Studium top, Durchführung flop

Insgesamt liefert das Studium einen guten Gesamtüberblick über die Thematik Medizintechnik. Leider kommt es aufgrund von Unstimmigkeiten in der Führungsetage der Hochschule und des Fachbereiches immer wieder zu Entscheidungen, die nicht gerade zum Wohle des Studierenden sind (Kompetenz Gerangel, Kindergartenverhalten, wie auch immer man es nennen möchte). Der Anspruch der Lehrveranstaltungen ist allgemein eher hoch, jedoch liegt ja jedem das eine mehr und das andere etwas weniger. Die Dozenten sind durchweg kompetent und haben auch auf fast alle Fragen eine Antwort (wenn sie denn Lust auf Fragen haben). Das oben erwähnte Kompetenz Gerangel führt leider auch zu einem nicht so optimalen Studienverlauf und Modulaufbau. Manche Fächer sind durchaus sinnvoll, kommen jedoch etwas zu kurz oder zu spät, andere hingegen werden viel zu sehr ausgedehnt und sind für die Mehrheit eher unnötig. Allgemein ist das Studium recht elektroniklastig ausgelegt. Leider fehlt insgesamt der von einer Fachhochschule erwartete Praxisbezug. Es gibt zwar sogenannte Praktika, jedoch sind diese meiner Meinung nach nicht immer besonders aussagekräftig, da die Ausstattung teilweise nicht mehr up to date ist oder es nur sehr bedingt mit einer direkten Praxistätigkeit zusammenhängt.
Das Studium versucht einen Gesamtüberblick zu verschaffen und einem die Möglichkeit zu bieten in jeden Bereich der Medizintechnik einzusteigen, jedoch geht es meiner Meinung nach viel zu oft um die Forschung und Entwicklung und eher weniger um die Anwendung am Patienten oder um den allgemeinen Alltag in einer Firma oder Klinik. Das kann auch nicht das Vorpraktikum von 8 Wochen wettmachen, da man dort eigentlich alles angeben kann was auch nur irgendwie mit "Technik" zu tun hat. Vlt würden ein paar Exkursionen helfen, aber das hat ein Student ja leider nicht zu entscheiden. Insgesamt kann man also sagen: die Inhalte des Studiums sind sehr umfangreich und auch definitiv nicht zu verachten, aber leider kommt es aufgrund von Unstimmigkeiten der Führungsetage immer wieder zu einer nicht optimal durchdachten Durchführung bzw. Umsetzung des Studiums. Mit etwas Selbstengagement, einem gelegentlichen Blick über den Tellerrand der vorgeschriebenen Inhalte und dem Interesse zur Thematik kann man jedoch eine Menge aus dem Studium mitnehmen.