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Es gibt immer zwei Seiten

Environment and Energy (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    2.0
  • Gesamtbewertung
    3.6

Hallo zusammen, ich bin mittlerweile im 5. Semester des Studienganges "Environment & Energy" an der HSRW und ich bin ziemlich erschrocken, dass unser Studiengang so schlecht geredet wird.

Natürlich ist an den Kritiken Wahres dran, aber es gibt immer verschiedene Blickwinkel und die sollten die potenziellen Studenten auch kennen.

Daher werde ich nun systematisch die Punkte durchgehen, die mir für die Studienwahl am wichtigsten waren damals und die Fakten ohne großartige Wertung auflisten, sodass sich jeder selber ein Bild machen kann, ob der Studiengang für sie/ihn geeignet ist.

- Lehrveranstaltungen:
Die Mehrheit der Vorlesungen/Übungen haben ein durchschnittlich hohes Niveau. Man lernt jede Woche etwas Neues und kommt mit dem zum Ziel gesetzten Stoff meistens durch. Auch bleiben bei Fächern wie Physik, Grundlagen der Ingenieurwissenschaften, Mathe II etc. genügend Zeit, um Übungsaufgaben zu rechnen und zu besprechen. Das ist vorallem für die Studis vorteilhaft, die ein Thema nicht verstanden haben. Dadurch hat man vielleicht ab und zu auch mal Langeweile, aber wenn man gut zurechtkommt, kann man sich so eine Stunde ja auch sparen und muss nicht meckern, dass das Tempo oder Niveau zu niedrig sind. Es ist schließlich immer noch auf einer freiwilligen Basis zu den Vorlesungen zu gehen. Es gibt auf jeden Fall Fächer, auf die die Kritik zustimmt, aber ist das die Minderheit wie z.B. Mathe I. Generell ist das Niveau natürlich auf keinen Fall zu vergleichen mit renommierten Universitäten, aber wir sind eine kleine FH im Aufbau, die gerade erst seit ein paar Monaten die neuen Studienordnungen hat und da sind Startschwierigkeiten vorprogrammiert. Ich glaube und weiß, dass das Niveau weiter steigen wird, da ich selber für einen Professor als SHK arbeite und sehe, wie viel Mühe er sich gibt, die Vorlesungen umzustrukturieren.

- Dozenten:
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bislang mit 10 Dozenten Bekanntschaft gemacht während der Vorlesungen. Davon sind meiner Ansicht nur zwei Professoren vorhanden, die man kritisieren kann. Der eine Professor, der auch von meinen Vorrednern kritisiert wurde, ist ein unglaublich netter Professor, der sich unglaublich viel Mühe gibt. Leider aber auch völlig überfordert ist. Er liebt seine Fächer einfach und möchte mit seiner Begeisterung alle anstecken. Dabei springt er oft von A zu B und C und wieder zurück und verliert den Faden. Wissen hat er unglaublich viel. Er vermittelt es nur meistens nicht sonderlich gut. Dafür arbeitet an vielen Forschungsprojekten mit und fördert seine Studenten über das Studium hinaus. So setzt er sich z.B. dafür ein, wenn jemand ein spannendes Praktikum haben möchte oder keinen Auslandsstudienplatz bekommen hat. Die andere Professorin, die wegen ihres schlechten Englischs kritisiert wird, ist ebenfalls eine überaus kompetente Frau, die aus einem renommierten Fraunhofer Institut stammt. Sie gibt sich redlich Mühe, ihre Sprachqualitäten zu verbessern und tut dies auch meiner Ansicht nach. Wenn ich vorne an der Tafel stehe, etwas erklären möchte oder eine Frage beantworte und dann wird getuschelt und gelacht, weil ich schlecht Englisch reden, wäre ich auch verunsichert und würde mich vielleicht noch dümmer anstellen, als ohnehin schon. Also sollte man da vielleicht auch mal sein eigenes Verhalten reflektieren und diesen Personen trotzdem ein Gewisses Maß an Respekt entgegen bringen. Generell sind die Professoren aber schon kompetent. Sie kommen aus interessanten Häusern und Einrichtungen und vermitteln einem gute Kontakte zu interessanten Personen. Das alles ist möglich, weil eine sehr enge Bindung zwischen Prof und Student besteht aufgrund der kleinen Gruppen. Das find eich persönlich ziemlich super, weil man so Fragen schnell mal zwischendurch klären kann und jeder immer für einen Zeit. Wo sonst findet man schließlich Profs, die einem von einem tag auf den nächsten ein Spitzengutachten schreiben oder eine Hausarbeit oder Bewerbung Probe lesen?

- Betreuung und Organisation:
Zu allererst, es läuft nicht alles rund. Das Student Service Center und Prüfungsamt ist leider oft überfordert, dennoch wartet man nicht lange auf Rückmeldungen, wenn etwas ansteht und man eine Frage hat. Normalerweise erhalte ich innerhalb von einem Tag eine Antwort außer es ist Urlaubszeit, außerdem werden dafür neue Stellen ausgeschrieben. Viele bemängeln, dass die Klausur- und Vorlesungspläne erst sehr spät zugänglich sind. Das stimmt, liegt vielleicht daran, dass das ein Mensch komplett alleine macht und in einem Interim Gebäude mit viel zu wenig Platz alles planen muss ohne dass es zu Überschneidungen kommt. Das wird sich sicherlich im neuen Gebäude ändern, wenn es genug Räume gibt. Genauso stimmt es, dass Professoren teilweise sehr lange brauchen, um Klausuren zu korrigieren. Bzw. nein das stimmt nicht ganz, nur ein Prof braucht so lange. Auf andere Klausurergebnisse warte ich 3 Wochen maximal.

- Praxisnähe:
Wir machen viele Praktika und Übungen. Das Niveau und Tempo sind nicht hoch und dann sind sie noch zumeist verpflichtend. Das nervt manchmal, aber es sind trotzdem relevante Themen für die Prüfungen. In Chemie macht man in 5 Tagen Praktika Stoff, den man locker in zwei Tage packen könnte. Trotzdem muss man bedenken, dass es viele Studis gibt, für die das Tempo genau richtig ist. Nicht umsonst sind einige mittlerweile schon in ihren dritten Versuchen in manchen Klausuren. Erwartet nicht zu viel von dem meisten Praktika. Ein paar Lichtblicke gibt es aber auf jeden Fall wie die Exkursionen, wo man spannende Firmen kennenlernt und auch hat mich persönlich das Praktikum der organischen Chemie sehr interessiert.

- Studentenleben:
Es ist nicht viel los in Kamp-Lintfort. Jedoch bemühen sich FSR und ASTA sehr, dies zu ändern und wollen mehr Veranstaltungen anbieten. Soviel ich gehört habe, kann man aber wohl ganz guten Hausparties in den Wohnheimen beiwohnen. Kann ich aber nicht beurteilen, da ich nicht in KaLi wohne. Kleve soll da schon was besser sein.

Das Studium ist perfekt für Leute, die gerne etwas studieren möchten, was breitgefächert ist und viele Türen offen lässt und dabei nicht wie z.B. die RWTH Aachen zu hohe Maßstäbe setzt (ist schließlich auch NC frei ;)). Man muss vielleicht das ein oder andere Modul an einer anderen Uni nachholen während des Masters, aber generell stehen einem alle Türen offen. Die Nähe zu der Professorenschaft ist sehr eng und die individuelle Betreuung ist überragend. Es gibt noch einige chaotischen Phasen und immer mal wieder fasst man sich an den Kopf und ist genervt, aber ihr glaubt doch wohl nicht, dass es irgendeine Uni/FH gibt, wo alles 100%ig gut läuft oder?

Also gebt der Hochschule und vorallem unserem Studiengang einfach mal eine Chance und kommt zum Tag der offenen Tür, sprecht vor Ort mit uns und den Profs und macht euch euer eigenes Bild :)

Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • Guter Kontakt zu Dozenten, sehr günstiges Wohnen, kleine Gruppen, hohe Modernität der Geräte, viele Projekte und Wettbewerbe, kostenlose Sprachkurse etc.
  • manchmal chaotisch; man weiß nicht, wie der Studiengang von der Industrie aufgenommen wird

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.1
B. , 12.02.2024 - Environment and Energy (B.Sc.)
3.0
Yongyi , 28.10.2022 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.0
Cindy , 11.04.2021 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.6
Bengisu , 14.03.2021 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.5
Clara , 21.10.2019 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.8
Marie , 09.08.2018 - Environment and Energy (B.Sc.)
3.8
Sandisiwe , 18.06.2018 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.2
Zita , 11.07.2017 - Environment and Energy (B.Sc.)
3.3
Paula , 29.09.2016 - Environment and Energy (B.Sc.)
4.2
David , 25.04.2016 - Environment and Energy (B.Sc.)

Über Isabell

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2011
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Kamp-Lintfort
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 04.09.2013
  • Veröffentlicht am: 04.09.2013