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Schwierigstes Studium mit großen Erfolgsaussichten

Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    4.0
Da jetzt doch bald mit meinem Masterabschluss fertig bin denke ich habe ich einen guten Überblick erhalten und kann nur sagen : Es wird immer besser (aber nicht leichter) !

Doch fangen wir ganz zu Beginn im ersten Bachelor Semester an:
Der Übertritt vom Gymnasium an die Universität hat zwar sehr viel Freiheit geboten, allerdings waren die ersten Prüfungen die reinste Hinrichtung.
Und um es gleich vorweg zu nehmen : Ja, dieses Studium ist wirklich schwer und anstrengend. Das Abitur war der reinste Kindergarten im Vergleich zu diesen Semesterprüfungen. Allerdings versagt hier meiner Meinung nach das Schulsystem, das euch unter allen Umständen durchs Abitur bringen will, allerdings kein bisschen auf das Universitätsniveau eingeht. Mich und viele andere hat doch die Fülle, Schwierigkeit und der Zeitdruck überrascht, sodass ich die ersten Klausuren komplett unterschätzt hatte und alle nachholen mussten. Doch hat man das mal hinter sich und weiß wie solch eine Klausur ungefähr abläuft kommt man ganz gut durch. Nach dem ersten Semester wars das für mich auch mit Wiederholen von Prüfungen.

Doch warum sind ausgerechnet die ersten zwei Semester so schwierig und wie sieht es danach aus ?

Der Gedanke dahinter ist folgender ( Mal abgesehen, dass Elektrotechnik an sich sehr fordernd ist ) : Dieser Studiengang hat keinerlei Einschreibungseinschränkungen. Jeder der Abitur hat kann sich hier anmelden, was natürlich zu den brutal überfüllten erstem Semester führt. (Es wird teilweise eine "Ortsbeschränkung" durchgeführt, die jemanden der Nahe München wohnt schneller einschreibt, als jemanden der in Berlin wohnt und keine Studentenwohnung in München bezogen hat) Das beste daran natürlich ist : Eure Abiturnote ist einfach total egal. Das heißt jeder kann sich hier einschreiben. (Was mich sehr positiv überrascht hat war der hohe Anteil an Ausländern :) ).

Doch warum ist die Abiturnote diesem Studiengang egal?
Ganz einfach: Sie ist sagt nichts über euch aus. Denn es ist eben nur eine Zahl die euren Durchschnitt angibt. Wichtig hier sollte eine Affinität gegenüber Physik und Mathe sein. Die restlichen Noten sind komplett egal. Und deswegen lautet hier das Motto: "Wir schließen keine Schüler aus die wegen Kunst oder Englisch einen schlechteren Schnitt haben, obwohl sie gut in Mathe und Physik sind". Eine sehr gute Einstellung meiner Meinung nach. Doch das ganze hat einen Haken: Viel zu viele Studenten bei denen 80% weg gesiebt werden müssen. Und hier kommt die einzige Hürde im ganzen Studium : Die GoP-Prüfungen. Diese beinhalten die Prüfungen der ersten zwei Semester. Solltet ihr hier zweimal durch die gleiche Prüfung (ohne Nachprüfung) gefallen sein, werdet ihr Exmatrikuliert. Und da diese Prüfungen sehr schwer sind fallen hier einige weg. Im ersten Semester waren wir gut 700 Studenten. Davon gingen einige bereits während dem ersten Semester und etliche wegen den Prüfungen, sodass zum Beginn des dritten Semester gerade noch 200 Studenten übrig waren. (Der Vorteil: Solltet ihr diese zwei Semester überstanden haben schafft ihr auch den Studiengang! )

Das heißt nicht, dass es leichter wird ! Es wird leider viel geredet von wegen nach den ersten zwei Semestern wird vieles leichter. Fehlanzeige. Das dritte Semester ist noch schwieriger und das vierte mit das schwerste im ganzen Studium.

Doch abgesehen von diesem Studiengang will ich einen Überblick über die Uni an sich geben:

Studieninhalte: Absoluter Wahnsinn ! Leider aber erst im Master. Das Problem hier ist dass der Bachelor euch mit 4 Semestern Grundlagenwissen voll bombadiert und ihr euch im 5ten und 6ten die interessanten Fächer selbst wählen könnt.
Doch auch diese sind leider nur grundlagenorientiert. So habt ihr beispielsweise 4 Semester Mathe und danach Grundlagen in Elektrische Maschinen. Geht ihr damit allerdings in die Industrie wird leider doch alles etwas anders sein, was ein Gefühl der Nutzlosigkeit vermittelt. Denn nach 6 Semestern könnt ihr gefühlt nichts. Erst im Master kommt dann die Spezialisierung in ein Themengebiet und ihr erhaltet hier erstklassige Einblicke in aktuelle Forschungsbereiche.

Dozenten: An sich hat man hier wirklich Probleme mit der Masse der Studierenden. Ein Dozent der sich mit 300 Leuten beschäftigen muss kann sich nicht um jeden Einzelnen kümmern. Fragen werden allerdings immer beantwortet und die Übungsleiter stehen auch immer zur Verfügung.
Im großen und ganzen sind diese immer gut vorbereitet und wissen wovon was sie reden. Die Grundeinstellung würde ich hier auf freundlich und hilfsbereit benennen.

Lehrveranstaltungen: Es gibt hier wirklich sehr viel. Nur leider tut die Uni das nicht wirklich an sich, sondern eher die einzelnen Lehrstühle. Für Studienbeginner kann ich nur den Mathe Vorkurs empfehlen.

Ausstattung: Die reinste Katastrophe !! Wie kann eine technische Universität mit dem Fach Elektrotechnik so schlechte Lautsprecheranlagen haben ?
Alles in einem ist doch alles sehr alt und der Beton-Plattenbau ist wirklich nicht sehenswert. Hier könnte wirklich viel verbessert werden.

Campusleben: Bei dem Wort musste ich ein bisschen lachen. Denn wenn "Leben" gleich "Lernen" ist , dann stimmt das Wort. Zur Prüfungszeit ist man so ausgelastet dass man eh nichts anderes macht und wirkliche Freizeitaktivitäten kommen nicht stark zur Geltung, obwohl viel angeboten wird.

Organisation: Ich hatte bis jetzt noch nie irgendwelche Probleme mit organisatorischen Dingen. Für Erstis, die sich nicht auskennen gibts die TUM Roomfinder App. Im Vergleich zur LMU, was ich mitgekriegt habe, ist die TUM was das betrifft nahezu perfekt.

Bibliothek: War ich bis jetzt noch nie, scheint aber beliebt zu sein.

Mensa: Hier teilen sich die Geschmäcker. Ich war dort genau 4 mal und dann nie wieder. ( Warum könnt ihr euch denken). Das StuCaffee im Campus ist empfehlenswerter und auch sonst ist die Uni umrundet von Nahrungsmöglichkeiten. (Der Döner ist super !)

Wo ich ein wirkliches Problem sehe ist eher das Ende des Studiums: Die Bachelorarbeit ! Denn man studiert so vor sich hin und ehe man sich versieht heisst es : Mach deine Ingenieurspraxis und deine Bachelorarbeit. Und wirklich niemand sagt Dir wie zeitaufwändig das organisatorische ist und wie man die Sache angehen sollte. Mein Tipp hier : macht die Ingenieurspraxis und die Arbeit gemeinsam. Das spart viel Zeit und man ist bereits gut in das Thema für die Bachelorarbeit eingearbeitet.

Wer sich hinsetzt und den Stoff genau und mit Ruhe durcharbeitet wird auch Erfolg haben. Ich denke nicht dass man an sich "zu Blöd" für etwas ist. Ich verstehe nur nicht wie sich Leute beschweren die 5 stunden am Tag lernen und nichts erreichen. Ich habe Teilweise 14 Stunden vor einer Klausur gelernt (ja man macht nichts anderes als Schlafen Essen Lernen). Bleibt einfach dran und ihr werdet merken, dass ihr immer besser werdet obwohl das Studium anspruchsvoller wird.
  • Ausbildungsstand
  • Schwieriger gehts leider nicht

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.6
Hamza , 10.04.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
3.9
Florian , 24.03.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
4.3
Manuel , 14.03.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
4.6
Ilias , 12.03.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
4.1
Max , 12.03.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
3.7
Daniel , 11.03.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
4.3
Josia , 10.03.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
4.3
Tobias , 27.02.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
3.4
franzi , 24.02.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
3.4
Nic , 02.02.2024 - Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)

Über Max

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort München
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 20.07.2017
  • Veröffentlicht am: 24.07.2017