich zu ackern.

Aber was springt für einen selbst heraus? Die Dozenten, die in einer kleinen Gruppe von nur ca. 90 Studenten mehr Zeit haben, sich auch dem Einzelnen zu widmen, denen wirklich daran gelegen ist, dass man klar kommt im Studium. Und dass man Spaß daran hat. Organisatorisches fällt praktisch nicht an- die Stundenpläne sind vorgegeben, man ist automatisch zu Prüfungen angemeldet und genug Seminar- und Praktikumsplätze gibt es ohnehin. Apropos Prüfungen- wir bekommen keine Noten für die normalen Semesterprüfungen, unsere Abschlussnote ist das, was wir im Stex erreichen. Das bedeutet: 4 gewinnt! ;) 

In Freiburg sind die verschiedenen Studienrichtungen aufgeteilt- Naturwissenschaftler befinden sich im sog. Institutsviertel- zentrumsnah und alle Gebäude nah beieinander. Gott sei dank! Andere müssen rumhetzen, während wir uns in den Pausen vielleicht 100m bewegen müssen.

Die Uni Freiburg landet im direkten Vergleich aller Pharmafakultäten Deutschlands regelmäßig in den Top 3, wir sind moderner als die meisten Unis und führend auch in der Forschung. Plus, unsere Mensa ist gar nicht mal so übel, ganz im Gegensatz zu anderen Unis. Ist mindestens genauso wichtig wie der Ruf.

Es wäre jetzt unrealistisch davon auszugehen, dass es nur Positives gibt.

Als Student hat man nicht wirklich viel Zeit unter der Woche, man hat Uni von morgens bis Abends und fällt manchmal einfach nur noch Tot ins Bett. Diejenigen, die gerne die Auswahl haben unter vielen Fächern dürften auch enttäuscht werden- die einzige Wahlmöglichkeit, die sich ergibt ist das Wahlpflichtpraktikum zwischen dem 7. und 8. Semester.

Richtig, in der Pharmazie gibt es auch Veranstaltungen in den Semesterferien- nicht viele, dafür muss man in den ersten beiden Semesterferien jeweils 4 Wochen Praktikum ableisten. Andererseits- andere modern in der Bib vor sich hin, schreiben Hausarbeiten (die gibt es für uns Pharmazeuten nicht!! Großes Plus!!!) während wir ein bisschen Praxisluft schnuppern.

Alles in allem- bist du interessiert an Chemie, Bio und ein bisschen Medizin? Gibst du nicht leicht auf und hast Spaß am lernen? Du willst in eine schöne Stadt? Dann überleg dir das Studium in Freiburg!