Bericht archiviert

Hartes aber gut durchorganisiertes Studium

Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    4.0
  • Gesamtbewertung
    4.0
Ich habe 2 Semester Tourismusbetriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Freizeitwirtschaft an der DHBW Ravensburg studiert.
Ich persönlich bin ohne betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse hierhin gekommen, hatte nach dem Abitur, welches ich in NRW gemacht habe, ein Jahr im Ausland im Tourismusbereich gearbeitet. Vom Konzept duales Studium war ich schon immer überzeugt und habe mich deshalb bundesweit für einen Platz im Tourismusmanagement dual beworben.
Wir sind ein sehr durchmischter Jahrgang: Von 18 Jahre alt bis 35 Jahre von frischen Abiturienten bishin zu Mitarbeitern mit jahrelanger Berufserfahrung ist alles dabei. Die Kurse sind stets klein und bewegen sich im Rahmen zwischen 8 und 40 Personen. Jeder Kurs hat seinen eigenen Kursraum, in dem fast alle Vorlesungen stattfinden.
Für duale Studenten der DH ist es so, dass Anwesenheitspflicht während der Vorlesungen herrscht. Streng durchgesetzt wird diese aber glücklicherweise nicht, wobei ein Fehlen bei der geringen Anzahl an Leuten natürlich mal schnell auffällt und teilweise Anwesenheitslisten herumgehen. Insgesamt herrscht eine intime Schulatmosphäre. Ich persönlich finde es gut, weil man (auch mit seinem Unternehmen im Hinterkopf) eine hohe Motivation bekommt. Bei Fragen kann man sich in jeder Vorlesung an die geduldigen Dozenten wenden, die auf Wunsch auch alles 4mal erklären. Man kennt seine Kommilitonen und kommt auch eher selten mit anderen Kursen in Kontakt. Mich spricht dies wesentlich mehr an, als anonym in einem riesigen Hörsaal zu sitzen. Gerade zu seinem Studiengangsleiter hat man einen lockeren Umgang, isst auch mit ihm zusammen Mittag in der Mensa.
Zum Anspruch der Lehrveranstaltungen: Da es ein duales Studium ist und es keine Semesterferien gibt, wird der Stoff strikt durchgezogen. Vorlesungsfreie Zeit existiert fast garnicht; Unitage mit 3 verschiedenen Vorlesungen von 9 bis 17 Uhr und länger, teilweise auch samstags sind normal. Auch das hat mich jedoch wenig gestört, man kommt in diesen Rhythmus herein und gewöhnt sich daran. Schließlich verdienen wir als duale Studenten auch während der reinen Studienphasen. Happig wird es in der Klausurenphase im zweiten Semester: Ohne vorher (außer am Wochenende) frei gehabt zu haben, werden nach knapp 2 einhalb Monaten Vorlesungen 10 Klausuren geschrieben mit maximal einem freien Vorbereitungstag dazwischen. Zudem wird innerhalb jeder 3monatigen Phase eine Seminararbeit geschrieben, die ebenfalls in die Wertung miteingeht. Als Student hat man bis zum 3. Studienjahr generell keine Option, den Vorlesungsplan individuell zu gestalten. Sprachkurse können unabhängig vom Studiengang belegt werden, dazu bleibt aber sowieso keine Zeit.
Die Vorlesungen bewerte ich gesamtbetrachtend sehr positiv: Fast alle Fächer werden praxisnah sowie authentisch vermittelt und einige der Dozenten sind wahre Koryphäen auf ihrem Gebiet. In Fächern wie Marketing werden z.B. in kleinen Gruppen Fallstudien durchgespielt. Auch das Seminar „Präsentationskompetenz“ im 1. Semester hat mir wirklich geholfen, an meinem Vortragsstil zu feilen. Im Destinationsmanagement wird bereits im 2. Semester eine Unternehmenssimulation in Form eines Planspiels durchgeführt.
Einige Fächer, oder zumindest Teile derer, erscheinen mir nichtsdestotrotz nur als dazwischengeschoben ohne Relevanz wie zum Beispiel der Vorlesungsteil „Informationsmanagement im Tourismus“. Fächer, die nicht klausurrelevant sind in den jeweiligen Semestern werden teilweise kurz vor den Klausuren dazwischen geschoben.
Einen ganz eindeutigen Nachteil sehe ich im sprachlichen Teil: Wirtschaftsenglisch ist von Beginn an für alle Studenten verpflichtend und hierfür werden die Gruppen nochmals verkleinert, sodass wir 15 Leute pro Kurs waren. Das Niveau ist leider sehr tief. Stundenlang werden nur Grammatikübungen, wie simple past in Lückentexte einsetzen, gemacht. Frei gesprochen wird generell wenig, die Gruppenarbeiten sind hierfür zwar eine gute Idee, werden aber nicht angemessen durchgeführt. Gerade im Tourismusbereich halte ich Fremdsprachen für wichtig und sie sind das, worin meine Stärken bestehen, daher habe ich mich entschieden, aufzuhören. Solltet ihr also mehr an Fremdsprachen, als an Finanz- und Budgetplanung interessiert sein, ist dieses Studium definitiv nicht das Richtige für euch. Hier liegt der Fokus im Wesentlichen auf der Betriebswirtschaftslehre.
Wirklich vorteilhaft ist, dass die Dozenten darauf bedacht sind, dass jeder das Studium besteht und sehr detailliert ankündigen, was sie in den Klausuren drannehmen und erwarten. Hier gibt es aber leider schwarze Schafe, die zwar versichern, einen bestimmten Stoff in der Klausur dranzunehmen und letztendlich ganz andere Inhalte abfragen.
Ebenfalls hervorzuheben ist das Equipment der DH wie die Planspiellabore und die Option, in den Internetcafés als Student unbegrenzt umsonst in schwarzweiß ausducken zu können. Die Computer haben die neusten Betriebssysteme, auch wenn sie nicht die Schnellsten sind. Bei technischen Problemen kann man sich beim Systemadministrator melden, der diese sofort behebt.
Das „International Office“, das sich um Auslandssemesterplanung kümmert, ist ebenfalls sehr hilfsbereit und kompetent. Es gibt tolle Zielländer und Städte.
Letzter Aspekt betrifft den Speiseplan: das Mensaessen schmeckt leider nicht besonders gut und der Speiseplan ist sehr eintönig gestaltet. Ravensburg ist; trotz der kleinen Größe eine belebte Studentenstadt, man findet schnell Anschluss und es ist immer etwas los. Es gibt viele Sportgruppen der DH, denen man sich kostenfrei anschließen kann und in denen man nochmal andere Leute als die eigenen Komilitonen kennen lernt. Natürlich ist Ravensburg nicht mit Großstädten vergleichbar, aber ich fühle mich hier durchaus wohl.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass dieses Studium für jeden geeignet ist, der gerne in Gruppen lernt, stressresitent ist und dem eine durchgeplante Struktur wichtig ist.
  • guter Kontakt zu den Dozenten, Anspruch, Struktur
  • keine Wahlmöglichkeiten, Stress, nur mathematisch orientiert

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Greta , 08.05.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
4.0
Denis , 04.05.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
4.1
Johanna , 11.04.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
3.7
Alina , 08.04.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
4.0
Sina , 08.04.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
3.9
Yannick , 20.03.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
3.6
Judith , 20.03.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
4.3
Nina , 05.03.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
3.1
Linda , 07.02.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)
3.6
Tamia , 04.02.2024 - Betriebswirtschaftslehre - Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (B.A.)

Über Katja

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: keine Angabe
  • Studienform: Duales Studium
  • Standort: Standort Lörrach
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 03.03.2015
  • Veröffentlicht am: 03.03.2015