Viel Potenzial offen Wenig Praxisbezug

Positiv ist, dass die Fakultät sehr viele mathematische Vorlesungen zu allen fünf Schwerpunkten anbietet und diese Veranstaltungen teilweise in mehreren Schwerpunkten inhaltlich zugehörig sind und man deshalb innerhalb der Mathematik interdisziplinär studieren kann. Insbesondere ist das Vorlesungsspektrum breit gefächert und ist an der aktuellen Forschung angepasst. Weiterhin hat man die Möglichkeit ein Anwendungsfaches aus den MINT oder Ing-Fächern zu wählen, und sogar seinen Schwerpunkt zu setzen (s. Technomathematik). Die Fakultät unterhält ein eigenes modernes Gebäude mit moderne Ausstattung und kleinem Innengarten; das ist nicht selbstverständlich.

Was ist negativ:
Die Pädagogik ist nicht gut. Was meine ich damit? Nun, es ist eine Realität, dass die meisten Absolventen nicht in der Grundlagenforschung arbeiten werden, sondern in die freie Wirtschaft ode Industrie gehen. Dafür sind die Studenten gar nicht vorbereiten, wirklich nicht. Mein eigene zwei Schwerpunkte lagen in der angewandten Mathematik, d.h. ich habe alle meine Vorlesungen in der angewandten Mathematik gehört. In diese Vorlesungen wurde jedoch nur theoretisch gearbeitet und kein richtiger Praxisbezug hergestellt. Es ist sehr wichtig, dass man die Grundlagenwissenschaft der Mathematik versteht, aber für die angewandte Mathematik ist es ebenso wichtig, dass man auch eine Art Praxisbezug für die zukünftige Karriere herstellt. Genauer meine ich unter Praxisbezug, Use-Cases und Programmierung. Ideal sollte man zu jeder Master-Vorlesung eine Art Programmiervorlesung (2h VL, 2h Ü) einführen. In der man Fallbeispiele mit dem Computer studiert, zeigt, wo die Algorithmen scheitern und wie man Methoden anpassen kann. Denn es ist tatsächlich so, dass Algorithmen angepasst werden müssen, weil Beispielweise die Matrix schlecht konditioniert sein kann. Wo man lernt, wie man Parameter feineinstellt. Durch solche speziellen Programmiervorlesungen kann man die wissenschaftliche Vorlesungen gut ergänzen und die Studenten auf ihrem Karriereweg unterstützen.
Kurzes Beispiel:
1. Vorlesung: Nichtlineare Optimierung. 4h VL, 2h Ü
2. Programmiervorlesung: Fallbeispiele nichtlineare Optimierung. 2h VL, 2h Ü.
3. Seminar zur nichtlinearen Programmierung. 2h.
Diese zusätzlichen Programmiervorlesungen sind meiner Meinung nach, auch besser als jedes Anwendungsfach aus den MINT bzw. Ing-Fächern, da die Anwendungsfächer eigenständige Vorlesungen sind, und man als Student, dann selber eine Brücke von den Mathevorlesung zum Anwendungsfach aufbauen muss.

Bemerkung:
Man kann auch zur Reinen Mathematik Programmiervorlesungen anbieten, Beispiel Computer Alg. Geometrie, Computer Differentialgeometrie, Computer Topologie. etc. Alles relevante Fächer.

Negativ ist ebenfalls:
Man könnte im Masterstudium im dritten Semester ein Forschungssemester optional einführen, für Studenten, die Ihre eigene Forschungsideen entwickeln möchten. Hierzu würde es reichen ein Forschungsmodul in Umfang von 18+9CP anzubieten, die 9CP für ein Seminar\wissenschaftlicher Praxis\Vortrag des Projekts. Das Forschungsmodul kann an den Sonderforschungsbereichen oder Graduiertenkollegs oder Oberseminare angegliedert sein. Oder Eigenständig organisiert sein. Definitiv sollte man das nach den Interessen der Studenten gehen.

Gut das ist erstmal zum Inhalt des Studiums.

zur Karrieremöglichkeiten:
Studenten die sich im letzten Semester befinden oder kurz vor ihrem Abschluss, sollte man zu einem Gespräch einladen (Gruppenvortrag), wo man die Studenten über mögliche Perspektiven nach dem Studium vorstellt, genauer potenzielle Arbeitgeber und Berufe. Das kann auch von dem Alumni Verein organisiert sein. Definitiv reicht es nicht aus, dass ab und zu einige ehem. Studenten oder Arbeitnehmer kommen und aus Ihrem Beruf erzählen. Es braucht eine organisierte und regelmäßige Veranstaltung, wo die Information möglichst maximal verbreitet wird.

Zu den Professoren:
Generell sind die Professoren alle Kompetent. Jedoch sollten die Professoren, wenn diese mehrmals eine Anfrage (über mehrere Monate in 2021) zur Erstellung einer Abschlussarbeit erhalten auch mal beantworten und nicht ignorieren, das war ganz schlimm in der Corona Zeit. Eine negative Antwort ist besser, als den Studenten im leerem zu lassen. Weiterhin wäre es gut, wenn Online Prüfungen (Corona Zeit 2021) aufgezeichnet werden, weil es vorkommen kann, dass man während der Prüfung angeschrien wird oder beim Sprechen permanent unterbrochen wird und am Ende das gleiche was man gesagt hat, in anderen Worten wiederholt, und meint der Student hat was anderes gesagt. Weiter ist es vorgekommen, dass Fragen gestellt wurden, deren Inhalt nicht in der Übung vorgekommen sind bzw. nicht im Vorlesungsskript stehen (ja, ich hatte es nach der Prüfung nachgeguckt) und man gefragt wird, ob man überhaupt die Übungsaufgaben bearbeitet hat. Meine Antwort an den Dozenten\Dozentin, schauen sie sich selber mal die Übung und Ihr Vorlesungsskript an, damit konnte man die Frage nicht beantworten. Genauso sollte man eine Prüfung mit einer Art Einleitung beginnen und nicht direkt mit einer Frage mitten aus der Vorlesung.

Zum Abschluss würde ich das Studium dennoch weiterempfehlen, aus wenn es im Allgemeinem verbesserungswürdig ist.