Starker Fokus auf Theorie, aber tolle Betreuung

Jetzt im Nachhinein empfinde ich die Kommunikationswissenschaft in Greifswald als sehr, sehr theoretisch ausgelegt. Der Fokus liegt klar auf der Forschung. Die Inhalte der Lehrveranstaltungen sind zwar zum Großteil interessant, in der Praxis aber kaum anzuwenden. Alles praxisrelevante habe ich in Praktika und als Werkstudentin gelernt (1 ist vorgeschrieben, ich habe insgesamt 4 absolviert).
Die Betreuung war zu meiner Studienzeit sehr, sehr gut. Kein distanziertes Verhältnis zu den Dozenten, viele Angelegenheiten lassen sich auf kurzem Wege klären. Ich habe aber am Rande mitbekommen, dass dies auch nicht mehr zu 100% der Fall ist. Kann dies aber nicht aus erster Hand bestätigen.
Leider fehlen in Greifswald vor allem an der Philosophischen Fakultät viele Mittel, was sich auch in der Lehre bemerkbar macht. Dozentenstellen können teils nicht nachbesetzt werden oder gute Dozenten müssen gehen. Das ist unheimlich schade, dafür kann die Uni aber per se nichts.
Das Campusleben allerdings ist in Greifswald unschlagbar. Alles ist sehr schnell zu erreichen, spontane Treffen und Aktivitäten mit Freunden sind problemlos umsetzbar. Von den Studentenclubs kommt man schnell nach Hause und alles Wichtige in der Stadt ist konzentriert gelegen.
Insgesamt kann ich das Studium der Kommunikationswissenschaft empfehlen, wenn man sich grundsätzlich für diesen Themenbereich interessiert, sich beruflich aber noch nicht festlegen kann/möchte. Hat man aber klare Vorstellungen, in welche spezielle Sparte des Medienbereichs bzw. des kommunikativen Bereichs man sich entwickeln will, wird man die sehr umfangreiche Theorie nicht als Mehrwert empfinden.