Spaßig aber sinnlos

Als ich im WS12/13 mit Skandinavistik angefangen habe, war alles wie durch die rosa-rote Brille. Die Sprachkurse haben Spaß gemacht, die Dozenten waren mehr wie Freunde als Lehrer und der Stundenplan war von der Fülle her angemessen. Besonders schön war der Abschnitt im Studieninformationsblatt "mögliche Berufstätigkeiten": Alles! Wirtschaft, Verlagswesen, Lehrmittelgestaltung, Touristik, Politischer Außendienst, Mediengestaltung uswusf. Die Semester vergingen und ich bekam das wahre Gesicht des Studiums zu sehen: wir sitzen zu 40 Leuten in einem stickigen Raum, der für 25 ausgelegt ist, und reden Literatut tot. Da ist nichts mehr spannend, nichts mehr spaßig. Einfach nur noch trockener "Deutschunterricht". Ich stehe nun kurz vor meiner Bachelorarbeit und musste feststellen: das Studium nützt mir nichts. Ich werde noch eine Ausbildung anschliessen müssen, da ich NICHTS gelernt habe, weshalb mich ein Unternehmen einstellen wollen würde. Wir haben 5 Semester lang nur über tote Autoren geredet. Keine Touristik, keine Kultur und nur minderwertige Sprachkenntnisse. Nicht mal eine Stelle für das Pflichtpraktikum bekommt man; ich musste es an der Uni bei einem Dozenten absolvieren. Wer beruflich etwas mit dem Studium anfangen will, der MUSS noch MINDESTENS den Master anschließen! Da ich aber kein Bafög mehr bekomme, da im 2. Semester unser werter Herr Literaturprofessor ein Forschungssemester einlegte und den Kurs somit nicht anbieten konnte, weshalb sich automatisch die Regelstudienzeit verlängert, kann ich mir dieses anschließende Studium nicht leisten. Ich habe also 7 Semester verschwendet. Traurig, aber wahr.