LA Sozialwissenschaften + BA Sozialwissenschaften

Den Studiengang Sozialwissenschaften für das Lehramt gab es früher mit den Schwerpunkten VWL sowie Recht. Wer das heute studiert, muss Module in beiden Bereichen absolvieren, was aber Vorteile haben kann. Die Rechtsmodule könnten einem Chancen auch außerhalb des Lehramts eröffnen. DIe VWL-Lehramtsseminare bringen einem viele Sachen näher, als es viele Standard-VWL-Module in einigen wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge tun. Es wird diskutiert und viel Raum zum Hinterfragen gegeben. Die meisten Dozenten sind super. JEdoch habe ich nicht mit allen Professoren Erfahrungen gemacht. HErvorheben möchte ich Frau Prof Tivig, Prof. Junge, Prof Berger und Prof Fenge für spannende Seminare und die ein offenes Ohr hatten, wenn es um ernst zu nehmende Anliegen geht (mit jedem Blödsinn sollte man deswegen jetzt nicht hingehen). Weniger erfreulich war die Fachdidaktik, wo ich ein Seminar freiwillig besucht habe, weil dies im Zweitstudium nicht erforderlich war. Dozentin hat den STuierenden ständig reingesprochen, obwohl die Beiträge nicht schlecht waren, sich dann darüber beschwert, dass keiner mitdiskutiert, auf wohlwollende Hinweise reagierte sie äußerst beleidigt, Gespräche waren eher unangenehm. Hier gibt es aber auch andere Dozenten, die ich nicht kennen lernte.
Im BA habe ich einige Module absolviert, die es im LA-Studiengang nicht gibt, um mich auch außerhalb des Lehramts zu qualifizieren. Dies betrifft vor allem die Bereiche Statistik und Statistiksoftware. Beides gibt es im La-Studiengang nicht bzw. kaum. An sich ist der Bachelor sehr Statistik-lastig, was aber bei sozialwissenschaftlichen/soziologischen Studiengängen Standard ist. Auch Mathe kam vor wegen VWL. Es gibt im BA (anders als im LA) die SChwerpunkte VWL, Soziologie und Demographie, von denen man zwei absolvieren muss. Was auffällig ist, sind Module mit 12LP. Solche riesigen Module gibt es an anderen Unis meines Wissens kaum. Man darf hier nicht denken, dass man mit einem Modul schnell mal 12LP bekommt. Für solche riesigen Module lernt es sich m.E. psychologisch schwerer, so dass sich m.E. der LErnaufwand im VErgleich zu Modulen mit 4 oder 6 LP (6 sind sonst Standard an der Uni Rostock in Sowi) nicht nur verdoppelt oder verdreifacht, sondern noch mehr erhöht. Das ist schon eine Kehrseite des Studiengangs und an anderen Unis womöglich nciht ganz so schlimm. Das betrifft aber nur 2,3 Module. Ansonsten ist der Studiengang theoretisch sehr tiefgründig. Das heißt natürlich auch, dass man offen sein muss für viel Theorie, Statistik und auch Mathe nicht blöd finden darf. Man muss allgemein wissen, dass Sozialwissenschaften über menschliches Zusammenleben handeln, aber man im Studium "praktisch" nichts mit Menschen zu tun hat. Es ist Theorie. Man darf den STudiengang also keinesfalls mit Soziale Arbeit und ähnlichen Studiengängen verwechseln. Diesen Eindruck habe ich bei manchen Studenten, welche abgebrochen haben oder enttäuscht vom Studium waren. Man sollte sich genau über die Unterschiede zu Sozialer Arbeit, Sozialpädagogik, aber auch Sozialmanagement informieren (BWL gibt es nur als ein Wahlmodul: EInführung in die BWL). Man hat nicht so ein klares BErufsfeld wie ein Sozialarbeiter oder Sozialpädagoge. Einige Sozialwissenschaftler arbeiten wie Soziologen mitunter aber auch in Bereichen wie Sozialarbeiter. Ob man in diese Berufe auch immer reinkommt, darüber sollte man sich vorab auch informieren. Darüber kann ich nichts sagen.
Mit dem Studium Sozialwissenschaften wird man eher ein Experte für die theoretischen Zusammenhänge und dafür, empirische Zusammenhänge zu erheben. FÜr Theorie muss man also offen sein. Es findet eine breite Methodenausbildung statt. Die Kombi im Bachelor ist jedoch sehr gut, weil man mit ihm einen Master in Soziologie sowie VWL machen kann. Wenn man den Schwerpunkt Demographie gewählt hat, auch einen MAster in Demographie. Im Wahlpflcihtbereich gibt es auch noch einige Module in Politikwissenschaft, was man als einen (möglichen) vierten Bereich, der mit geringerem Umfang vorkommt, anführen könnte. Je nach Uni könnte man daher womöglich auch einen Master in Politikwissenschaft anschließen. Recht kommt im BA nicht vor. Jede Uni hat ihre Schwerpunkte. Nur an der Uni Rostock gibt es so vertieft Demographie. Jedenfalls ist dies die einzige Uni mit einem entsprechenden Masterstudiengang. In der Soziologie gibt es in vielen Bereiche interessante Angebote (Wirtschaftssoziologie, Ungleichheit, soziologische Theorie und vieles mehr). Gewünscht hätte ich mir lediglich noch Angebote in Konfliktsoziologie, Kriminologie, Stadtsoziologie.
Die BErufsfelder könnten von den Lehrenden in den LEhrveranstaltungen öfter angesprochen werden, damit man bessere Vorstellungen gewinnt.
Insgesamt betrachte ich aber das meiste sehr positiv.