Bericht archiviert

Nicht immer einfach aber sehr zu empfehlen! :-)

Applied Biology (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.4

Da ich mich nicht so sonderlich für die Tier- und Pflanzenbiologie interessiert habe, fiel meine Studiengangs-Wahl auf den Studiengang Applied Biology in Rheinbach. Zu meiner Startzeit (WS 2010) gab es noch keinen NC, weshalb auch erst sehr viele Leute zugelassen wurden (ca. 180). Mittlerweile gibt es einen NC, soweit ich weiß im 2er Bereich. Bei 120 Studenten ist es auch wesentlich angenehmer zu studieren ;-)
Der Studiengang ist auf Englisch, das sollte einem bewusst sein, wenn man dort anfängt. Man macht zu Beginn einen Einstufungstest und wir dann je nach Level in unterschiedliche Englisch Kurse eingeteilt. Die finden in den ersten beiden Semestern begleitend zu den anderen Lehrveranstaltungen statt. Leute, die bei dem Einstufungstest ein Level von A1, A2 erreichten, wurden zu einem Gespräch gebeten oder empfohlen, noch zusätzlich in Englisch Nachhilfe zu nehmen, da ein B-Level oder gar C-Level das Studium definitiv vereinfachen würde.
Die Kurse in den ersten beiden Semestern sind nicht sonderlich spannend gewesen. Man hat Zellbiologie, was mehr oder weniger eine Wiederholung von den ganzen Biologie Abiturthemen ist. Dann Mathe, Physik/Statistik, Histologie, Chemie und Mikrobiologie. In den ersten Semestern sind die Noten bei vielen Studenten nicht so sonderlich gut gewesen, da die englische Unterrichtssprache und die Umstellung vom Lernen fürs Abitur zum Lernen für Klausuren beim Studium doch sehr extrem war. Außerdem waren Mathe, Physik und Statistik nicht so beliebt bei uns Biologie Studenten. Im dritten Semester kam es dann ganz schön dick. Viele mussten Klausuren aus den ersten beiden Semestern noch mal wiederholen (z.B Mathematik ;-)) und hatten dann noch das ‚schwerste‘ Fach aus dem ganzen Studiengang – Molecular Genetics. Wir wurden schon während des ersten Semesters von Studenten aus höheren Semestern gewarnt, dass wir in Genetik am besten in jede Vorlesung gehen, die Klausur die schwerste und aufwendigste zum Lernen ist und man sich über eine 4.0 freuen sollte! Und grundsätzlich schreiben mehr als 50 % der Leute die Klausur mindestens ein zweites Mal. Im Endeffekt hab ich auch nur mit Ach und Krach bestanden.. im 2. Versuch.
Generell darf man Klausuren 3 Mal schreiben. Allerdings, wenn man einmal bestanden hat, darf man nicht nochmal mitschreiben um sich eventuell zu verbessern. Oftmals kann man aber seine vielleicht etwas schlechteren Klausurnoten mit den Noten von den Laborberichten verbessern.
Im 3. – 5. Semester wurde es dann viel detaillierter in den Fächern, da man die Grundlagen in den ersten Semestern vermittelt bekommen hat. So wurden Fächer wie Biochemie, Bioinformatik, Immunologie, Zell Kultur, Mikrobielle Physiologie, Genetic Engineering, Entwicklungsbiologie uvm. unterrichtet. In den höheren Semestern fällt einem das Laborbericht schreiben auch schon viel leichter, weil man schon grob weiß, wie die Berichte strukturiert sein sollen und was die Professoren lesen möchten und was nicht.
Zum Labor: die Ausstattung ist echt super. Es gibt ein separates Laborgebäude, mit großen Räumen, für jedes Fach speziell ausgerichtet. Natürlich ist Essen und Trinken im Labor nicht erlaubt, für‘s Kaugummi kauen kriegt man je nach Laborbetreuer auch mal Ärger ;-)
Grundsätzlich empfehle ich, die Skripte für die Laborarbeit schon zu Hause zu lesen und versuchen zu verstehen und nicht unvorbereitet ins Labor zu gehen. Je nachdem gibt es Vorbesprechungen und es kam auch schon mal vor, dass Leute die nicht vorbereitet waren, nach Hause geschickt wurden und zu einem späteren Zeitpunkt erst im Labor am Kurs teilnehmen durften.
Falls ihr Laborberichte von älteren Studenten bekommt, zum ‚drüberlesen‘ und schon mal gucken, was alles reingehört in so ein Protokoll und was nicht, denkt dran, dass Abschreiben keine Lösung ist. Einige Professoren lassen die Protokolle zusätzlich zur Papierform auch noch als PDF einreichen und decken mit einer Software Plagiate auf ;-) Den Ärger sollte man sich besser sparen und 1-2 Tage Literaturrecherche und Schreiberei in Kauf nehmen.
Der Campus der H-BRS in Rheinbach ist super. Das Essen in der Mensa ist gut und vorne gibt es auch noch eine kleine Cafeteria. Lohnt sich, in den Lernpausen mal vorbeizuschauen ;-). Auch die Bibliothek ist super. Es gibt mehrere Gruppentische und einen separaten Stillarbeitsbereich. Für Biologie gibt es sehr viel Literatur Auswahl und hilft beim Laborbericht schreiben. Zusätzlich gibt es eine PC-Ecke. Ins Internet kann man sich mit seinem Studierendenkonto einloggen. Drucken und kopieren ist ebenfalls in der Bibliothek möglich.
Im 6. Semester muss man sich um einen Praktikumsplatz kümmern. Intern an der FH ist es eher nicht möglich, eine Bachelorstelle zu bekommen, da die Labore sehr klein sind und nur 4-5 Studenten von den verschiedenen Bereichen überhaupt angenommen werden (wenn überhaupt). Daher lohnt es sich, schon früh genug in umliegenden (Bonn, Köln, Düsseldorf etc.) Unikliniken, Biotech Firmen oder sonst wo anzufragen, ob man dort die Bachelorarbeit machen kann. Im Endeffekt haben alle Studenten eine Stelle bekommen, aber das lag auch daran, dass wir nicht alle gleichzeitig mit den Praxisphasen angefangen haben, viele haben 1-2 Semester dran gehangen, da Klausuren nachgeholt werden mussten. Ich habe auch eher spät mit der Praxisphase angefangen (März) und auch erst im September meine Bachelorarbeit abgegeben und mein Kolloquium gehalten. Der September gilt aber als Kulanzmonat. Somit kann man auch noch am 30. September seine Bachelorarbeit vorstellen und im Kolloquium verteidigen und hat sein Studium trotzdem in der Regelstudienzeit beendet.
Durch die Bachelorarbeit kann man seinen Durchschnitt nochmal ordentlich verbessern. Bei uns hat die Bachelorarbeit 25 % von der Gesamtnote des Studiums ausgemacht und das Kolloquium nochmal 10 %. Im Endeffekt haben also die ganzen Modulnoten von vorher nur 65 % gezählt.
Ich habe die Möglichkeit zum Doppelten Bachelor Abschluss nicht wahrgenommen, da ich noch einige Klausuren aus den ersten Semestern nachholen musste in den höheren Semestern aber einige Leute sind nach Schottland, Italien oder Frankreich gegangen, um dort ihr letztes Studienjahr zu verbringen und die Bachelorarbeit zu schreiben. Somit haben diese Leute einen Abschluss an der Austauschuni und einen an der H-BRS erhalten. Generell ist der Abschluss aber schon viel Wert, da er auf Englisch ist und meiner Meinung nach sind Applied-Biology-Absolventen im Gegensatz zu manchen Universitäts-Studenten viel besser auf die spätere Laborarbeit vorbereitet.
Begleitend zu vielen Vorlesungen gibt es Übungen, in denen Klausurähnliche Fragen zu jeder Vorlesung bearbeitet werden. Das ist auch nochmal eine zusätzliche Hilfe beim Lernen. Außerdem werden oftmals Altklausuren bereitgestellt, welche sich auch hervorragend als Lernstütze verwenden lassen. Viele Professoren ändern ihre Fragen nicht grundlegend, dass man die ein oder andere Klausur sogar nur durch Auswendiglernen der Klausurfragen und Antworten bestehen konnte. Ich würde diese Alternative aber nicht unbedingt empfehlen. ;-)
Was ich ein bisschen schade finde ist, dass man auch wenn man den Bachelor dort beendet hat, nicht die Garantie hat, den Master der H-BRS (Biomedical Sciences) anzuhängen, wenn man einen NC schlechter als 2.0 hat. Sehr viele hatten ‚nur‘ einen Durchschnitt von 2,1 – 2,5. Das ist meiner Meinung nach nicht schlecht, aber dennoch wurden diese Studenten nicht zum Masterstudiengang angenommen. Stattdessen aber Studenten der Tiermedizin oder sonstiger Fächer, welche ich persönlich nicht sehr themenverwandt zu dem Bachelorstudiengang Applied Biology sehe.
Mein Fazit zum Bachelor of Science in Applied Biology ist aber durchweg positiv! Sehr zu empfehlen. Für Leute, die sich nicht so sicher mit ihren Englisch Kenntnissen sind: Macht eventuell ein Auslandsjahr. Das haben auch sehr viele von meinen Kommilitonen vor Beginn des Studiums gemacht! Die Professoren sind größtenteils sehr kompetent und hilfsbereit. Der Studienverlauf ist klasse. Es gibt genügend Plätze im Hörsaal und auch in den Laboren. Angenehmes Lernklima!

Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • Studieninhalt, Umgebung, Laborausstattung, Professoren, Campusleben, Organisation
  • Keine Garantie auf Bachelorpraktikumsstelle -> am besten frühzeitig danach suchen!

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.3
Jacob , 13.03.2024 - Applied Biology (B.Sc.)
4.9
Leon , 30.01.2024 - Applied Biology (B.Sc.)
4.7
Lara , 17.01.2024 - Applied Biology (B.Sc.)
2.0
Anonymous , 13.11.2023 - Applied Biology (B.Sc.)
4.4
Paul , 05.11.2023 - Applied Biology (B.Sc.)
3.6
M. , 08.10.2023 - Applied Biology (B.Sc.)
3.8
Aurelie , 03.10.2023 - Applied Biology (B.Sc.)
3.6
Lea , 01.09.2023 - Applied Biology (B.Sc.)
4.0
Milica , 19.08.2023 - Applied Biology (B.Sc.)
4.4
Daiana , 29.07.2023 - Applied Biology (B.Sc.)

Über Jessica

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2010
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Rheinbach
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 22.07.2014
  • Veröffentlicht am: 22.07.2014