Germanistik - ein nicht zu unterschätzendes Fach

Germanistik ist vor allem ein Fach, das aus 2 Teilfächern besteht: Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft. In der Sprachwissenschaft geht es um Morphologie, Phonologie, Semantik, Syntax und Lexikologie. In der Literaturwissenschaft dagegen eher um ältere und gegenwärtige Fiktionalität, die sich hinsichtlich der Erzählstruktur und Darbietungsweise untersuchen lässt. Gerade die Sprachwissenschaft macht mit vielen neuen Studenten meistens etwas das Leben etwas schwer, da diese zunächst zwischen (flektierten) Wörtern und unflektierten LEXEMEN (Grundform auf Lexikonebene) zu unterscheiden haben. Danach wird Phonologie meistens zum Problem, denn der Spruch "Schreibe so, wie du sprichst" gilt hier nicht mehr. Sowohl die Phonologie (Lehre der gesprochenen Sprache) sowie die Graphematik (Lehre der geschriebenen Sprache) haben jeweils ihr eigenes Laut- bzw. Schriftsystem. Phoneme und Grapheme sind also nicht deckungsgleich. Ein /y/ auf lautlicher Ebene würde auf Graphem-Ebene ein <ü> bedeuten. Dazu werden manche Wörter - gerade am Ende mit Buchstaben geschrieben, die auf lautlicher Ebene durch Ausautverhärtungen umgewandelt werden. Bsp.: (graphematisch) wird zu [hunt] (phonologisch). Dasselbe gilt für /g/ und /k/. Hat der Student dies in der Allgemeinen Linguistik verstanden, darf er Silbenstrukturen (Silbe = Onset + Reim) analysieren usw. Auch Komposita, Sprachliche Besonderheiten, wie Stilmittel, etc. werden behandelt. Ein Teilgebiet zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft stellt die sogenannte Mediävistik dar. Hier geht es um alt- und mittelhochdeutsche Texte (Literaturwissenschaftlich) mit einer linguistischen Analyse (Lautwandel, d.h. wie wurde aus "entslifen" dann "einschlafen" ; und nicht "entschliefen"). Insgesamt gilt für Germanistik: Fleiß, Fleiß, Fleiß. Es ist leichter als Mathe und Naturwissenschaft, sollte aber nicht unterschätzt werden. In der Regel ist allein der Fleiß der Schlüssel für den Erfolg.