Im Studium fehlt die Menschlichkeit

Soziale Arbeit ist so vielseitig und interdisziplinär, das der Bachelor eigentlich gar nicht ausreicht, um sich nach 7 Semestern positionieren zu können. Angesichts des Arbeitsmarktes, der Zertifikate fordert für Methoden in der Arbeit mit dem Klienten, ist den Studenten geraten sich früh genug in Fachkompetenzen auszubilden. Der Theorie und Praxis Transfer ist in seiner Theorie zwar hoch aber nicht in der praktischen Umsetzung. Das halbe Jahr, anstelle des Anerkennungsjahres bringt nichts, wenn man nicht gewillt ist, das meiste rauszuholen. Was mich besonders nervt, ist die Weigerung des Fachbereichs, sich mit der Betriebswirtschaftslehre und der Marketingbranche anzufreunden. Der Arbeitsmarkt ist voll mit Controllern in leitenden Positionen, die vielfach die Arbeits- und Projektmöglichkeiten von Sozialarbeitern einschränken, um Kosten zu sparen. Auch bedauernswert ist die didaktische Umsetzung der Seminare, man ist gezwungen zu 100% anwesend zu sein, während die Prüfungsleistungen auf Referate in Gruppen zugeteilt wird und das gesamte Semester eigentlich daraus besteht, seinen Komilitonen zu zu hören. Darüber erfolgt kein großer Lernerfolg, wenn man nicht das Selbststudium ernst nehmen würde. Es ist quasi vorgekautes Wissen. Diskussionen wären eigentlich wichtig, um Lösungsansätze zu konzipieren, nur so kann man auch ganz neue Lösungen kreativ gestalten. Zu den Diskussionen kommt es aber nie in den Seminaren. Ich bin didaktisch echt enttäuscht. Vielleicht hätte ich aber auch besser, das Studium als Fernstudium belegt. Ich weiß es nicht. Ich kann die SOziale Arbeit sehr empfehlen, auch die Dozenten haben teilweise sehr sehr viel Erfahrungswissen und Potenzial, sowie Menschlichkeit.