Aufwand und Outcomes in keinem Verhältnis

Betriebswirtschaftslehre (M.Sc.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    2.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.1
Um einmal direkt das Studium zusammenzufassen: Praxisentfernte Inhalte, strukturelles Behindern eines effizienten Studierens durch Fachbereich und Profs, viel zu hoher Aufwand für schlechte international Rankings, katastrophale Struktur des Studiums. Einziger Lichtblick: schöner Campus und sehr gute Bibliotheken und Zugang zu digitalen Büchern, Papern etc.

Das ist hier jetzt kein Gehate über die Uni wegen eines schlechten Abschlusses, ich habe mit einem sehr guten 1,-Schnitt abgeschlossen. Will hier aber einmal einen realistischen Einblich in das Studium geben und auf die oben genannten Punkte eingehen.

1. Praxisentfernte Inhalte
Für die Profs ist die Lehre einfach keine Priorität. Slides, die es schon über 10 Jahre unverändert gibt, veraltete Zahlen und Konzepte und kaum Eingehen auf moderne BWL-Themen und Innovationen findet ihr in über 80% der Kurse. Simple gesagt: ihr wollt was für die Praxis lernen? Dann studiert hier nicht BWL im Master.

2. strukturelles Behindern eines effizienten Studierens durch Fachbereich und Profs
Da ihr für die Anerkennung einer Spezialisierung eine bestimmte Anzahl an ECs braucht, müsst ihr darauf hoffen, dass in jedem Semester unterschiedliche Profs Module anbieten. Das ist kein Problem, wenn ihr nur eine Spezialisierung machen wollt! Wollt ihr zwei davon auf dem Zeugnis haben, ist die Kursauswahl (wie auch schon so oder so) mehr als bescheiden. Es gibt in jeder der Spezialisierungen nur wenige Profs, die sich engagieren und das merkt ihr spätestens im dritten Semester, wenn immer wieder die gleichen guten, und dann zusätzlich einfach viele schlechte Module angeboten werden. Zudem ist die digitale Infrastruktur und Kommunikation des Fachbereiches und der Uni eine Katastrophe. Ihr werdet auf keiner Webseite der Uni gute Informationen zu Prozesse und Abläufen im Studium finden. Von nicht einheitlicher Vergabe der Masterplätze bis zu sehr schwankenden Vorgaben für Hausarbeiten oder Schwierigkeiten der Klausuren, das System ist für Studenten (gerade Studenten, die nicht in Frankfurt den Bachelor gemacht haben) kaum zu durchsehen. Hier werden euch strukturell Hürden in den Weg gelegt, und zwar so, dass es sehr schwer wird, den Master in Regelstudienzeit durchzuziehen.

3. Viel zu hoher Aufwand für schlechte International Rankings
Euch wird erzählt, wie gut der Master international dasteht? Dann bezieht sich das maximal auf Forschungsrankings - die absolut keine Relevanz für die Praxis haben. Heißt das, dass das Studium dann auch vergleichsweise einfach wird? Nein! Dadurch, dass die Kurse unfassbar theoretisch sind, werdet ihr euch mit (verdammt schlecht erklärten) Slides und Modellen rumschlagen, ein enorm hohes Pensum für gute Noten fahren müssen und dann kann es immer noch sein, dass ihr in der Klausur negativ überrascht werdet. Ich hatte viele super motivierte, sehr smarte und engagierte Freunde am Campus, niemand mit einem Schnitt besser als 1,8 hat in Regelstudienzeit abgeschlossen. Gerade auch, weil die Kurse nicht zentriert an zwei oder drei Tagen statt finden, sondern gerne unkoordiniert über die gesamte Woche liegen, ist es relativ schwer Uni, Werkstudentenjob, Familie, Freunde, Hobbys und Regelstudienzeit unter einen Hut zu bringen, ohne mental und körperlich kaputt zu gehen.

4. Katastrophale Struktur des Studium
Das liest sich aus den vorhergegangenen Punkten ja schon raus. Super schlechte Struktur der Module, da die Schwierigkeit der Module und der Aufwand im Voraus nicht einzuschätzen ist. Die Kurse im Fachbereich sind nicht gebündelt an drei Tagen die Woche, was eine Verbindung mit dem Rest des Lebens schwer macht. Die Kommunikation und der Informationsfluss zu Struktur und Ablauf des Studiums ist eigentlich nicht vorhanden, da digitale Infrastruktur mehr als veraltet ist. Schaut euch hier einfach mal die Webseiten der Uni an - dann ist alles klar.

Lichtblicke: Der Campus ist wirklich sehr schön und lädt gerade im Sommer ein, viel Zeit dort zu verbringen. Die Bibliotheken sind schön und auch die Hörsäle sind einigermaßen schön und modern eingerichtet - nur die Beamer müssten hier dringend ausgetauscht werden, da bekommt man Augenkrebs. Der Zugang zu Papern, digitalen Büchern und anderen Materialien ist über die Kooperation der Uni mit vielen Verlegern wirklich gut und übertrumpft hier die meisten anderen Unis bei weitem.

Insgesamt muss man sagen, dass die Uni alles andere als Studenten-freundlich ist, Strukturen, sowie Inhalte mindestens 15 Jahre hinten anstehen und der Aufwand einfach zu hoch ist, um über die schlechten Rankings der Uni hinwegzusehen.
  • Schöner Campus und guter Zugang zu digitalen Dokumenten
  • Schlechte Struktur, geringes Kursangebot, strukturelle Hürden

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
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Über Nils

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 5 Semester
  • Studienbeginn: 2021
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Campus Westend
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 17.02.2024
  • Veröffentlicht am: 22.02.2024