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Auswendiglernen = Supermediziner?!

Humanmedizin (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.2

Seit nun 3 Semestern studiere ich Medizin in Köln, was immer mein Traum war, und grundsäztlich bin ich auch zufrieden mit dieser Wahl. Ich bin mir sehr sicher, dass der Arztberuf mir später einmal sehr viel Spaß bereiten wird.
Und auch wenn man darauf vorbereitet wird, dass das Medizinstudium, vor allem in der Vorklinik, hauptsächlich auswendig lernen sei, oft trocken und stumpf und nichts mit selbstständigem Erarbeiten zu tun, bin ich doch enttäuscht und finde, dass man es doch nicht ganz so langweilig gestalten muss!
Natürlich verstehe ich, dass man die makroskopische Anatomie durchnehmen muss. Und im Vergleich zu meinen Eltern, zu deren Zeiten weitaus weniger Studenten in einem Semester waren, konnte ich mich hier in Köln wohl relativ glücklich schätzen, dass wir zu acht an einem Körperspender arbeiten durften. Dennoch finde ich, dass ein Professor für vier Präpariertische, also für knapp 32 Studenten zu wenig ist. Zumal die Aushilfen oft nicht wirklich mehr wissen als wir oder als wir in den Lehrbüchern nachschlagen könnten.
Auch im Histologiekurs hat mir nicht alles gefallen, hier fand ich den Dozenten jedoch sehr gut und liebenswert! Generell finde ich aber sowohl bei der makroskopischen Anatomie sowie bei der Histologie wurde auch viel irrelevantes für den späteren Beruf abgefragt, bloß, um die Studenten zu stundenlangem auswendig lernen zu zwingen. Ist es wirklich das, was einen guten Arzt ausmacht? Dass ich sagen kann, ob zwei Zellen nun über eine Zonula adhaerens oder occludens verbunden sind? Oder vielleicht eher, dass die Zellen miteinander verbunden sind und so eine Diffusionsbarriere darstellen, was wichtig zu wissen ist, um zu wissen, auf welchem Weg welche Medikamente wo im Körper hingelangen?

Zu den Lehrveranstaltungen kann ich eigentlich nicht viel sagen, da ich zu 80% nicht anwesend war, da es sich immer effektiver erwies, zuhause alleine mit dem Lehrbuch zu lernen, als diese zu besuchen. Bei den Veranstaltungen, die ich besucht habe, kam es mir so vor, als sei es den Dozenten relativ egal, ob die Studenten nun interessiert folgen und alles verstehen oder nicht. Das finde ich schade! Schließlich besuche ich die Uni, um mir von Menschen etwas beibringen zu lassen. Das nötige Textbuch bei Amazon bestellen kann ich auch ohne Studienplatz. Der "Preis der Lehre" der Fachschaft Medizin ist ein Versuch, dieser Lustlosigkeit der Dozenten entgegen zu wirken. Leider scheint dieser kaum die nötige Anerkennung, weder von Studenten noch von Dozenten, zu bekommen.

Ein weiterer Aspekt des Modellstudienganges sind die Kompetenzfelder. Anfangs dachte ich, dies sei eine tolle Abwechslung zum drögen auswendig lernen, da sie versprachen, uns klinische Einblicke zu geben. Dies stellte sich als falsch heraus. Die Vorlesungen dazu sind oft langweilig, wenn nicht sogar unverständlich (vor allem die pharmakologischen, wenn man nicht einmal Physiologie geschweige denn Pharmakologie gehabt hat). Und die Hausarbeiten sind meiner Meinung nach unnötig. Sogar ohne eine einzige Vorlesung zu bestehen, kann man diese einfach bestehen, indem man das Internet benutzt, richtig zitieren kann und fertig. Wozu dann der ganze Aufwand? Da kann man das Kompetenzfeld auch einfach so bestehen.

Nun lese ich unter diesem Kasten hier die Frage: Würdest du das Studium weiterempfehlen? Nun, wer Spaß am auswendig lernen hat: sicherlich! Ansonsten sollte man sich das schon noch einmal überlegen. Aber, wer wirklich Arzt werden will, sollte über die "Qualen des auswendig Lernens" hinweg sehen können! Das Studium ist ja nur der Weg zum Ziel ;)

  • zum Teil interessante Studieninhalte, immer wieder einmal tolle Professoren
  • zum Teil gelangweilte Professoren, Zeitdruck, Stress

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Jannik , 07.05.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
3.4
Olivia , 06.05.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
4.1
Alessia , 02.05.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
4.0
Hanna , 02.05.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
4.3
Benedikt , 02.05.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
2.6
Julia , 02.05.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
3.3
Leni , 13.04.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
4.1
L. , 11.04.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
4.4
Marie , 09.04.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)
2.3
Ronja , 07.04.2024 - Humanmedizin (Staatsexamen)

Über Anne Sophie

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2013
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Köln
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 14.08.2014
  • Veröffentlicht am: 14.08.2014