Modelstudiengang verschulter als gedacht

Ich hab mich aufgrund des Organbezogenen lernens, dem frühen Patientenkontakt und der damit assoziierten Praxis, für den Modelstudiengang in Aachen entschieden. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht ob ich mich nochmal so entschieden hätte, denn der Modellstudiengang hat auf jeden Fall auch seine Schwächen.

1. Lernmaterial ist bei jedem Verlag auf das reguläre Studium ausgelegt !!!
2. Extrem viele Pflichtveranstaltungen erschweren es einem seinen eigenen Lernrhytmus umzusetzen, wobei die Praktika leider auch extrem schlecht sind. Praktika sind so knapp bemessen das der Lerneffekt = 0 ist (Allgemeiner Konsens!) und man dementsprechend Zeit + Energie verliert, um sich den Stoff in Eigenregie reinzuprügeln.
3. Vorlesungen werden teilweise in - didaktisch - grauenhafter Reihenfolge abgehalten

An sich ist das Studium aber gut machbar, sofern man Bereit ist den Preis dafür zu bezahlen. Ich denke das ist ein wichtiger Punkt, denn vielen, inklusive mir und meinen Freunden, war nicht klar, was es wirklich bedeutet. Ihr seid gut in einer Sportart ? Alle anderen werden an euch vorbeiziehen, weil ich einfach keine Zeit habt 3x die Woche trainieren zu gehen. Ihr habt richtig enge Freundschaften, die euch viel Wert sind und die ihr gerne pflegt ? Ihr werdet sie vernachlässigen.

Rückblickend hätte ich mich wahrscheinlich für ein anderes Studienfach, unabhängig vom Studienort, entschieden. Man wirft seine besten Jahre für dieses Studium weg. Leistung zu erbringen ist nichts worauf man stolz sein sollte. Geht in euch und überlegt ob ihr das wirklich wollt, denn so ein Pensum über 6-7Jahre verändert einen Menschen und die 20er sind entwicklungstechnisch durchaus nicht unerheblich....

Wer sich dennoch dafür entscheiden sollte:

Wenn man nicht wirklich total auf den Kopf gefallen ist, dann schafft man das Studium auch bei gegebenem Einsatz. Verabschiedet euch von Bestnoten, schaut auf eure Gesundheit und lernt auf die Uni zu s* !