Zwischen Stress und Verzweiflung, Spaß und Glück

Beginnt man dieses Fach zu studieren, landet man voller Enthusiasmus in einem Studiengang, in dem man schnell merkt, das es Studenten und Studenten gibt. Während die einen feiern oder ihre Semesterferien genießen, stehst du in deinem Praktikum und verzweifelst an so schönen Dingen wie dem allseits beliebten Ionen-Lotto oder einer Dreistoff-Analyse, und lernst nach deinem 9-Stunden-Tag im Labor für die nächste scheinbar unbestehbare Klausur, fragst dich, ob du wohl irgendwann noch mal Semesterferien hast, oder schreibst ein Protokoll. Doch auch das geht vorbei, und plötzlich findest du dich an einem freien Nachmittag mit deinem Kommilitonen mit einem Bier vor der Cafeteria wieder, und blickst nostalgisch auf das Labor zurück, das du noch vor zwei Wochen inbrünstig verflucht hast. Du blickst in die Runde, und siehst einfach nur super Typen um dich, denn du weißt genau dass jeder der dieses Fach studiert, genau so verrückt ist wie du. Egal ob du einfach "einen an der Klatschen hast", doch das Fach einfach nur brennend interessiert und Chemie schon immer deine Leidenschaft war, oder du der Nerd bist der zu Hause versucht hat aus Kunstdünger eine Bombe zu bauen. Hier findet jeder seinen Platz. Man muss lieben was man tut, andernfalls kommt man in diesem Fach im Studium nicht weit. Doch jedes Gejammer ist noch so egal, wenn du dich dann im Arbeitskreis im labor wiederfindest, wo du zu den größten Hits der 90er irgendwelche Ultra coolen oder farblich sehr hübschen Reaktionen durchführst oder in der theoretischen Chemie mit dem Professor, dort auch gerne Imperator genannt, als Arbeitskreis geschlossen in die Star Wars Premiere gehst. Möchte man diesen langen Text also zusammenfassen, bleibt zu sagen: Es ist stressig. Es ist grausam. Manchmal überlege ich, ob ich nicht vielleicht doch masochistisch veranlagt bin um mir das anzutun. Aber betrachte ich das "große Ganze", die Berufschancen, meine Möglichkeiten zur Weiterbildung, die Leute, das Uni-Leben, ist es das vollkommen Wert, und es war definitiv die beste Wahl meines Lebens.