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Katastrophale Organisation, aber gute Lehre
Lernen, um mehr zu vergessen, als zu wissen
Das Medizinstudium ist in die Vorklinik und Klinik unterteilt. In der Vorklinik lernt man zunächst alle Grundlagen der Naturwissenschaften im Rahmen von Vorlesungen, Seminaren und Praktika, um das erlernte Wissen im ersten Staatsexamen, dem Physikum, zu beweisen. Die ersten zwei Jahre bestehen die meiste Zeit aus Bulimie-Lernen und den Versuch den Körper zu verstehen , um eine Logik zwischen Enzymen, Struktur und Prozessen zu finden. Viele Lerninhalte gehen hierbei im Unterbewusstsein mit der Zeit verloren, wobei durch wiederholtes Einlesen und Beschäftigen, das bereits verstandene Wissen wieder reaktiviert werden kann. Und dort liegt die Kunst der Dozenten in der Vorklinik sowie Klinik mit Merksprüchen oder Patientenbeispielen in Erinnerung zu bleiben, was in meinen Augen zahlreichen Lehrenden sehr gut gelingt.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Unser Studium lief ein Jahr fast ausschließlich online mit Online Vorlesungen, Seminaren und Praktika. Die Dozenten geben sich sehr viel Mühe im Rahmen der Praktika und Seminare den Inhalt kompakt mit Take-Home Message zu halten. Die Vorlesungen sind meist 2 Jahre alt. Es fehlt dennoch die Präsenz Lehre, ich persönlich kann mir Lerninhalte besser merken, wenn ich die mit Erfahrungen und praktischen Ereignissen verbinden kann. Dies soll nicht mein Mittag oder der Spaziergang, den ich an dem Tag der Vorlesung gegessen bzw. gemacht habe...auch die online Prüfungen verändern das Bild der Studierenden und führen zu einem geringeren „Aussortieren“ vor dem Studium...