Spannender und arbeitsintensiver Studiengang

Ich habe letztes Jahr meinen Bachelor an der Uni Bonn in Geodäsie gemacht und möchte hier einmal über meine Erfahrungen berichten:
Inhalte im Studium:
Die Uni Bonn wirbt damit, dass das Institut eines der wenigen ist, in denen allen geodätische Disziplinen gelehrt werden. Dies hat zur Folge, dass man im Bachelor sehr viele unterschiedliche Module hört und sich nirgendwo drauf spezialisieren kann. Andererseits kann die Geodäsie in ihrer Vielfältigkeit gezeigt werden und im Master haben wir dann ausreichend Möglichkeiten nach unseren Interessen zu wählen. Gestartet wird mit den Grundmodulen (Mathe, Physik), die auf den ersten Blick eher trocken erscheinen. Irgendwann im Studium baut man auf diesem Wissen aber auch wieder auf, auch wenn der Abstand da teilweise sehr groß ist. Durch die Messtechnikmodule hat man die Möglichkeit in praktischen Übungen sein Wissen anzuwenden, was meistens zu den Highlights gehört. Vielleicht sollte man noch hervorheben, dass auch im Bachelor schon ein Fokus aufs Programmieren gelegt wird. Man muss nicht mit Wissen reingehen, aber grundsätzliches Interesse schadet auf jeden Fall nicht.

Workload:
In den meisten Modulen müssen regelmäßige Abgaben gemacht werden. Dadurch bleibt man gezwungen, sich regelmäßig mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Aber so ganz ohne ist das nicht. Ich glaube, dass alle mit Interesse und einigermaßen Fleiß da ohne Probleme durchkommen, aber einem sollte klar werden, dass man auch im Vollzeitstudium in der Geodäsie Vollzeit studiert. Dadurch, dass man aber die meisten Abgaben in Gruppen macht, geht das in den meisten Fällen klar. Nicht selten wir nach einem langen Unitag auch noch der Grill und ein kühles Getränk genossen angeschmissen.

Unileben:
Die Geodäsie ist ein kleiner Studiengang. Das muss man mögen. Ich fand das aber immer sehr angenehm. Man ist nicht "eine unter vielen" und hat sowohl im eigenen Semester keine Probleme in Lern- und/oder Freundesgruppen reinzukommen als auch Kontakte in die höheren Semester aufzubauen. Hervorzuheben ist die auch die Fachschaftsarbeit, die durch regelmäßige Treffen den Austausch zwischen den Semestern erleichtert. Die Betreuung durch die Mitarbeitenden und Professor:innen erfolgt in den meisten Fällen auf Augenhöhe und man weiß immer wo man hin muss. Die Türen stehen jederzeit offen, sodass auch die Frage an Übungsleitende niederschwellig gestellt werden können. Außerdem haben wir viele Lernräume in den Instituten von uns, sodass Abgaben auch ohne Probleme in der Uni erledigt werden können.

Alles zusammenfassend: Ich würde jederzeit wieder Geodäsie an der Uni Bonn studieren, aber als Studienanfänger sollte man sich auf ein arbeitsintensives, aber auch spannendes Studium einstellen.