1a Architekturstudium, 1a Rahmenbedingungen

Der Studiengang Architektur an der Hochschule Biberach ist fachlich sehr gut aufgestellt und bietet eine herausragend gute Studiensituation.

Zur Studiensituation:

. nur ca. 30 - 35 Studenten je Semester
. dank der kleinen Semester herausragend gute Betreuung durch die Professoren, gute Raumsituation, enge Kontakte unter allen Studenten der Semester
. nicht zu übertreffende Arbeitsplätze! Die Architekten haben das gesamte obere Geschoss eines der Hochschulgebäude für sich: komplett verglast, hell, hoch, weitläufig, jeder seinen eigenen Arbeitsplatz. Einen besseren Zeichensaal habe ich noch an keiner anderen Hochschule gesehen. Jeder trifft und kennt jeden, auch über die Semester hinweg. Man sieht, woran die höheren Semester arbeiten, kann die Präsentationen derer Entwürfe verfolgen.
. gute, angemessene Ausstattung (Modellbauwerkstatt, Styrocutter, Lasercutter, 3D-Drucker, CNC-Fräse, guter Plotter mit gutem Papier, Materialverkauf) und vor allem: gute Erreichbarkeit! Man kann - im Gegensatz zu vielen großen Hochschulen - selbst an die Plotter, die Schlüssel über Nacht oder übers Wochenende leihen. Man kennt die Leute, die den Materialverkauf betreiben, da wird auch mal zusätzlich nach Bedarf aufgesperrt.
. auch nicht unwichtig: die Kosten für das Plotten der Pläne sind echt niedrig
. gute Mensa (natürlich immer noch auf Mensa-Niveau, aber im Vergleich mit anderen Hochschulen auf einem hohen Niveau)
. kurze Wege auf dem Campus und in der gesamten Stadt
. schönes Umfeld, angenehmes Leben in der Stadt, wenn auch mit wenig Studentenleben, wenig Kneipen, Bars, Clubs
. Architektur ist der einzige kreative Studiengang an der Hochschule, man erfährt somit leider keine direkte Inspiration von anderen kreativen oder künstlerischen Disziplinen

Zur fachlichen Ausrichtung:


Die Lehre an der Hochschule Biberach ist sehr ganzheitlich, ein gutes Ineinandergreifen von Konzept, Entwurf, Darstellung und Konstruktion, Nutzung, Praxis. Sie führt in die Richtung des in allen später im Büro wichtigen Bereichen sehr gut ausgebildeten Architekten. Wer im Studium eine künstlerische, architekturtheoretische oder stärker konzeptionelle Prägung sucht, ist aber mit Kunsthochschulen, Akademien und manchen Unis besser beraten.

Der 8-semestrige Bachelor bringt einem tatsächlich Einiges an Vorteilen. An den gelehrten Bereichen und Inhalten muss nicht aus Zeitmangel gespart werden (zumindest hat man als Student nicht das Gefühl, dass Wichtiges zu kurz kommt). Das integrierte Praxissemester ist unbezahlbar, jeder profitiert enorm davon. Aber vor allem gibt einem die Tatsache, nach den 8 Semestern kammerfähig zu sein, viel Freiheit im Master: man kann zügig in 2 Semestern abschließen, aber man kann auch ohne Nachteile nochmal in eine andere Richtung gehen, sich spezialisieren, Interessen folgen, die man in den vorangegangenen vier Jahren erst gefunden hat.

Alle wichtigen Bereiche werden in gleichem Maße gut vermittelt. Manche spezielle Vertiefungen, mit denen man sich an größeren Hochschulen oder Unis bei persönlichem Interesse näher beschäftigen kann, werden nicht angeboten oder müssen noch etabliert werden. Der individuellen Studiengestaltung sind da etwas engere Grenzen gesetzt. Der Hauptaugenmerk liegt - wie vermutlich überall - auf den Entwurfsaufgaben, aber die "trockenen" Themen, über die man nach dem Studium im Büro froh ist, Bescheid zu wissen, kommen ihnen gegenüber nicht zu kurz.