Unorganisiertes Studium für halbe Wissenschafter

Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Digitales Studieren
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.7
Man ärgert sich desto länger man studiert Semester für Semester über die katastrophale Organisation (im 1. Studienjahr gehts noch weil genügend Kurse angeboten werden, aber vor allem ab dem 2. Studienjahr wenn man in Kurse nicht hineinkommt die man dringend braucht und dem ersten Fachpraktikum > man kommt schnell in Verzug und richtiges Aussortieren seitens der Dozierenden wie ich es anfangs nicht für möglich gehalten hätte, da sie nett und locker wirkten).

Angefangen von der komplizierten Stundenplanzusammenstellung über die Schulpraktika für die man sich schon ein gutes halbes Jahr vorher (ohne alle dafür erforderlichen Prüfungen/Voraussetzungen zu erfüllen) verbindlich anmelden muss und das Pendeln zwischen den vielen Unis (PH OÖ, PHDL, JKU, Uni Salzburg) bis zur recht schwierigen Kommunikation mit den jeweiligen Institutionen (LILES, …), weil sich keiner zuständig fühlt wenn man etwas braucht.

Vorlesungen kann man oft gar nicht oder nur alle 2 Wochen besuchen, weil es zu viele Überschneidungen gibt und man daneben das Schulpraktikum machen muss. Daher muss man alle Folien zu Hause durcharbeiten, was mühsam ist, weil nur sehr wenige Informationen darauf sind die ohne Besuch der Vorlesung Sinn ergeben (in Biologie zB findet man auf 20% -30% der Foliensätze nur Abbildungen und Bilder ohne Beschriftung/Begleittext oder Quellenangabe). Oft ist auch nicht klar, was für die Prüfungen relevant ist und was nicht.

Praxisbezug in den Fächern? Fehlanzeige! Nach der STEOP und ein paar weiteren Kursen gehts fast nur noch um Fachwissen. Man lernt alles mögliche ziemlich tief in die Materie hinein. In Biologie lernt man zahlreiche Gesteine, Mineralien, Bodentypen, Tier- und Pflanzenarten. In Deutsch beschäftigt man sich mit (historischer) Grammatik und Literaturwissenschaft und muss sehr viel lesen. Man lernt zu viel Stoff, aber zu wenig übers Unterrichten. Im Unterricht erzählt man den Schüler_innen dann am besten wie gebildet man als Lehrer_in ist, bringt nur leider nichts wenn Schüler_innen zB Lernschwierigkeiten haben bei denen man ihnen nicht helfen kann, weil man das im Studium nicht gelernt hat. Es ist mir schon klar, dass man als Lehrer_in mehr Wissen haben sollte als Schüler_innen, aber es ist wirklich zu viel und es kommen wichtige didaktische Inhalte zu kurz. Auch wenn einige Dozierende grundsätzlich nett und locker wirken, was sie in ihren Fächern verlangen ist extrem viel Arbeit und brauchen kann man das für den Unterricht später wenig bis gar nicht.

Die Praktika an den Schulen sollten dringend neu organisiert werden, zum Beispiel pro Semester einen Praxismonat. Während dieses Monats sollten alle anderen Kurse bis auf die Begleitlehrveranstaltungen (die auch online stattfinden könnten) pausiert werden.

Es sollten auch die Voraussetzungen für die Praktika fallen (Maturaniveau hat sowieso jede_r Studierende und für den Unterricht im Praktikum bereitet man sich sowieso gezielt vor oder die Praxislehrer_innen geben vor wie sie es haben möchten). Die Voraussetzungsketten bringen nichts außer dass man mit dem Studium deswegen leicht in Verzug kommt. Nachdem ich mit all meinen Praktika fertig bin, kann ich sagen dass die STEOP Vorlesungen Vorbereitung genug gewesen wären und das andere ziemlich sinnbefreit war, weil ich das tiefe Wissen nicht brauchte und vermutlich nie wieder brauchen werde. Man könnte das Studium um mindestens ein Jahr kürzen. Wenn man Lehramt studiert will man Lehrer_in werden und nicht Wissenschafter_in. In dem Studium wird man eher letzteres, hat aber leider außer Unterricht an Schulen keinerlei andere Berufsmöglichkeiten/Berufsberechtigungen.

Ein Studium in Mindestzeit ist nur möglich, wenn man pro Semester mindestens 30 ECTS macht (sehr schwierig bei den vielen Überschneidungen), sehr gute Noten schafft und immer einen Platz in fast allen Kursen bekommt. Die Schulpraktika muss man auch so gut es geht dazwischen einplanen, aber das hängt auch von den Praxislehrer_innen und deren Stundenplänen ab.

Da ich vor dem Lehramtsstudium bereits ein Universitätsstudium in Mindeststudienzeit (6 Semester, 180 ECTS) abgeschlossen habe, muss ich sagen, dass einem im Lehramtsstudium deutlich mehr abverlangt wird. Ich hatte in meinem Erststudium Kurse mit 6 ECTS die weniger Aufwand waren als zB die VO Bioplanet Erde (3 ECTS) oder VO Diversität der Pflanzen 1 (2 ECTS). Ich brauchte manchmal auch einen zweiten Antritt. Einen Gesamtnotendurchschnitt im Lehramtsstudium von unter 2,0 schafft man nur schwer.

Ich bin froh, wenn ich nach nach 5 1/2 Jahren endlich mit dem Studium fertig bin. Ich hatte es mir ehrlich gesagt anders und wesentlich leichter vorgestellt. Der Spruch „Lehrer werden ist nicht schwer“ gilt für dieses Studium nicht. Den Master werde ich erst dann in Angriff nehmen wenn es unbedingt sein muss.

Wenn man als Lehrer_in arbeiten möchte führt kein Weg am Lehramtsstudium vorbei. Man sollte sich seiner Berufswahl aber sehr sicher sein, denn das Studium kann anstrengend sein und man braucht Durchhaltevermögen im Übermaß.
  • man kann danach als Lehrer_in arbeiten
  • Organisation, keine Online oder Hybrid-LVAs, schlechte Vorbereitung für den Unterricht an Schulen, die vielen Unis und das ständige Pendeln (Cluster Mitte)

Sarah hat 15 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Gibt es ausreichend Sitzplätze in den Hörsälen?
    Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
    Auch 65% meiner Kommilitonen haben keine Probleme, einen freien Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
  • Wie modern sind die Seminarräume und Hörsäle ausgestattet?
    Ich bemängele die veraltete Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle.
    48% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Ausstattung der Hochschule moderner sein könnte.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.
    Auch 68% meiner Kommilitonen sagen, die Hochschule liegt am Ende der Welt.
  • Wie schön ist der Campus?
    Den Campus finde ich ganz ok.
    Auch 65% meiner Kommilitonen finden den Campus ganz ok.
  • Ist Deine Hochschule barrierefrei?
    Ich bezeichne die Hochschule als teilweise barrierefrei.
    Auch 50% meiner Kommilitonen sehen die Hochschule als teilweise barrierefrei.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
    Auch 77% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Ein paar meiner Dozenten kommen sogar aus der Praxis.
    Auch 89% meiner Kommilitonen geben an, dass ein paar ihrer Dozenten Praxiserfahrung haben.
  • Gibt es eine Anwesenheitspflicht?
    In meinem Studiengang gibt es eine Anwesenheitspflicht.
    Auch 75% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es eine Anwesenheitspflicht gibt.
  • Wie hoch ist das Lernpensum?
    Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.
    Auch 67% meiner Kommilitonen bezeichnen das Lernpensum als sehr hoch.
  • Ist der Studienverlauf sinnvoll geplant?
    Für mich ist der Studienverlauf ein komplettes Chaos.
    Auch 79% meiner Kommilitonen kritisieren, dass der Studienverlauf ein komplettes Chaos ist.
  • Ist die Regelstudienzeit realistisch bemessen?
    Für mich ist die Regelstudienzeit nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.
    Auch 63% meiner Kommilitonen glauben, die Regelstudienzeit ist nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
    Auch 90% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Wie finanzierst Du hauptsächlich Deinen Lebensunterhalt?
    Meinen Lebensunterhalt finanziere ich hauptsächlich durch einen Job.
    60% meiner Kommilitonen erhalten hauptsächlich finanzielle Unterstützung von ihren Eltern.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich nicht in den Urlaub.
    Auch 50% meiner Kommilitonen fahren in den Semesterferien nicht in den Urlaub.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
    Auch 50% meiner Kommilitonen fangen mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.3
Annalena , 04.04.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
2.3
Sarah , 21.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
5.0
Magdalena , 21.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
3.3
Romana , 13.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
2.7
Michael , 11.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
2.0
Verona , 11.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
1.9
Aleq , 09.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
4.4
Emely , 07.03.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
3.9
Isabell , 24.02.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt
3.9
Markus , 21.02.2024 - Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) (B.Ed.) Lehramt

Über Sarah

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2019
  • Studienform: Lehramt (SB, SA)
  • Standort: Standort Linz
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 20.12.2023
  • Veröffentlicht am: 22.12.2023