Wegen PTP-System nicht zu empfehlen

Wenn man an der Hochschule Osnabrück dual studieren möchte, sollte man wissen, auf was man sich einlässt. In der Theorie ist das Studium gut gemacht, der Praxis-Theorie-Transfer funktioniert und die grundlegende Organisation ist wahrscheinlich besser und unkomplizierter, als bei anderen Universitäten. Doch empfehlen kann ich dieses Studium niemanden.
Ein duales Studium ist an sich schon sehr fordernd und man hat definitiv mehr Stress, als wenn man ein normales Studium wählt. In der Regel schreibt man pro Semester 6 Klausuren innerhalb einer Woche, ohne Zeit zum Lernen zu bekommen. Teilweise findet die letzte Vorlesung eines Moduls am Tag vor der Klausur statt.
Darauf sollte man aber gefasst sein, wenn man sich für ein duales Studium entscheidet und ist auch nicht der Grund, warum ich das Studium als so schlecht bezeichnen würde. Der Grund ist das für diese Hochschule einmalige PTP-System. Bei diesem müssen zu jeder Vorlesung innerhalb der Praxis-Zeiten (wenn man im Betrieb arbeitet) Hausarbeiten geschrieben werden. In der Theorie soll man so das gelernte Wissen auf konkrete Probleme in seinem Unternehmen anwenden, sodass man selbst und das Unternehmen profitieren. Dies funktioniert in der Praxis aber nicht.
Es ist allein aus Zeitgründen schon kaum möglich, 6 halbwegs vernünftige Hausarbeiten zu schreiben, wenn man 40 Stunden in der Woche in seiner Firma arbeitet. Man verbringt also seine freien Wochenenden damit, sich sinnfreie Themen für Module auszudenken, die keinerlei Bezug zum eigenen Unternehmen haben. Module, in welchen man tatsächlich sinnvolle Hausarbeiten schreiben könnte, leiden ebenfalls unter dem Zeitmangel, sodass man am Ende meist 6 schlechte und vollkommen sinnlose Hausarbeiten abgibt. Das ganze System funktioniert also nicht und sorgt nur für unnötigen und frustrierenden Stress für den Studenten.
Es wäre so viel sinnvoller, wenn man sich auf nur zwei oder drei Module konzentrieren dürfte. Dann würde auch der Praxis-Theorie-Transfer aufgehen. Warum die Mitarbeiter des PTP-Teams oder der Studien-Dekan dies nicht auch erkennen, ist mir unbegreiflich. Eigentlich müssten die Verantwortlichen allein an der Qualität der abgegebenen Hausarbeiten merken, dass ihr System einfach nicht funktioniert.
Auf die Meinungen der Studenten (und teilweise auch der Unternehmen) wird dabei nicht geachtet. Eigentlich ist man als Student komplett machtlos.
Es gibt Dozenten, die wirklich gute und nachvollziehbare Vorlesungen
in schweren Modulen geben, und es gibt Dozenten, die unfassbar schlechte, unmotivierte und nicht studenten-freundliche Vorlesungen geben. Dies betrifft vor allem die Module des Studienganges ETS von Herr K.. Die Vorlesungen sind unorganisiert und unfair; es werden keine Lernmaterialien, geschweige denn nachvollziehbare Erklärungen zu den Themen gegeben. Dazu kommen unfaire Klausuren mit Durchfallquoten von bis zu 65% (trotz angehobenen Schnittes!). Die PTPs sind ebenfalls praktisch unmöglich zu bestehen, wenn man nicht eine halbe Bachelor-Arbeit abgibt. Man muss für seine Module ungefähr die Zeit von 5 anderen Modulen aufbringen. Meiner Meinung nach ist dieser Dozent untragbar; warum sein asoziales Verhalten toleriert wird, ist mir unverständlich. Beschwerde-Aktionen, Beschwerden der Unternehmen oder die Zahl an Studienabbrechern, die nur wegen diesem Dozenten hinschmeißen, werden jedenfalls gekonnt ignoriert. Da macht das Studieren richtig Freude...

Fazit: Solange das PTP-System so wie gerade fortgesetzt und Dozenten wie Dr. K. sich weiterhin so asozial verhalten können, kann und darf ich niemanden ein duales Studium an der Hochschule Osnabrück empfehlen. Ich bin jedenfalls froh, wenn ich endlich fertig bin und die Hochschule nie wieder betreten muss.