Medizin - man muss es wollen

Ich perönlich finde, dass es ein wunderbares Studium ist, da ich mir damit einen Traum erfülle. Jedoch ist es hart und ich möchte auch garnicht zugeben, wie oft ich mir schon gedacht habe: "Keine Lust mehr auf den Scheiß!"- aber man hält dann doch durch, weil man weiß, wofür man es macht.
Wir haben einige tolle Dozenten und einige, bei denen man sich durchaus fragt, warum sie denn unbedingt an einer Universität tätig sein müssen.
Die Vorklinik (1.-4.) Semester ist von der Stoffmenge unmenschlich, aber das hört man ja auch von jedem Mediziner.
Zusätzlich haben wir hier in Halle einige Dozenten die das IMPP (davon werden die Staatsexamen gestellt) lächerlich finden und um einiges mehr fordern - als ob man nicht schon genug lernen müsste. Dadurch ist man oftmals gezwungen, vieles schnell zu lernen, ohne dass es sich so richtig setzt und man es dann auch wirklich behält. Somit ist die Vorbereitung aufs Physikum auch nochmal hart - manches lernt man fast von neuem, obwohl man die Klausur in den vorangegangenen Semester locker geschafft hat.
Das finde ich persönlich nicht fair, da ich selbst von mir mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich viel Mühe und Zeit ins Lernen investiere und dafür auf so manches verzichte - aber eben nicht auf alles.
Die Lehrveranstaltungen sind mal so mal so, aber das ist in jedem Studium normal. Nur leider gehen die guten Veranstaltungen manchmal unter, weil man so viele - auch verpflichtende - Vorlesungen, Seminare und Praktika hat, dass man nicht hinterherkommt.
Man hat ironischerweise oft das Gefühl, dass das Studium einen mit Haut und Haaren frisst und freut sich trotzdem jeden Tag aufs neue, dass man genau das studiert, weil es gleichzeitig so erfüllend und interessant ist, dass kein anderes Studium dieser Welt damit mithalten könnte, da bin ich mir sicher.