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Sehr gute Ausbildung, aber sie hat ihren Preis

Medizin (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Gesamtbewertung
    4.0

Bedingt durch den Abschluss mit Staatsexamen gibt es im Studiengang Medizin nicht ganz so viel Gestaltungsspielraum wie in anderen Fächern. Die Inhalte unterscheiden sich von Uni zu Uni nicht groß, die Organisation allerdings schon.

Der Studienverlauf ist an der Goethe-Uni sehr sinnvoll strukturiert, die Veranstaltungen bauen in der Regel aufeinander auf und ergänzen sich thematisch. Hat man sich einmal mit den Grundlagen befasst, wird es immer spannender und komplexer. Gerade in den späteren vorklinischen Semestern laufen Kurse mit ähnlichen Inhalten parallel.

Einerseits ist das absolut sinnvoll, weil man fachübergreifend lernen kann, andererseits ergibt sich daraus häufig ein Zeitproblem. Medizin ist ein Studiengang mit enorm hohem Lernaufwand, und oft ist schlicht und einfach die Zeit zu knapp um alles zu lernen, was relevant ist. Im dritten Semester laufen Biochemie und Physiologie zeitweise parallel mit Anatomie 3, und um alle Klausuren zu bestehen, muss man sich schon ordentlich ins Zeug legen.

Trotzdem ist es auf jeden Fall machbar, und da die Themen wirklich interessant sind und zum größten Teil auch gut vermittelt werden (wenn man denn die Zeit hat, in die Vorlesungen zu gehen ;)), fällt es nicht ganz so schwer, sich damit zu beschäftigen.

Wie schon angedeutet, unterscheiden sich die Lehrveranstaltungen in der Qualität. Bedingt durch die hohen Teilnehmerzahlen (2012 um die 600 Erstsemester) laufen die Veranstaltungen z.T. über längere Zeiträume (Biochemie-Praktika zu einem Thema finden zwei Wochen statt, bis alle teilgenommen haben) oder werden z.T. von wenig erfahrenen Dozenten abgehalten - der Lerneffekt ist entsprechend nicht immer spürbar. Je nachdem an wen man gerät, kann man allerdings auch eine Menge mitnehmen - vorausgesetzt, man ist bereit, sich auch mal ein bisschen anzustrengen, denn die qualitativ guten Lehrveranstaltungen sind in der Regel auch relativ anspruchsvoll.

Was sich leider ebenfalls aus den hohen Studentenzahlen ergibt, ist das vielfach kritisierte Aussieben. In den vier Semestern, die ich jetzt studiere, hat sich der Jahrgang schon deutlich verkleinert, bei den Zahnmedizinern sogar noch drastischer. Erreicht wird das vor allem im Physikpraktikum (durch oft unnötig schwere Abfragen) und Klausuren, die oft deutlich über dem Niveau des Physikums liegen. Während man dann für die Wiederholungsklausur lernt, fällt man gerade im 3. Semester meistens durch die nächste anstehende Klausur (hier wieder das Zeitproblem). Die Meinungen hierzu gehen auseinander - es gibt viele Beschwerden über unfaire Prüfungen und die hohen Durchfallquoten sprechen für sich, allerdings glaube ich selbst nach wie vor, dass man mit genügend Engagement und ein bisschen Glück alles bestehen kann, und zwar nicht nur haarscharf. Dafür gibt es genug Beispiele.

Fazit: Nimmt man das viele Lernen und den Stress in Kauf, kann man an dieser Universität eine sehr gute Ausbildung erhalten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass man sich wirklich für die Medizin begeistern muss, um dazu bereit zu sein. Ist das der Fall, seid ihr hier goldrichtig :)

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.7
Sofia , 11.05.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.4
Zoé , 05.05.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.3
Valentin , 02.05.2024 - Medizin (Staatsexamen)
2.9
Mara , 01.05.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.0
Dilara , 19.04.2024 - Medizin (Staatsexamen)
3.6
E. , 17.04.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.9
Nina , 11.04.2024 - Medizin (Staatsexamen)
3.6
Juli , 10.04.2024 - Medizin (Staatsexamen)
3.9
Elias , 08.04.2024 - Medizin (Staatsexamen)
3.7
Louis , 27.03.2024 - Medizin (Staatsexamen)

Über Franziska

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Campus Niederrad (Universitätsklinikum)
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 22.07.2014
  • Veröffentlicht am: 22.07.2014