Meine Erfahrungen

Die Studieninhalte sind halt ein BWL Studium mit Steuerschwerpunkt. Leider fehlen allerdings wichtige Grundlagen, wie z.B Informatik. Die Dozenten sind oft selber gar nicht von der FH Münster, sondern von vielen verschiedenen Hochschulen aus NRW. Dabei gibt es sehr große Unterschiede. Lehrveranstaltungen an einem einzigen Tag, später an zwei Tagen pro Woche. Durch die kleinen Gruppen sind diese sehr persönlich, jedoch sind viele der Module einfach sinnlos. Online Vorlesungen sind nur sehr selten vorgesehen. Da die meisten Studenten nicht in Münster leben und man sich nur einmal pro Woche sieht, fehlen jegliche sozial Kompetenzen, die das Studentenleben ausmachen. man sammelt zwar Praxiserfahrung, die jedoch auch relativ wenig mit dem späteren Alltag als Master Absolvent oder Steuerberater zu tun hat. Die persönliche Entwicklung ist nicht ansatzweise mit der von Vollzeit-Studierenden zu vergleichen. Da parallel eine Ausbildung mit Berufsschulunterricht stattfindet, dauert das Studium 8 Semestern, statt 6 Semestern. Wozu man allerdings die Inhalte aus der Berufsschule braucht ist mir nicht ersichtlich. Man sollte außerdem beachten, dass die meisten Kanzleien für die Übernahme der Studiengebühren Bleibeverpflichtungen überm mehrere Jahre fordern. So kann sich ein Bewerber*in mit 16 oder 17 Jahren schon die Zeit bis Mitte 20 verplanen. Durch lange Anfahrtwege ist es für viele Kommilitonen zudem nicht möglich, in der Bibliothek zu lernen oder notwendige Fachliteratur für Hausarbeiten zu beschaffen, wodurch es extrem erschwert ist, die Studieninhalte entsprechend zu wiederholen und aufzubereiten. Mein Rat an Alle: Geht lieber normal studieren, sammelt Erfahrungen in verschieden Unternehmen und Ländern und legt euch danach erst fest. Die finanziellen Anreize wiegen die Nachteile definitiv nicht auf, lasst euch davon nicht blenden. In der Steuerbranche werden sowieso händeringend Fachkräfte gesucht.