Spannender Studiengang mit kleinen Mängeln

Mir gefällt das Medizinstudium in Würzburg insgesamt gut bis sehr gut. Dass man sehr viel lernen muss, dürfte kein Geheimnis sein, das ist aber wohl auch nicht "Würzburg-spezifisch". In der Vorklinik ist natürlich alles sehr theoretisch und hat wenig Bezug zum späteren Arbeitsalltag, das sollte aber, wie man hört, nach dem Physikum deutlich besser werden! Die Atmosphäre unter den Studenten ist im Großen und Ganzen wirklich gut, man hilft sich gegenseitig und auch von Seiten der Uni hat man das Gefühl, dass sie jeden möglichst durchkommen lassen wollen, kein Aussieben in der Vorklinik wie an anderen Unis.
Leider muss ich sagen, dass die Lehrqualität in manchen Fächern sehr dozentenabhängig ist, vor allem während des Präparierkurses habe ich das bemerkt.
Außerdem sind die Unigebäude sehr weitläufig aufgeteilt, Aufenthaltsmöglichkeiten sind teilweise wenig bis gar nicht vorhanden, bspw. am Röntgenring (Anatomie, Physiologie). In der zentralen Bib gibt es viel zu wenig Plätze.
Die Räumlichkeiten sind teilweise sehr alt und daher wird es dort relativ eng, trotz der vergleichsweise kleinen Semester. Seitens der Organisation wird häufiger nicht darauf geachtet, dass Klausuren oder andere Termine sich nicht überschneiden.
Die Aufbereitung des Lerninhalts ist meist wirklich gut und in einigen Fächern wird auch zunehmend versucht, einen Bezug zur Klinik herzustellen.
Würzburg selbst ist top als Uni-Stadt - viele Freizeitmöglichkeiten, schöne Umgebung und Nachtleben. Einzig der bezahlbare Wohnraum ist knapp.
Ich würde das Studium trotz der genannten Kritikpunkte auf jeden Fall weiterempfehlen, es lohnt sich!