Bericht archiviert

Innovativ, Interdisziplinär - Fehlanzeige!

Environment and Energy (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.2

Ja, ja, die liebe Hochschule Rhein Waal. Wenn ich an den ersten Tag zurück denke, wie man empfangen wurde wird mir leicht übel. Die Dekanin posaunte mit voller Überzeugung das Leitmotto der Hochschule vor sich heraus. International, Innovativ und Interdisziplinär. Gelogen hatte die Dame definitiv nicht. Allerdings war ihre Auffassung sicherlich eine andere als die die ich erlebt habe.

Im ersten Semester des Studienganges Environment and Energy saßen anfangs ungefähr 40 Studenten. Viele von denen hatten bereits zuvor an anderen Standorten studiert und erhofften sich nun hier ein passendes Studium gefunden zu haben. Das Semester startete auch vielversprechend mit Exkursionen nach Belgien oder ins Münsterland. Bis auf Mathematik war der Großteil der Studenten zufrieden mit dem Studium. Bzgl. der Mathematik sei so viel gesagt: Der Dozent ist nicht als Lehrkraft geeignet. Es herrscht keine Struktur, Skripte sind nicht vorhanden und vieles wird doppelt durchgenommen. Unterm Schnitt jedoch wurden auf Grund des langsamen Tempos und der völligen Planlosigkeit etliche Themen die jedoch für das Studium von hoher Wichtigkeit waren komplett ausgelassen. Auch die Prüfungsvorbereitung war nicht vorhanden uns so war es auch nicht verwunderlich das im Schnitt sehr schlecht abgeschlossen wurde. Mal davon abgesehen, dass in der Prüfung Dinge vorkamen, die in dieser Art gar nicht besprochen wurden. Abschließend sei noch angemerkt, dass die Prüfungsnote erst nach knapp 3,5 Monaten von ihm veröffentlicht wurde. Bereits eine Woche später musste man sich für die Prüfungen für das Sommersemester anmelden. Eine Klausureinsicht war indes auch nicht mehr möglich da diese schon archiviert waren.

Immerhin waren im ersten Semester die restlichen Module sehr überzeugend und man dachte sich halt, dass es an keiner Uni perfekt ist und Mathematik halt hier dieses Fach sei. Bzgl. der anderen Module des ersten Semesters sei so viel gesagt: Sie waren klar strukturiert, inhaltlich anspruchsvoll und durchweg gut organisiert und von fachlich geeigneten Dozenten unterrichtet. Meiner Meinung nach spiegelte die geringe Abbrecherquote von nur zwei Leuten die Zufriedenheit wieder.

Mit Beginn des zweiten Semesters kam dann das böse Erwachen. Es fing mit dem Vorlesungsplan an. In zwei von fünf Modulen wurden Fachfremde Dozenten eingesetzt. Diese Module waren Mathematik II und Maschinenbau welche von einem Biologen und einer Chemikerin unterrichtet wurden. Bereits in der ersten Mathevorlesung fand man einen völlig unvorbereiteten, überforderten Dozenten vor, der sich zudem über die wenigen durchgenommen Themen des ersten Semesters wunderte. Listigerweise handelte es sich bei diesem Dozenten um den Studiengangsleiter der im Übrigen nach einem Monat danach sein Amt kurzerhand während des Semesters nieder legte. Für mich war das Ganze doch sehr merkwürdig da solche Dinge doch eigentlich nicht während eines Semesters von statten gehen. Auch die weiteren Vorlesungen waren seiner seits nicht wirklich gut vorbereitet. Bis auf einen endlos langen Vortrag von Definitionen und simplen Aufgaben am Ende der Vorlesung kam nicht allzu viel bei rüber. Ich habe schnell festgestellt, dass es doch besser ist, wenn ich die Themen selbstständig zu Hause durcharbeite. Schnell hat sich dabei gezeigt, dass ich die Themen deutlich schneller verstand als auch viel mehr durchnahm. Die Vorlesung habe ich daher nur noch sporadisch besucht. Verpasst habe ich definitiv nichts. Das der Dozent sich nicht wirklich mit dem Thema auseinander setzen wollte hat man auch an den Folien gesehen. So prangerte das ganze Semester über bereits auf der ersten Folie eine fetter Fehler. Für jeden war dies ersichtlich, nur anscheinend für den Dozenten nicht. Kein Wunder, er war wahrscheinlich zu sehr mit seinen Definitionen beschäftigt.

Maschinenbau war letzten Endes der Beweis dafür, dass es noch schlimmer geht. Eine Chemikerin in diesem Fach einzusetzen grenzt schon gewisser Maßen an Hohn. Zudem waren ihre Englischkenntnisse eine Folterung für jedermann der ihr ausgesetzt war. Dabei ist es noch freundlich zu sagen, dass selbst eine Mittelstufenschüler eines Gymnasiums noch deutlich bessere Englischkenntnisse aufweist, als diese Person. Vor allem für die internationalen Studenten war sie der blanke Horror. Es kam nicht selten vor, dass man die Vorlesung simultan wieder für sie in ein verständliches Englisch übersetzen musste. Selbst als Muttersprachler hatte ich es häufig schwer ihre denglischen Erklärungen zu verstehen. Auch bei ihr war man besser damit aufgehoben, die Vorlesungen selbstständig zu Hause zu erarbeiten. Fehlende Vorbereitung ließen sich sowohl in den Vorlesungsskripten (unendlich viele inhaltliche sowie sprachliche Fehler) als auch bei den Übungen (von ihr falsch vorgetragene Ergebnisse obwohl die richtigen in Büchern vorzufinden sind) feststellen. Unglaublich war dabei dass sie, wenn man sie auf Fehler ansprach, diese nicht annehmen wollte sondern die Ergebnisse der Bücher offiziell anzweifelte. Ich frage mich dabei nur, wer wohl das bessere Wissen in diesem Fall vorweisen kann. Die Selbe Dozentin hatte man im Übrigen auch in Chemie. Zwar konnte sie hier mit etwas mehr Wissen punkten, im Schnitt war es allerdings nicht viel was im Vergleich zu anderen Einrichtungen durchgenommen wurde. Es hielt sich deutlich unter dem was man in seiner gesamten Schulzeit durchgenommen hat. Auf das Praktikum welches man in Kleve hat will ich gar nicht drauf eingehen. Wer Experimente für kleine Kinder machen wird hier genau richtig aufgehoben sein. Schon mal die Dichte eines Steins bestimmt? Nicht? Dann seit ihr hier genau richtig und macht das Ganze einen ganze Tag lang. Wer es schneller haben will guckt bei youtube nach. Unter einem akademischen Grad stelle ich mir etwas anderes vor.

So mancher hat im zweiten Semester das Fach Evaluation of Ecosystems gelobt. Ich weiche in diesem Fall von der gängigen Meinung ab. Positiv muss die Vorlesungsart (manche fanden sie schrecklich), die Organisation sowie die Struktur der Vorlesungen erwähnt werden. Von der Masse des Lehrinhalts war ich allerdings sehr enttäuscht. Vor allem als ich mir bei einem meiner Kommilitonen, der sich das Fach hatte anrechnen lassen können, durgeschaut habe. Der hatte in seinem Studium ungefähr das Fünffache durchgenommen und noch dazu viel realitäts nahere Dinge. Immerhin kann ich mich nun als Würmchenspezialist bezeichnen

Auf Thermodynamik will ich gar nicht erst eingehen. Es sei so viel gesagt: es war der gleiche Dozent wie in Mathe I. Von der Lehrleistung war es noch weniger. Viel gelernt hat man dafür über sein tolles Forschungsprojekt für welches er auch gerne Vorlesungen gestrichen hat. Interessiert hat es allerdings keinen. Vor allem nicht seine Bilder mit irgendwelchen Noname-Politikern.

Grobgeschätzt sind über das Semester hin knapp 50 Prozent der Studenten abgesprungen. Zu den Vorlesungen kamen, wenn es hochkam 10-15 Leute. Hierfür wurden seitens der Professoren finde Erklärungen aufgestellt. So gab es zu Ostern bereits Vorosterferien, dann Nachosterferien und dann schon wieder Vorpfingstferien, usw. Das es vielmehr an ihrer Lehrqualität hing, schien viele Dozenten nicht zu interessieren. Auch die große Unzufriedenheit die sich doch sehr bemerkbar machte wurde, wurde lange Zeit ignoriert. Auf Nachfrage wurden Teile davon dann den Dozenten geschildert (Wer sagt schon einem Dozenten direkt ins Gesicht, dass seine Vorlesungen der letzte Schrei sind?!!!). Statt Einsicht und Verbesserungsideen, kamen vielmehr ausreden zurück. Am Besten fand ich folgende: „Fachfremde Dozenten sind doch genauso gut wie Fachinterne. Zudem bietet es den Studenten die Möglichkeit langsamer durch die Vorlesung zu gehen und Fragen zu stellen.“ (Welchen Sinn und Aussage dies auch immer haben soll???) oder „Jeder Fachfremde Dozent kann genauso gut sein wie ein Fachinterner!“ oder „Ich nehme halt die Themen durch die ich für wichtig halte. Für das Studium hier und den Master hier werdet ihr nicht weitere benötigen!“ (Und was ist, wenn mich der Master hier nicht interessiert und ich wechseln will? Da wird dann das Wissen ggf. vorausgesetzt.).

Ich habe nach dem zweiten Semester das Studium abgebrochen. Gewechselt hätte ich bereits gerne am Anfang des zweiten Semesters. Nur waren hier bereits die Frsiten an anderen Einrichtungen abgelaufen. Gründe sind die bereits beschriebenen, als auch die zukünftige Planung der Fachschaft. So sollen auch in den kommenden Semestern Module von Fachfremden Dozenten unterrichtet werden, welche ursprünglich von fachlich qualifizierter Seite unterrichtet wurden. Zudem bestand ja keine Einsicht seitens der Dozenten oder der Dekanin hieran etwas zu ändern.

Abschließend möchte ich noch auf das Leitmotto der Hochschule hinweisen:

- International: Das ist sie Ansatzweise. Werbung im Ausland wird genug gemacht um Studenten anzulocken. Wie mit Sprachkenntnissen geworben wird wüsste ich ja mal gerne. Viele der Studenten aus dem Ausland haben auf jeden Fall ein Vermögen investiert um hier hinzukommen und wurden meines Erachtens bitter enttäuscht.

- Innovativ: Nicht wirklich. Vielleicht ist es innovativ Module mit fachfremden Dozenten zu belegen. Ansonsten ist mir nichts besonders innovatives aufgefallen was es an anderen Standorten nicht gibt. Vielmehr gibt es woanders viel mehr Ideen.

- Interdisziplinär: Vielleicht das gleiche wie bei Innovativ. Bis auf die Dozenten fällt mir nicht viel
ein. Wirklich viel mit anderen Kursen hatte man nicht zu tun. Würde man nicht gerade im Studentenwohnheim leben wäre es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass es auch noch andere Studienzweige gibt.

  • ????
  • Organisation, Lehre, Qualität, Wille was zu verändern

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.1
B. , 12.02.2024 - Environment and Energy (B.Sc.)
3.0
Yongyi , 28.10.2022 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.0
Cindy , 11.04.2021 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.6
Bengisu , 14.03.2021 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.5
Clara , 21.10.2019 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.8
Marie , 09.08.2018 - Environment and Energy (B.Sc.)
3.8
Sandisiwe , 18.06.2018 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.2
Zita , 11.07.2017 - Environment and Energy (B.Sc.)
3.3
Paula , 29.09.2016 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.2
David , 25.04.2016 - Environment and Energy (B.Sc.)

Über Peter

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Kamp-Lintfort
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 21.08.2013
  • Veröffentlicht am: 21.08.2013