Interessantes Fach, aber mangelnde Praxiserfahrung

Das Medizinstudium ist an sich ein tolles Studium mit sehr interessanten Fachinhalten. Der Körper ist schon ein erstaunliches Wunderwerk der Natur. Daher ist es auch cool, viel darüber zu lernen (auch wenn man leider manchmal dadurch selbst zum Hypochonder wird :P ).
Allerdings wird man im Studium leider auch regelrecht erschlagen mit unnützen Details und verliert daher leider oft das große Ganze aus den Augen. Viele meiner Kommilitonen, genauso wie ich, würden sich wünschen, dass man mehr Praxis mitbekommt und auch mehr praktische Fertigkeiten lernen könnte. Es ist sehr stark davon abhängig, welche Wahlpraktika man macht und ob man Glück mit der Station hat, auf die man kommt. Es gab tolle Praktika, bei denen man sehr viel selbst machen durfte, allerdings auch andere, wo man nur daneben stand und nichts sinnvolles gelernt hat. Ich denke, dass alle sich darüber freuen würden, wenn man den Fokus mehr auf wesentliche Aspekte und Praxis lenkt, da unsere Zeit ohnehin schon stark ausgelastet ist. Man hat sehr viele Veranstaltungen, allerdings könnte man vermutlich mehr in der selben Zeit lernen, wenn man mehr in der Klinik oder in Arztpraxen unterwegs wäre und dort selbst Aufgaben übernehmen könnte. Ich denke, dass das Studium sehr stressig ist, das ist allgemein bekannt. Vor allem, wenn man auch an seiner Doktorarbeit parallel arbeitet. Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Fach, und jeder, der gerne für seinen Job lebt, ist in der Medizin auf jeden Fall gut aufgehoben. Wer allerdings auf Work-Life-Balance viel Wert legt, der muss sehr früh lernen, die richtigen Prioritäten zu setzen und sich anderen Leuten gegenüber durchzusetzen. Aber wenn man konsequent daran arbeitet, dann lohnt es sich und man hat die Chance auf einen erfüllenden Job :).