3 Jahre Leistungsdruck in veraltetem System

Finanzwirt (Diplom)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Digitales Studieren
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.9
Wer Lust auf ein Studium hat, bei dem man auch mal "chillen" kann und sich auf ein klassisches Studentenleben freut, der ist hier falsch.
In den Theoriephasen wird erwartet, dass man funktioniert - und zwar kompromisslos.
Neben mind. 6h Unterricht am Tag wird vorausgesetzt, dass zu Hause (im Selbststudium) minimum 2h nachgearbeitet werden. Hausaufgaben stehen an der Tagesordnung. Wer nicht nacharbeitet oder gar Hausaufgaben nicht macht, verliert schnell den Anschluss. Die Klausuren werden in jeder Klausurenphasen hintereinander weg geschrieben, d.h. 5-6 Klausuren in ca. 8 Tagen. Vorlesungsfreie Zeit zur Vorbereitung? Fehlanzeige. Lange Semesterferien zwischen den "Semestern"? Gibt es nicht. Man hat bis zum vorletzten Tag vor Beginn der Klausuren Unterricht, mit meist klausurrelevantem Stoff.
Die Unterstützung der Hochschule hält sich in Grenzen. Die Präsentationen/Vorlesungsinhalte aus dem Unterricht werden oft nicht einmal online zur Verfügung gestellt (noch vor Corona-Zeiten). Von vielen Dozenten und vor allem von der Hochschulleitung wird man von oben herab behandelt. Manchmal kommt man sich vor, als wäre man wieder in der Grundschule (man wird im Unterricht unfreiwillig aufgerufen, muss die Tafel putzen und wird ermahnt, wenn man den Eindruck erweckt nicht aufzupassen, wird ermahnt das Handy im Unterricht wegzulegen, wenn man erwischt wird).
Die Praxisphase dagegen bietet einen guten Eindruck in die komplett veralteten Verwaltungsbehörden unseres Landes. Wer die Beamten Klischees kennt, dem sei gesagt: es ist schlimmer.
Wer im Finanzamt arbeiten möchte, dem sollte bewusst sein, dass 8h Arbeitszeit maximal 3h effektives Arbeiten bedeutet. Ob Stricken, Kaffee & Kuchen, den ganzen Tag privat telefonieren oder (unfreiwillige) Pläuschchen halten - im Finanzamt findet man alles und viel davon. Man wird fürs nichts tun bezahlt und sollte wissen: Nichtstun kann wesentlicher belastender sein als viel zu tun! (Fun fact: der häufigste Grund für einen längeren Arbeitsausfall im Finanzamt ist das Burnout.)
In welcher Qualität die praktische Ausbildung erfolgt, hängt extrem von den jeweiligen Ausbildern ab. Da aber der Großteil der Finanzbeamten extrem frustriert über ihren Arbeitsalltag sind, zeichnet sich auch der praktische Arbeitsalltag nicht als besonders glorreich ab. Man wird vor Ort herumgeschoben, weil man eigentlich nur eine Last ist und niemand eigentlich so richtig "Zeit" hat (ironisch, oder?).
Um mal zu den positiven Aspekten zu kommen:
Das Studium wird aus Perspektive der Azubi-Gehälter extrem gut bezahlt. Man führt zumindest finanziell ein sehr gutes Studentenleben.
Und: Die beruflichen Möglichkeiten nach dem Studium sind sehr vielversprechend. In der freien Wirtschaft findet der Abschluss zum/zur Diplom-Finanzwirt*in sehr viel Anklang. Man hat außerdem die Möglichkeit, eine Handvoll ausgewählte Master zu machen (z.B. Unternehmens- und Steuerrecht in Potsdam) oder nach drei Jahren Berufserfahrung die Steuerberater-Prüfung zu absolvieren.
Übrigens alles Berufe, in denen man früher oder später wesentlich mehr als im Finanzamt verdient.
Fazit: Ich kann das Studium an der FHF nicht als Erststudium empfehlen. Wer Lust hat, sich auf den Bereich Steuern zu spezialisieren und schon ein wenig Vorerfahrung mitbringt, der mag hier richtig sein. Der Abschluss ist überall viel wert, nur nicht im Finanzamt :-)
  • Gehalt, Möglichkeiten nach dem Studium
  • schlechte Organisation, extrem hoher Zeitaufwand

Isabell hat 17 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Fühlst Du Dich wohl auf dem Campus?
    Auf dem Campus fühle ich mich nicht wohl.
    33% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus meistens wohl.
  • Wie ist die Parkplatz-Situation?
    Ich finde immer einen Parkplatz.
    Auch 67% meiner Kommilitonen sagen, es gibt ausreichend Parkplätze.
  • Sind die Öffnungszeiten des Sekretariats in Ordnung?
    Ich habe angegeben, dass das Sekretariat ausreichend geöffnet ist.
    55% meiner Kommilitonen sind sehr zufrieden mit den Öffnungszeiten des Sekretariats.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.
    44% meiner Kommilitonen sind der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
  • Wie schön ist der Campus?
    Den Campus finde ich ganz ok.
    Auch 63% meiner Kommilitonen finden den Campus ganz ok.
  • Wie schätzt Du den Ruf Deiner Hochschule ein?
    Meiner Meinung nach ist der Ruf unserer Hochschule nicht gut.
    Auch 44% meiner Kommilitonen finden, dass der Ruf unserer Hochschule nicht gut ist.
  • Fährst Du mit dem Fahrrad zur Hochschule?
    Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
    Auch 94% meiner Kommilitonen fahren eigentlich nie mit dem Fahrrad zur Hochschule.
  • Wie schwierig war die Wohnungssuche?
    Die Wohnungssuche war echt schwierig.
    42% meiner Kommilitonen empfanden die Wohnungssuche als nicht so einfach, aber dennoch okay.
  • Wie sind Deine Berufsaussichten nach dem Studium?
    Ich rechne mit traumhaften Berufsaussichten nach dem Studium.
    Auch 78% meiner Kommilitonen rechnen mit traumhaften Berufsaussichten.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Ein paar meiner Dozenten kommen sogar aus der Praxis.
    Auch 56% meiner Kommilitonen geben an, dass ein paar ihrer Dozenten Praxiserfahrung haben.
  • Wie hoch ist das Lernpensum?
    Ich bin durch das geringe Lernpensum unterfordert.
    82% meiner Kommilitonen bezeichnen das Lernpensum als sehr hoch.
  • Hast Du einen Studentenjob?
    Ich habe keinen Studentenjob.
    Auch 93% meiner Kommilitonen haben keinen Studentenjob.
  • Gibt es in Deiner Hochschule ausreichend Orte zum Lernen?
    An unserer Hochschule gibt es meiner Meinung nach nicht genug Orte zum Lernen.
    47% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es genug Orte in der Hochschule gibt um in Ruhe zu lernen.
  • Hat Dir StudyCheck bei der Studienwahl geholfen?
    StudyCheck hat mir bei der Studienwahl geholfen!
  • Wie finanzierst Du hauptsächlich Deinen Lebensunterhalt?
    Ich erhalte hauptsächlich finanzielle Unterstützung von meinen Eltern.
    85% meiner Kommilitonen haben neben dem Studium einen Job, durch den sie sich ihren Lebensunterhalt finanzieren.
  • Pendeln viele Deiner Kommilitonen am Wochenende in die Heimat?
    Viele meiner Kommilitonen pendeln am Wochenende in die Heimat.
    Auch 86% meiner Kommilitonen sagen, dass Viele am Wochenende in die Heimat pendeln.
  • Hast Du bereits ein Auslandssemester absolviert?
    Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
    Auch 80% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.4
Nils , 22.03.2024 - Finanzwirt (Diplom)
4.4
Tim , 03.03.2024 - Finanzwirt (Diplom)
4.6
Emilia , 29.11.2023 - Finanzwirt (Diplom)
2.3
Chamein , 05.11.2023 - Finanzwirt (Diplom)
4.3
Luisa , 19.10.2023 - Finanzwirt (Diplom)
4.4
Tim , 10.10.2023 - Finanzwirt (Diplom)
2.6
Lucas , 18.09.2023 - Finanzwirt (Diplom)
4.1
Philipp , 14.09.2023 - Finanzwirt (Diplom)
4.4
Tim , 14.09.2023 - Finanzwirt (Diplom)
4.0
Luisa , 29.08.2023 - Finanzwirt (Diplom)

Über Isabell

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 6
  • Studienbeginn: 2018
  • Studienform: Duales Studium
  • Standort: Standort Königs Wusterhausen
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,3
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 02.06.2021
  • Veröffentlicht am: 07.06.2021