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Duales Studium am Campus Lichtenberg

Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    2.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.5
Ich teile hiermit meine Erfahrungen meines dualen Studiums an der HWR Berlin am Campus Lichtenberg.

Die Wirtschaftsinformatik ist ein sehr interessanter und breitgefächerter Studiengang. Das hat allerdings auch zur Folge, dass beispielsweise in den Modulen Rechner- und Betriebssysteme als auch in der Programmierung im Vergleich zu einem Informatik-Studium Abstriche gemacht werden mussten, was ich schade finde, da diese Themen doch schon interessant sind und leider nicht allzu sehr tief ins Detail gehen. Ich habe allgemein das Gefühl gehabt, dass der Studiengang zu wirtschaftslastig war.

Die Dozenten lassen sehr viel zu wünschen übrig: Bei einigen stellt man sich die Frage, ob sie überhaupt ihren eigenen Stoff verstehen. Bei Fragen von Studenten wird auch mal mit "Das ist halt so" oder "das steht doch in den Folien" geantwortet.

Ein Dozent hat sich in der Zeit, in der ich am Praxistransferbericht gearbeitet habe, über fast den ganzen Zeitraum Urlaub genommen, wodurch ich ihn weder telefonisch noch per E-Mail kontaktieren konnte. Obwohl ich der festen Überzeugung war, dass dies mein bisher bester Bericht war und mein Chef und meine Arbeitskollegen diesen als gut befunden hatten, erhielt ich trotzdem das Resultat 4,0. Dies hätte mit einem gemeinsamen Gespräch verhindert werden können.

Besonders bei Dozenten, die zur Hochschule kommen um dann drei ganze Stunden von ihren Folien die Sätze fast eins zu eins ablesen, merkt man wie sehr sie für ihren Job brennen. Diesen macht es auch nichts aus mal eine halbe Stunde zu spät zu kommen. In diesem Moment wurde mir klar, dass Dozenten einen sehr entspannten Job haben, da sie anscheinend zu nichts weiter verpflichtet sind als die Inhalte ihrer Folien wiederzugeben und dann die Hälfte der Klausuren mit einer 5,0 zu bewerten. Übungen sind eine Seltenheit und wenn man mal zusammen mit dem Kurs Übungen bearbeitet, dann kann es auch mal vorkommen, dass die Übungsaufgaben in der Klausur auch nur 6% ausmachen. Die meisten Dozenten legen den Studenten, wo es nur geht Steine in den Weg. In manchen Modulen wie z.B. Externes Rechnungswesen wäre man besser dran gewesen, wenn man gar nicht zu den Vorlesungen hingegangen wäre und sich das selber mithilfe des Internets in kürzerer Zeit beigebracht hätte, aber wenn man schon zu den Vorlesungen gezwungen wird, dann erwartet man doch, dass der Dozent es besser erklären kann als ein Buch. Hierbei denke ich immer an diesen Satz: "Wer es nicht einfach erklären kann, der versteht es auch nicht."

Ich muss zugeben, dass mir einige Module trotz einiger inkompetenter Dozenten doch schon Spaß gemacht haben. Viele Vorlesungen waren aber auch sehr langweilig und desinteressiert vorgetragen worden, weshalb ich mir die Frage stelle, warum die Dozenten noch weiter unterrichten, wenn sie keine Lust haben. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben, aber wenn es sich nicht bessert, dann finde ich das auch nicht gut.

Desweiteren kommt es auch vor, dass erst drei Tage vor der Klausur eine Probeklausur ausgehändigt wird und die Themen besprochen werden, was sehr zu Lasten der Studenten geht.

Ich fand es alles andere als cool Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an einem Tag und am nächsten schon wieder Betriebssysteme und Grundlagen der Wirtschaftsinformatik zu schreiben und das gleich im 1. Semester. Im ersten Semester wurden gleich 9 Teilklausuren in 2 Wochen geschrieben. Sich innerhalb dieser Zeit sehr gut vorzubereiten ist nicht möglich.

Die Computer an der Hochschule sind gut ausgestattet, aber dennoch hat es auch mal 5-10 Minuten gedauert bis man in den Programmier-Verstanstaltungen mit Eclipse arbeiten konnte. Die Räume könnten sauberer sein, besonders die Tastaturen und Rechner. Wenn man auf die Toilette ging, musste man hoffen, dass später neben dem Waschbecken noch Papier da war, um sich die Hände abzuwischen.

Was mich am meisten am Hochschulgelände gestört hat, war die schlechte Luft. Um ins Gebäude zu kommen, musste man erstmal an dem Dutzend an Rauchern vorbeigehen, da diese immer vor den Eingängen eine rauchen mussten. Die Hochschule steht gegenüber von einer sehr breiten stark befahrenen Straße, was die Situation natürlich nicht verbessert. Das Gelände wirkt trist und leblos. Es stehen kaum Grünanlagen auf dem Gelände. Die einzige Farbe die auf dem Gelände heraussticht ist rot und das nur vor dem Haus 6A und 6B des Campus Lichtenbergs. Was man sieht sind graue Wände, dunkelgrauer Boden, Pflasterstein und Beton. Dies hat keinen guten Einfluss auf die Laune der Studenten.

Unsere Kursgröße hat sich innerhalb der ersten drei Semester halbiert. Anfangs mit 40 Leuten in einem kleinen Raum zu sitzen, wo nicht genug Stühle und Tische vorhanden waren, war nicht gerade erfreulich. Der Raum war aber nicht das größte Problem, sondern die Studenten an sich. Anstatt sich auf die Vorlesung zu konzentrieren, waren viele der Meinung sie müssten ständig reden. Da hat auch das Sitzen in der 1. Reihe keinen Unterschied gemacht. Die Dozenten haben die Studenten anfangs gebeten ruhiger zu sein, aber die Dozenten haben dann auch einfach aufgegeben und das dann einfach die Lautstärke hingenommen. Was ich nicht verstehe ist, dass sich viele meiner Studenten gar nicht bemüht haben gute Noten zu schreiben. Sie haben "sich gefeiert", wenn sie die Prüfung mit einer 4,0 beim ersten Mal bestanden haben.

Unser Stundenplan hat auch einiges zu wünschen übrig gelassen. Von 8:00 Uhr morgens bis 20:00 Uhr in Lehrveranstaltungen zu sitzen ist nicht gerade toll und erst dann nicht, wenn man morgen wieder um 8:00 Uhr da sitzen muss und das noch eine Woche vor den Klausuren. Am Anfang des Semesters hat man sehr viel freie Zeit, die man leider nicht nutzen kann, um den Stoff zu lernen oder zu wiederholen, da man noch nicht so weit oder es nicht nötig ist. Wenn man sich 2-3 Wochen vor den Klausuren mit dem Lernstoff beschäftigen möchte, dann sind die Tage von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr oder auch mal bis 19:00 Uhr mit Lehrveranstaltungen gefüllt.

Wer sich hier für ein duales Studium einschreibt, der wird später auf viele Sachen in seinem Leben verzichten müssen. Ich musste leider auf Freunde und meine Hobbies verzichten, da man doch sehr lange an der Hochschule und später auch im Unternehmen arbeitet. Mein Weg belief sich - egal ob Hochschule oder Unternehmen - auf etwa 70 Minuten. Manchmal auch 90 Minuten.

Über die Bibliothek kann ich nichts Negatives sagen, da man sich da sehr schnell zurechtfindet, was die Hauptsache ist.

Die Hochschule ist wirklich Mist gewesen, aber das Unternehmen, in dem ich in der Praxisphase gearbeitet habe, war super. Ich hätte nichts dagegen gehabt dort später zu arbeiten. Meine Kollegen und mein Chef waren freundlich und ich habe auf jeden Fall viel dazu gelernt in dieser Zeit.

Wer hier ein duales Studium absolvieren möchte, der braucht ein wirklich starkes Warum und der muss sich dann auch unter der Woche auch mal nach einem langen Tag um 20 Uhr mitten im Semester an den Schreibtisch setzen und pauken, um überhaupt später eine gute Note in der Klausur zu schreiben. So viel Leben war ich am Ende nicht bereit aufzugeben, aber ich bin bereit meine Zeit zu opfern, damit sich Studenten ein besseres Bild machen können von dem Studiengang an dieser Hochschule und eventuell Mehrwert hiervon ziehen, denn ich sehe meine Dozenten sind nicht bereit uns Studenten gut zu belehren. Ich kann jedem hier nur abraten, solange sich hier weiterhin nichts tut.
  • Interessante Studieninhalte, Bibliothek, Praxisphasen
  • Inkompetente Dozenten, zu wenig Übungsaufgaben, schlechte Klausurplanung, Toiletten, Hochschulgelände

Fabian hat 24 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie gut ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
    Um Bus und Bahn zu erreichen, muss ich weit laufen.
    63% meiner Kommilitonen beurteilen die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr gut.
  • Gibt es ausreichend Sitzplätze in den Hörsälen?
    Manchmal finde ich keinen freien Sitzplatz im Hörsaal.
    65% meiner Kommilitonen haben keine Probleme, einen freien Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
  • Wie modern sind die Seminarräume und Hörsäle ausgestattet?
    Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.
    Auch 70% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Ausstattung der Hochschule moderner sein könnte.
  • Wie gepflegt sind die Toiletten?
    Die Sauberkeit der Toiletten bewerte ich als ok.
    47% meiner Kommilitonen freuen sich über sehr saubere Toiletten.
  • Sind die Öffnungszeiten des Sekretariats in Ordnung?
    Mit den Öffnungszeiten des Sekretariats bin ich sehr zufrieden.
    Auch 52% meiner Kommilitonen sind sehr zufrieden mit den Öffnungszeiten des Sekretariats.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich bin der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
    Auch 59% meiner Kommilitonen sind der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
  • Wie schön ist der Campus?
    Für mich sieht der Campus ziemlich schäbig aus.
    71% meiner Kommilitonen finden den Campus ganz ok.
  • Wie ist die Luft in den Hörsälen?
    In den Hörsälen riecht es meistens wie in einem Pumakäfig.
    77% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
    63% meiner Kommilitonen sagen, dass es leider keine Klimaanlagen in den Hörsälen gibt.
  • Wie schätzt Du den Ruf Deiner Hochschule ein?
    Meiner Meinung nach ist der Ruf unserer Hochschule nicht gut.
    für 77% meiner Kommilitonen ist der Ruf der Hochschule ganz in Ordnung.
  • Wie schwer war es, Anschluss in der Uni zu finden?
    Für mich war es schwierig, Anschluss in der Hochschule zu finden.
    für 44% meiner Kommilitonen war es sehr einfach, Anschluss zu finden.
  • Wie hoch ist der Flirtfaktor an Deiner Hochschule?
    Ich sage, dass an dieser Hochschule kein Flirtfaktor vorhanden ist.
    48% meiner Kommilitonen bewerten den Flirtfaktor mit "ab und an geht was".
  • Gibt es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe der Uni?
    Ich bedauere es, dass es keine Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
    81% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
  • Ist Deine Hochschule barrierefrei?
    Ich bezeichne die Hochschule als teilweise barrierefrei.
    Auch 50% meiner Kommilitonen sehen die Hochschule als teilweise barrierefrei.
  • Fährst Du mit dem Fahrrad zur Hochschule?
    Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
    Auch 86% meiner Kommilitonen fahren eigentlich nie mit dem Fahrrad zur Hochschule.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Mein Studium bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis.
    48% meiner Kommilitonen bewerten das Studium als sehr praxisnah.
  • Fühlst Du Dich während Deines Studiums gut betreut?
    Ich fühle mich während des Studiums alleingelassen.
    40% meiner Kommilitonen fühlen sich während des Studiums sehr gut betreut.
  • Ist der Studienverlauf sinnvoll geplant?
    Für mich ist der Studienverlauf ein komplettes Chaos.
    55% meiner Kommilitonen finden, dass der Studienverlauf bis auf wenige Ausnahmen sinnvoll geplant ist.
  • Wie vielfältig ist das Kursangebot?
    Ich finde die Größe des Kursangebotes in Ordnung.
    Auch 79% meiner Kommilitonen finden das Kursangebot ok.
  • Wie lernst Du für Klausuren?
    Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.
    Auch 50% meiner Kommilitonen lernen sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für ihre Klausuren.
  • Würdest Du diesen Studiengang nochmal wählen, wenn Du eine Zeitmaschine hättest?
    Ich würde diesen Studiengang nochmal wählen, wenn ich eine Zeitmaschine hätte.
    Auch 83% meiner Kommilitonen würden diesen Studiengang nochmal wählen.
  • Hast Du schonmal erlebt, dass Ausländer an Deiner Hochschule diskriminiert wurden?
    Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
    Auch 90% meiner Kommilitonen haben es noch nie miterlebt, dass Ausländer an ihrer Hochschule diskriminiert wurden.
  • Fühltest Du Dich bei der Studienplatzvergabe benachteiligt?
    Ich fühlte mich bei der Studienplatzvergabe benachteiligt.
    87% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht.
  • Pendeln viele Deiner Kommilitonen am Wochenende in die Heimat?
    Die meisten meiner Kommilitonen bleiben auch am Wochenende in der Umgebung und pendeln nicht in die Heimat.
    Auch 67% meiner Kommilitonen sagen, dass die Meisten am Wochenende nicht in die Heimat pendeln.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.7
Sanny , 23.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.6
Batool , 14.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
4.4
Mert , 04.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
4.3
Gabe , 26.03.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.0
Leif , 07.03.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.3
Aljoscha , 14.02.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
4.4
Jacob , 08.02.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.9
Johanna , 11.12.2023 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
2.0
Dualer Student , 20.11.2023 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
4.1
Alexander , 16.11.2023 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)

Über Fabian

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich habe abgebrochen
  • Studienbeginn: 2016
  • Studienform: Duales Studium
  • Standort: Campus Schöneberg
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,2
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 16.05.2018
  • Veröffentlicht am: 17.05.2018