Zwischen Schreibtisch und Präpsaal

Am Anfang fiel es mir sehr schwer, Motivation zum lernen zu finden. Ich kam grade aus der Schule, war zum ersten Mal aus dem Elternhaus raus und es gab eine Menge wesentlich spannender Dinge als Biologie, Physik und Chemie. Damit fängt die Vorklinik nämlich an. Zumindest das erste Semester hält neben Gewebslehre (von der ich bis zur ersten Prüfung herzlich wenig verstanden habe) und dem Bewegungsapparat (also ein wochenlanges Knochenauswendiglernen) garnichts bereit, was ich persönlich mit den späteren Beruf eines Mediziners verbunden hätte. Obwohl ich anfangs den Stoff extrem habe schleifen lassen und auf dem Mikroskop in den Seminaren teilweise eingeschlafen bin, hat sich herausgestellt, dass man, wenn man noch die Kurve zum Schreibtisch kriegt, die Prüfungen auch besteht. Die Professoren sind fair, die Ansprüche hoch aber realistisch und der Stoff, wenn man erst einmal drin ist interessant. Und das beste: nach 2 Semestern fügt sich der trockene, scheinbar zusammenhangslose Kram zu einem großen Bild zusammen und der Sinn des Grundlagen-Paukens wird ersichtlich. Fazit: ohne Disziplin geht es nicht, aber auch feiern, Freunde und Hobbys sind drin, wenn man sich nicht zu sehr in seiner Tiefenentspanntheit verliert.