Unter Druck entstehen Diamanten

Der Titel ist Programm. Es wird den Studenten von allen Seiten so viel Druck gemacht, dass man nicht mehr weiß wieso man dieses Studium angefangen hat. Die Dozenten verlangen bestimmte Leistungen und Behandlungen am Patienten, die man unflexibel bis zum Ende des Semesters erfüllen muss. Man muss die Patienten selber zusammensuchen, die genau diesen Anforderungen entsprechen. Wenn die Karies an der falschen Stelle liegt, dann darf man sich neue Patienten suchen. Die Assistenzärzte sind keine Unterstützung, sondern eher Aufseher, die dafür sorgen müssen, dass man ja einen sauberen Kittel an hat. Ansonsten gibt es sofort Negativtestate und Strafarbeiten. Es heißt, dass man die Ärzte ansprechen kann, wenn man Unterstützung braucht. Doch wenn man auf dieses Angebot eingeht wird man nur abgewiesen und man solle damit klar kommen. Es wird absichtlich so viel Druck erzeugt, dass man das ganze Semester über damit rechnen muss dich noch durchzufallen. Testate gibt es meistens kurz vor Abgabeschluss, damit man es sich nicht zu gemütlich macht. Naja, außer man kennt die Assistenzärzte privat oder stellt sich mit ihnen gut (oder hat eine Beziehung zu ihnen, weil man auf dem letzten Sommerfest miteinander geschlafen hat), dann läuft das Studium ohne Probleme.
Und zu Hause versteh niemand den Struggle. "Dein Patient ist ausgefallen? Ich kann ja kommen und schaust bei mir." Ja das ist lieb gemeint, aber du erfüllst die Anforderungen nicht.
Zusammenfassend ist man abhängig vom Wohlwollen der Zahnärzte, der Zuverlässigkeit der Patienten, der sorgfältigen Arbeit der Zahnlabore und der Kameradschaft der Komillitonen (die einem oft auch nur eins auswischen wollen). Bei so viel Abhängigkeit bleibt kein Platz für eigene Fehler.
Bei so viel Druck kann man wirklich Diamanten herstellen.