Soziologie im 1-Fach Bachelor

STUDIENINHALTE
Es ist ein sehr theorielastiges Studium. Ich hätte es mir von der Ausrichtung her etwas weniger geisteswissenschaftlich sondern mehr sozialwissenschaftlich gewünscht oder vorgestellt. Also mit weniger theorielastigen Texten und Hausarbeiten, und dafür mehr Empirie, mehr quantitative und qualitative Methoden,...

DOZENTEN
Manche sind besser, manche schlechter. Diejenigen, mit denen ich näher zu tun hatte, waren alle freundlich und unkompliziert. Gestört hat mich die stark politische Ausrichtung einer Einführungsvorlesung, die Dozentin sprach meiner Meinung nach zu uneingeschränkt positiv von der DDR. Auf die Noten von Hausarbeiten muss man schon mal ein halbes Jahr warten, was am Ende des Studiums ärgerlich sein kann (bei der Bewergung für einen Master braucht man genügend ECTS).

LEHRVERANSTALTUNGEN
In den Vorlesungen im ersten Jahr bekommt man eine gute Einführung in das Fach Soziologie und das wissenschaftliche Arbeiten an sich. Einiges hat man in der Schule schon mal gehört oder hört es in verschiedenen Vorlesungen, was meiner Meinung nach aber nichts schadet.
Die Statistik-Vorlesungen finde ich mathematisch nicht zu anspruchsvoll, niemand mit Abi sollte sich davon abschrecken lassen. Ich fand es schlecht durchdacht,
dass keine Übungen in SPSS dazu gehörten und man nur Ergebnisse aus SPSS analysiert hat. Zumal man sich gerade SPSS nicht mal eben daheim selbst aneignen kann durch die hohen Kosten. Dann lieber nur Theorie machen und SPSS ganz weglassen.
Ab dem 3.Semester kann man sehr frei wählen. Die Seminare fand ich thematisch meist interessant, aber oft nicht besonders spannend umgesetzt. Es läuft meistens darauf hinaus, einen wissenschaftlichen Text zuhause vorzubereiten, der dann von einer Gruppe als Referat vorgestellt wird, und anschließend wird noch kurz dazu diskutiert. Ich würde das Qualifikationsprofil "Soziologische Methoden" weiterempfehlen, das waren meiner Meinung nach die interessantesten Lehrveranstaltungen.

AUSSTATTUNG
Ist nicht überragend, wie gesagt die Hörsäle für die Anfängervorlesungen sehr klein und die Gebäude recht alt. Leider ist die Mensa am Langemarckplatz ziemlich weit weg.

ORGANISATION
Das Studium ist sehr gut in sechs Semestern machbar, relativ entspannt und hat wenig Präsenzzeiten. Allerdings sollte man eine hohe Selbstmotivation mitbringen. Denn man ist ziemlich auf sich alleine gestellt, jede/r studiert mehr oder weniger alleine vor sich hin. Das heißt, man hat wenig Druck, kann es sich leisten, unter dem Semester kaum etwas für die Uni zu tun und besteht auch die Klausuren mit nicht allzu hohem Aufwand. Bei den Hausarbeiten, spätestens bei der Bachelorarbeit rächt es sich aber, wenn einem die theoretischen Grundlagen fehlen. Man kann sehr individuell Schwerpunkte durch die Wahl verschiedener Qualifikationsprofile, Schlüsselqualifikationen und des Praktikums setzen.