Schulähnliche Atmospähre + kompetente Professoren

Die wichtigsten Punkte einmal stichpunktartig zusammengefasst:
- (abgesehen von einigen Ausnahmen) kompetente, sympathische Dozenten, die durch ihre Art zum Selbststudium anregen und es verstehen Interesse an ihrem Fach zu wecken (besonders hervorzuheben Prof. Dr. Hollidt, der es versteht dem normalerweise recht zähen Rechnungswesen [Buchführung/Kostenleistungsrechnung/Controlling] leben einzuhauchen)
- moderater Anspruch der Lehrveranstaltungen, bei Teilnahme an sämtlichen Vorlesungen + Übungen/Tutorien und gelegentlichen Selbststudium sind problemlos durchweg sehr gute / gute Leistungen möglich
- Seminargruppen sind relativ klein (max. 30 Personen) und auch in den gefragteren Vorlesungen sind nie mehr als ~100 Studenten vorzufinden, wobei entsprechende Plätze vorhanden sind.
- Technisch müssten vereinzelte Räume/Gebäude des Campus an den Stand der Zeit angepasst werden
- Studienverlauf ist gut strukturiert bis auf eine Ausnahme: das Teilgebiet VWL wird lediglich in Mikro- und Makroökonomie untergliedert, ein Einführungsmodul (ähnlich der Einführung in die BWL oder Wirtschaftsinformatik) fehlt leider, wodurch man im 1. Semester bereits mit Mikroökonomie beginnt, obwohl dafür notwendige Grundlagen in VWL und Wirtschaftsmathematik bei den meisten Studenten entsprechend nicht vorhanden sind

-> Zusammenfassung: dank der überschaubaren Anzahl an Kommilitonen, der guten Betreuung durch die Dozenten/Professoren und eines angemessenen Schwierigkeitsgrades der Prüfungen ähnelt das Studium an der HS Mittweida sehr dem bekannten Schulalltag, wodurch insbesondere jungen Erstsemestlern der Einstieg ins Studium sehr erleichert wird.
Einzig das Nachtleben in der kleinen Stadt Mittweida ist recht monoton, abgesehen von 1 Studentenclub und einer handvoll Bars gibt es nicht viel Abwechslung vorzufinden. Doch auch das hat gewisserweise einen Vorteil: man kann sich mehr auf das Studium konzentrieren und ohne übermäßigen Aufwand dennoch sehr gute Leistungen erzielen.

Bevor es mich nach Mittweida verschlug studierte ich zunächst 4 Jahre an der TU Dresden (erst Wirtschaftsinformatik, später Medieninformatik, wobei ich mit beiden Varianten nicht glücklich wurde) und ich bereue die Entscheidung für Mittweida und gegen die größere, renomiertere Universität in keinster Weise. Selbstverständlich bietet das Studium an einer der großen Unis einem viel Vorteile, insbesondere eine schier grenzenlose Freiheit - doch gerade das kann für viele Frisch-Abiturienten verhängnisvoll werden und schneller zum Scheitern des Studiums führen als einem lieb ist.
Daher meine Empfehlung: wer wirklich intensive Betreuung durch Dozenten (und Kommilitonen) sucht und sich in einem familiären Umfeld wohler fühlt als in der Anonymität der Menge, der ist in Mittweida gut aufgehoben.