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Grundlagen und Kreative Projekte gut verbunde...
Nicht dem Studiengang Medieninformatik angemessen
Studieninhalte
Vorab: Man hätte es teilweise wissen können, wenn man sich vor Beginn mehr mit den Studiengängen beschäftigt hat. Trotzdem finde ich den Titel MEDIENinformatik mittlerweile sehr unpassend.
Medien sind nämlich in diesem Studiengang weitestgehend auf Bereiche der Computergrafik und Bildverarbeitung beschränkt. Was okay ist, aber dann auch im Titel so kommuniziert werden sollte. Wenn man Bock auf genau diese Dinge hat (Computergrafik I & II; Bildbearbeitung, Virtual Reality, AV Verarbeitung, etc), dann ist das fein.
Wenn man allerdings unter Medien auch so-etwas wie Webanwendungen oder Mobile Apps versteht, wird man enttäuscht. Während man im Bereich der Webentwicklung mit dem gleichen Kenntnisstand der E-Commerce'ler-innen herausgeht, werden Themen wie App Entwicklung gar nicht behandelt, außer man hat selbst eine Idee für eines der späteren Projekte. Aber in den Projekten gibt es kaum nennenswerte "Lehre", d.h. man bringt sich am Ende alles selber bei, was aber grundsätzlich nicht schlecht ist.
Über den Anspruch will ich hier nicht viel sagen, das haben hier viele andere schon ausgebreitet. Man lernt hier eine Gewisse Form von Disziplin und mit Stress umzugehen. Medieninformatiker-innen die das 4 Semester gemacht haben wissen was ich meine. Dafür habe ich nie wieder in der Berufswelt eine ähnlich stressige/ anspruchsvolle Zeit gehabt. Für dieses gewollte "Abstumpfen" und "Unter Druck Arbeiten können" bin ich der FH dankbar.
Ausstattung & Infrastruktur - Peinlich
Zunächst das Positive: Man kriegt eigentlich immer einen Platz im Hörsaal, die meisten davon sogar mit gepolsterten Sitzen. Das wars aber auch schon.
Steckdosen werden überbewertet, Plätze zum Lernen sind (vor Corona Zeiten) ungefähr so gut zu kriegen Grafikkarten im Jahr 2021. Es gibt sogenannte "Rechenzentren", in denen Computer zum Arbeiten stehen. Diese sind dabei weder schnell noch zuverlässig. Den Student-innen steht dabei 1GB "Speicher" zur Verfügung, auf dem er beliebige Dinge, wie z.b. die Programme der Übungen ablegen kann. Wenn dieser 1GB voll ist, kann man sich teilweise nicht mehr einloggen und muss dem IT Support eine Mail schreiben. Wenn denn der Mail Server denn erreichbar ist.
Ähnliche Kuriositäten gibt es bei der Software. Es wird erst dann auf neue Software umgestellt, wenn der Punkt der Fahrlässigkeit erreicht ist (TLS Version der Dienste, Windows Versionen). Mit (un)regelmäßigen Downtimes der Dienste ist zu rechnen.
Wenn man erwartet mit irgendeiner modernen Version einer Software zu arbeiten, ist man hier falsch. Das ist in vielen Fällen zwar okay (SVN, Java8, etc.), weil es mehr um die Konzepte dahinter geht. Es ist trotzdem Schade und meiner Meinung nach konträr zu dem Begriff der "Praxisnähe".
Organisation - Schwierig
Hier trifft es "Haben wir immer so gemacht, machen wir auch weiter so" ziemlich gut. Viele Prozesse wirken antiquiert und haben schon vor 10 Jahren genau so funktioniert. Zur Anmeldung einer Thesis bspw. muss man eine PDF ausfüllen, die dann zu verschiedenen Leuten schleppen und am Ende abgeben. Zum Glück ging das zu der Corona Zeit per Mail. Wenn man Glück hat, bekommt man dann nach 2 Wochen eine Bestätigung per Mail. Vielleicht aber auch einfach nicht. Informationen werden grundsätzlich nur sehr umständlich und kurzfristig bereitgestellt, manchmal aber auch einfach gar nicht. Da muss man dann selber Professoren anschreiben wegen bestimmen Projekten, die im Zweifel aber auch von nichts wissen.
Dozenten - Ein Lichtblick
Overall gibt es hier nichts wirklich zu beanstanden. Fast alle sind sehr kompetent in Ihrem Fachgebiet, auch wenn einige nur begrenze Fähigkeiten haben, dieses Wissen zu vermitteln. Besonders bemerkenswert sind einige Professoren/ Dozenten denen man anmerkt, dass sie das nicht als "Beruf" machen sondern als "Berufung". Wenn man Samstag Abend eine ausführliche Antwort auf eine Frage bekommt, dann ist dies den Dozenten hoch anzurechnen.
Die Dozenten bewerten fair, da ist mir nichts negativ aufgefallen.
Fazit
Allgemein würde ich das Studium an der FH nicht empfehlen. Nicht weil es schlecht ist, das was man hier lernt (bspw. Stressresistenz) sind meiner Meinung nach unglaublich wichtige Fähigkeiten. Aber ich denke dies kann man auch besser lernen. Ich würde jeder/jedem empfehlen an einer anderen Hochschule zu studieren (wo es nicht so stessig ist), aber sich bereits früh (2 Semester) um einen Werksstudenten Job zu bemühen. Dies bietet im Vergleich zu Dual auch den Vorteil des Wechsels innerhalb des Studiums. Ich denke man lernt so theoretische Inhalte an der Hochschule, Praxisrelevante Inhalte in dem Unternehmen und die Kombination daraus erhöht die Stressresistenz.
Außerdem ist die gesamte "Studienerfahrung" vllt etwas angenehmer durch angemessene Ausstattung & Infrastruktur und bessere Organisation.
Möglicherweise sind die Studieninhalte für jemanden der im Bereich Computergrafik arbeitet auch passender, für jemanden wie mich der im Bereich Web Anwendungen arbeitet, waren sie eher weniger nützlich.
Vorab: Man hätte es teilweise wissen können, wenn man sich vor Beginn mehr mit den Studiengängen beschäftigt hat. Trotzdem finde ich den Titel MEDIENinformatik mittlerweile sehr unpassend.
Medien sind nämlich in diesem Studiengang weitestgehend auf Bereiche der Computergrafik und Bildverarbeitung beschränkt. Was okay ist, aber dann auch im Titel so kommuniziert werden sollte. Wenn man Bock auf genau diese Dinge hat (Computergrafik I & II; Bildbearbeitung, Virtual Reality, AV Verarbeitung, etc), dann ist das fein.
Wenn man allerdings unter Medien auch so-etwas wie Webanwendungen oder Mobile Apps versteht, wird man enttäuscht. Während man im Bereich der Webentwicklung mit dem gleichen Kenntnisstand der E-Commerce'ler-innen herausgeht, werden Themen wie App Entwicklung gar nicht behandelt, außer man hat selbst eine Idee für eines der späteren Projekte. Aber in den Projekten gibt es kaum nennenswerte "Lehre", d.h. man bringt sich am Ende alles selber bei, was aber grundsätzlich nicht schlecht ist.
Über den Anspruch will ich hier nicht viel sagen, das haben hier viele andere schon ausgebreitet. Man lernt hier eine Gewisse Form von Disziplin und mit Stress umzugehen. Medieninformatiker-innen die das 4 Semester gemacht haben wissen was ich meine. Dafür habe ich nie wieder in der Berufswelt eine ähnlich stressige/ anspruchsvolle Zeit gehabt. Für dieses gewollte "Abstumpfen" und "Unter Druck Arbeiten können" bin ich der FH dankbar.
Ausstattung & Infrastruktur - Peinlich
Zunächst das Positive: Man kriegt eigentlich immer einen Platz im Hörsaal, die meisten davon sogar mit gepolsterten Sitzen. Das wars aber auch schon.
Steckdosen werden überbewertet, Plätze zum Lernen sind (vor Corona Zeiten) ungefähr so gut zu kriegen Grafikkarten im Jahr 2021. Es gibt sogenannte "Rechenzentren", in denen Computer zum Arbeiten stehen. Diese sind dabei weder schnell noch zuverlässig. Den Student-innen steht dabei 1GB "Speicher" zur Verfügung, auf dem er beliebige Dinge, wie z.b. die Programme der Übungen ablegen kann. Wenn dieser 1GB voll ist, kann man sich teilweise nicht mehr einloggen und muss dem IT Support eine Mail schreiben. Wenn denn der Mail Server denn erreichbar ist.
Ähnliche Kuriositäten gibt es bei der Software. Es wird erst dann auf neue Software umgestellt, wenn der Punkt der Fahrlässigkeit erreicht ist (TLS Version der Dienste, Windows Versionen). Mit (un)regelmäßigen Downtimes der Dienste ist zu rechnen.
Wenn man erwartet mit irgendeiner modernen Version einer Software zu arbeiten, ist man hier falsch. Das ist in vielen Fällen zwar okay (SVN, Java8, etc.), weil es mehr um die Konzepte dahinter geht. Es ist trotzdem Schade und meiner Meinung nach konträr zu dem Begriff der "Praxisnähe".
Organisation - Schwierig
Hier trifft es "Haben wir immer so gemacht, machen wir auch weiter so" ziemlich gut. Viele Prozesse wirken antiquiert und haben schon vor 10 Jahren genau so funktioniert. Zur Anmeldung einer Thesis bspw. muss man eine PDF ausfüllen, die dann zu verschiedenen Leuten schleppen und am Ende abgeben. Zum Glück ging das zu der Corona Zeit per Mail. Wenn man Glück hat, bekommt man dann nach 2 Wochen eine Bestätigung per Mail. Vielleicht aber auch einfach nicht. Informationen werden grundsätzlich nur sehr umständlich und kurzfristig bereitgestellt, manchmal aber auch einfach gar nicht. Da muss man dann selber Professoren anschreiben wegen bestimmen Projekten, die im Zweifel aber auch von nichts wissen.
Dozenten - Ein Lichtblick
Overall gibt es hier nichts wirklich zu beanstanden. Fast alle sind sehr kompetent in Ihrem Fachgebiet, auch wenn einige nur begrenze Fähigkeiten haben, dieses Wissen zu vermitteln. Besonders bemerkenswert sind einige Professoren/ Dozenten denen man anmerkt, dass sie das nicht als "Beruf" machen sondern als "Berufung". Wenn man Samstag Abend eine ausführliche Antwort auf eine Frage bekommt, dann ist dies den Dozenten hoch anzurechnen.
Die Dozenten bewerten fair, da ist mir nichts negativ aufgefallen.
Fazit
Allgemein würde ich das Studium an der FH nicht empfehlen. Nicht weil es schlecht ist, das was man hier lernt (bspw. Stressresistenz) sind meiner Meinung nach unglaublich wichtige Fähigkeiten. Aber ich denke dies kann man auch besser lernen. Ich würde jeder/jedem empfehlen an einer anderen Hochschule zu studieren (wo es nicht so stessig ist), aber sich bereits früh (2 Semester) um einen Werksstudenten Job zu bemühen. Dies bietet im Vergleich zu Dual auch den Vorteil des Wechsels innerhalb des Studiums. Ich denke man lernt so theoretische Inhalte an der Hochschule, Praxisrelevante Inhalte in dem Unternehmen und die Kombination daraus erhöht die Stressresistenz.
Außerdem ist die gesamte "Studienerfahrung" vllt etwas angenehmer durch angemessene Ausstattung & Infrastruktur und bessere Organisation.
Möglicherweise sind die Studieninhalte für jemanden der im Bereich Computergrafik arbeitet auch passender, für jemanden wie mich der im Bereich Web Anwendungen arbeitet, waren sie eher weniger nützlich.
- Gute Dozenten, Stressresistenz, Arbeiten unter Druck
- Unterirdische Infrastruktur, schlechte Organisation, nicht immer relevante Studieninhalte
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Okay. Während der Wechsel zur Online Lehre gut geklappt hat, ist es bei den Klausuren wieder an rumgeeiert und Nicht- Kommunikation gescheitert. "Wir prüfen verschiedenen Szenarien" ist keine hilfreiche Situation 1 Woche vor den Klausuren. Zumal Themen wie "Freiversuche" und "Online- Klausuren" von Studenten dort schon seit Monaten diskutiert wurden, die FH sich aber nie dazu geäußert hat.
Der Rest sehr Dozenten abhängig. Einige haben ihre Videos aufwändig geschnitten und hochgeladen, andere nicht.
Der Rest sehr Dozenten abhängig. Einige haben ihre Videos aufwändig geschnitten und hochgeladen, andere nicht.
Kommentar der Hochschule