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Einzigartiges Arbeits und Bildungsumfeld
Viel Auf und Ab und Ungewissheit
Visuelle Kommunikation ist ein Studiengang der nur mit sehr viel Selbstorganisation und Engagement zu einem erfüllten und berufsvorbereitendem Studium führt. Während der Lockdowns war es schwierig, weil die Arbeitsräume und Wekstätten der Kunsthochschule ein essentieller Teil der Ausbildung sind, genauso wie die Zusammenarbeit mit Kommiliton*innen. Die verschiedenen Schwerpunkte, die wir wählen und zwischen denen wir wechseln können führen einerseits zu einer hohen Varianz von Inhalten, andererseits aber auch oft zu Konflikten zwischen verschiedenen Klassen, Lehrpersonen und vor allem Stundenplänen. Ich wünsche mir von den Lehrpersonen, dass sie den Zusammenhalt von Studierenden fördern und gleichzeitig versuchen ihre Studis kennenzulernen durch Einzelgespräche. Außerdem gibt es eine große Diskrepanz bei der Ausstattungen der Klassen, manche haben gute und neue Technik, bei anderen mangelt es extrem daran.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Dadurch, dass die Kunsthochschule nur ein Campus der Hauptuniversität ist gelten dort die gleichen Regeln, wie auf anderen Campi. Dass Abstands- und Hygieneregeln, sowie Testpflichten unerlässlich sind, daran zweifelt keiner, aber oft blieb die Kunsthochschule einfach komplett geschlossen und das ist für einen künstlerischen Studiengang, wo Raum zum künstlerischen Arbeiten gebraucht wird ziemlich schlecht. Zu der Onlinelehre kann man sagen, dass viele Lehrpersonen überfordert waren und sich bis heute leider kein einheitlicher, strukturierter Umgang damit etabliert hat, ich nutze gefühlt sechs verschiedene Plattformen für die Onlinelehre und die Kommunikation für Seminare, das ist kräftezehrend und könnte vereinheitlicht werden. Trotzdem will ich nicht die Bemühungen von der Einzelpersonen klein reden, es ist eher ein generelles Kommunikationsproblem zwischen den verschiedenen Klassen und verschiedenen Bedürfnissen, das eine Vereinheitlichung der Plattformen fast unmöglich macht. Viele Studis sind auch durch die Onlinelehre enttäuscht und verwirrt auf der Strecke geblieben. Die letzten zwei Jahre war es ein ständiges Auf und Ab, mit Hoffnung, dass es wieder Präsenzveranstaltungen geben wird, die oft enttäuscht wurden. Allerdings finde ich es schwierig dafür die Hochschule verantwortlich zu machen. Als Fazit kann ich sagen, dass die Pandemie sehr klar gezeigt hat, welche Lücken und Probleme unser Lehrsystem hat und ich hoffe, dass daraus gelernt wird.