Was soll das?

An sich ist der Studiengang gut aufgebaut. Leider sind die Sprachübungen im Gegensatz zu anderen Unis viel zu anspruchsvoll. Die Klausuren sind kaum zu schaffen. Daher verzögert sich das Studium um einige Semester, da man nicht alle Kurse belegen darf, bevor diese Sprachkurse bestanden sind.
In meinem Falle musste ich nun vom ehemaligen Studium auf Staatsexamen in den Bachelor wechseln, da das Lehramt Latein auf Staatsexamen in Kürze ausläuft und ich das Studium bis dahin nicht schaffen kann. Ich war längt mit meinem Geschichts- und dem dazugehörigen EWS-Studium fertig, durfte aber keine Prüfungen ablegen. Den Dozenten ist es vollkommen egal, ob wir die Klausuren bestehen und geben missverständliche Informationen, welche Dinge wie bewertet oder wie gemacht werden.
In jedem Semester gibt es neue Dozenten, die wieder neue Informationen geben. Das macht es noch schwieriger, sich einen guten Übersetzungsstil anzueignen. Im Grunde sind die Kurse nur zu bestehen, wenn man jegliche lateinische Lektüre übersetzt hat. Aber das ist doch nicht zu verantworten bei Studenten, die neben noch ihr zweites Fach und EWS haben und zusätzlich für ihr Studium arbeiten gehen müssen. Ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende, da sich keine Besserung oder Einsicht zeigt.
In den letzten Jahren war es sogar so, dass man diese Sprachkurse nur besuchen durfte, wenn man im Vorhinein eine Aufnahmeklausur bestanden hat und am Ende die entsprechende Klausur auch bestanden hat. Dieser Umstand hat uns Studenten noch mehr Zeit genommen und die Semester häuften sich an. Der Druck, der auf einem lastet, ist kaum auszuhalten. Nach Jahre langen Beschwerden wurde dies schließlich aufgegeben. Jedoch werden wir zu Beginn jedes Semesters wieder von Dozenten schikaniert, dass viele Studenten in den Kursen nichts verloren haben, weil sie noch zu schlecht sind. Daher werden zu Beginn auch Klausuren geschrieben, die jedoch nur zur Erhebung des Lernstands gemacht werden, wie man uns immer wieder sagt. Leider ist das eher ein Mittel, um uns Studenten die Hoffnung zu nehmen und das Selbstbewusstsein zu schmälern. Langsam macht mich mein Studium krank. Aber ich weiß, dass ich wirklich gern Lehrerin sein möchte und ich möchte endlich zeigen, dass das Fach Latein Spass machen kann. Für mich gibt es keine andere Option.
Langsam glaube ich aber, dass ich trotz aller bestandenen Kurse in Geschichte und EWS mein Studium aufgeben soll. Denn der Wechsel in den Bachelor legte mir wieder Steine in den Weg. Denn viele bestandene Leistungen verfallen nun. Das heißt die ganze Arbeit der letzten Jahre war umsonst. Und mir kann nicht mal garantiert werden, dass ich irgendwann einen Masterplatz hier bekommen werde.
Ich werde mich in diesem Semester noch einmal komplett verbiegen und alles geben, um diese letzte Klausur zu bestehen. Ich hoffe, es reicht diesmal.