Manuelles Geschick und Ausdauer

Das Handwerkliche sollte man sich vor dem Studium bereits angeeignet haben, denn am 1. Tag des 1. Semesters geht schon die praktische Prüfung los. Keine Zeit für Fehler oder Erkältungen, sonst wird man nicht fertig und fällt durch. Dafür müsste man vor dem 1. Semester schon wissen, dass man ein Zahntechnikerlabor aufsuchen muss (die Info könnte ja mal mit der 1. Immatrikulationsbescheinigung an den Studienanfänger überbracht werden), um da die zahntechnischen Angelegenheiten zu lernen und zu üben. Ich musste immer zur Uni, egal wie es mir ging. Auch mit Fieber war ich immer anwesend, da sonst die Arbeiten nicht fertig wurden, und sowieso 90% der Fächer anwesendheitsoflichtig sind. Man fällt so oft hin. Man wird so oft fertig gemacht. Und man darf keine Minute verstreichen lassen, um wieder aufzustehen. Die letzten 4 Semester und dein Staatsexamen hängen nur von anderen Menschen ab. Von deinen Patienten und ob die überhaupt erscheinen, ob sie überhaupt für Studentenkurse geeignet sind, und von deinen Kursassistenten. Wenn sie dich mögen hast du mehr Überlebensschancen. Ausdauer ist das a und o. Einfach nicht aufgeben, denn sonst kommst du nicht mehr hinter her. Als Student mangelt es eh schon an Geld, aber aus Verzweiflung bezahlst du dem Patienten seine teure zahnmedizinische Behandlung oder spielst Taxi für den Patienten, denn wenn er nicht erscheint, fällst du durch. Und dazu kommt, dass man sich sowieso schon viele Materialien selber kaufen muss. Freunde in anderen Studiengängen beschweren sich, 50€ für ein Buch bezahlen zu müssen? Ich hab am 1. Semestertag 2000€ für Materialien bezahlt, wovon vieles Verbrauchsmaterial ist. Pro Semester gingen nochmal über 500€ Materialkosten flöten. Mit der richtigen Einstellung zum Leben, den richtigen Studienfreunden und dem Ziel, Zahnarzt zu werden, vor Augen, kann man sich den zahnmedizinischen Alltag verschönern.