Verschwendete Zeit

Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Digitales Studieren
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.6
Ich kann diesen Bachelor nicht empfehlen. Durch die wilde Zusammenmischung diverser Disziplinen (Vorsicht nicht mit interdisziplinären Studiengängen zu verwechseln, auch wenn man sich dies gerne auf die Fahne schreibt) fehlt es am Ende an einem klaren akademischen Profil. Man bekommt sehr sehr sehr oberflächliche Einsichten mehr nicht.
Das ist aber auch laut Aussage der Studiengangsleitung gar kein Anspruch für diesen Bachelor, sonder das ganze ist eher als Zitat "... Berufseinstiegserleichterung zu sehen...".
Kritik wird in bester autoritärer Manier abgebügelt. Flexibilität kennt man nicht. Kritik am Studiengang bspw. auf dieser Plattform führt zu einer E-Mail, welche an alle Studierenden und Alumni geht mit der Aufforderung hier entsprechende (positive) Kritiken zu verfassen (auch dieses mal wird mit entsprechenden Reaktionen gerechnet). Kleiner Fun Fakt. Von den letzten sieben positiven Bewertungen sind nur zwei aktive Studierende und fünf Alumni die teilweise vor Jahren ihren Abschluss gemacht haben.

Die meisten Dozenten sind höflich ausgedrückt desinteressiert und lesen ihre Folien einfach vor (macht Online oder in Präsenz keinen Unterschied). Es gibt Dozenten die lesen die gleichen Inhalte aus einem Buch in zwei Semestern nach einander ab. Kein Scherz. Präsentationen werden nicht erstellt "damit man sich besser konzentrieren kann", oder das andere Extrem, es werden einfach 500 Folien monoton von A-Z in 4 tagesfüllenden Vorlesungen durchgesprochen.
Die Unterlagen erhält man teilweise erst 1-2 Wochen vor der Klausur.
Nochmal Online und Präsenz machen da keinen Unterscheid.
Es gibt einige positive Ausnahmen die sich auch wirklich um ihre Studenten kümmern und der ein oder andere externe DozentIn gibt sich auch wirklich Mühe bei der Gestaltung seiner Unterrichte.
Die Klausuren bestehen zum großen Teil einfach aus Bulimilernen. Kein Können. Darum ist eine relativ gute Note mit wenig Aufwand (wenn man das kann) zu erreichen (Positiv zu vermerken). Man schreibt die Klausuren immer in Präsenz. Corona hin oder her (einzelne Dozenten haben sich um eine Onlinelösung bemüht, dies wurde aber abgelehnt). Einzelne Prüfungen werden im einen Jahrgang mündlich abgehalten, im nächsten in einer schriftlichen Prüfung und dann wieder mündlich.
Wahlmöglichkeiten gibt es nur im 6. Semester zwischen Maritimer Sicherheit und Luftsicherheit. Die "Zertifikate" sind leider nicht anerkannt, also nutzlos, bzw. werden auf Grund von Corona gar nicht vollständig angeboten. Genau so wie die Vorlesungen zum Thema Brand-, Arbeits- und Umweltschutz die im 4. Semester in den Semesterferien vor dem Praktikum Pflicht sind! Man muss ja alle Noten irgendwie in sechs Semestern unterbringen. Weiterer Fun Fakt. Wer im Bereich Brand-, Arbeits- und Umweltschutz tätig werden möchte muss ein Ingenieur Studium vorweisen.
Der Pflichtunterricht Englisch bewegt sich offiziell auf dem Niveau von B2 und wird auf C1 geprüft. In der Realität ist das ganze eher vergleichbar mit dem Englischunterricht 7. Klasse.

Die Bachelorarbeit in den Jahren 2020 und 2021 ist 45 Tagen zu erstellen. Die Hochschulordnung des Landes Bremen sieht aber eine Bearbeitungszeit von 90 Tagen, in Ausnahmefällen 60 Tage vor. Die Begründung in beiden Fällen ist, dass man den Studierenden bis Ende August die Zeugnisse übergeben möchte, da diese für eine Bewerbung (Master oder Berufsleben) im Oktober benötigt werden (üblich ist es, dass man bis zum Ende des Kalenderjahres eines BA Zeugnis nachreichen kann). Die Bewerbungsfristen für Masterstudiengänge enden allerdings meist im Juni, oder Juli.
Parallel findet ein (teilweise tagesfüllender) Unterricht statt mit Anwesenheitspflicht (zieht sich durch das gesamte Studium!!!). Anwesenheit ist Pflicht, mehr auch nicht. Erreicht man keine Anwesenheit von 80% bekommt man das Fach/Modul nicht anerkannt und muss dies im darauffolgenden Jahr nachholen. Alternativ darf man bei Fehlzeiten, wenn der entsprechende Dozent motiviert, ist eine Ausarbeitung erstellen und bekommt so das Modul anerkannt.

Wer jetzt denkt, dass er auf Grund der ein oder anderen Bewertung eines Alumni hier auf dieser Plattform trotzdem ganz viele Möglichkeiten hat dem ist folgendes zu sagen.

1. Weiterqualifikation mit diesem Bachelor ist nur schwer möglich. Es gibt sehr wenige Masterstudiengänge die mit diesem Bachelor studiert werden können (mal abgesehen von ähnlich gelagerten Masterstudiengängen, aber wer studiert schon zweimal das Gleiche?). Dies macht eine Weiterqualifikation für bspw. den höheren Dienst fast unmöglich. Wer sich für IT- und/oder Cybersicherheit interessiert kann keinen seriösen Master machen, da diese in DEU alle Master of Science sind und ein MINT Bachelor als Voraussetzung haben. Will man sich dennoch seriös höher qualifizieren muss man bereit sein tief in die eigene Tasche zu greifen, oder sich an ein Unternehmen ketten.
2. Eine Anstellung im Öffentlichen Dienst ist nur schwer möglich. Ich empfehle einmal die Stellenanzeigen von Behörden (BfV,BKA, Länder, etc.) zu sichten und auszuwerten. Dort werden idR. PoWi, Verwaltungswissenschaften, WiWi, MINT Fächer oder dienststellenspezifische Ausbildungen/ Studiengänge gefordert. Kleiner Schwank am Rande, ein Seiteneinstig bei der Polizei in Bremen welcher von dem ein oder anderen DozentIn beworben wird ist fast unmöglich (und wird wie der gesamte Studiengang von der Polizei Bremen belächelt) und geht auch nicht ohne zwei weitere Jahre Studium (also 5 Jahre für zwei Bachelor). Die Bundeswehr bspw. erkennt den Bachelor überhaupt nicht an, was einen Einstig im gehobenen Dienst (Offizier) unmöglich macht. Natürlich kann man immer als Angestellter bei einer Behörde arbeiten und dort Informationssicherheit machen. Das will halt keiner machen. Gar keiner. Wirklich. Zum umsetzen von BSI Normen muss man nicht studiert haben.
3. Nicht jeder möchte in die Behörde. Wer in die Wirtschaft strebt ist mittlerweile mit einem bspw. WiWi Studium besser beraten (die betriebswirtschaftlichen Anteile im Studium sind ein Witz). Warum ist das so? Mittlerweile findet das Thema Risiko- und Sicherheitsmanagement zunehmend auf einer betriebswirtschaftlichen Ebene statt. Der Studiengang qualifiziert auch nicht in ausreichendem Maße zu einer Tätigkeit im Bereich IT- oder Cybersicherheit, welche aktuell stark nachgefragt sind. Grundsätzlich kann jeder in Deutschland Sicherheit im Unternehmen machen (einfach mal die Vita der ein oder anderen Führungskraft im Bereich Unternehmenssicherheit auf Xing, oder LinkedIn anschauen).
Wer also bspw. WiWi studiert hat und dort entsprechende Schwerpunkte gesetzt hat kann ohne weiteres auch im Bereich Sicherheit in Deutschland tätig werden- und ist am Ende nicht sein ganzes Arbeitsleben auf den Bereich Sicherheit festgelegt.
Die Aufgaben sind auch eher überschaubar.
Grundsätzlich geht es darum Geld einzusparen, da man selbst keinen aktiven positiven Beitrag zum Unternehmensgewinn leistet und damit immer ganz oben auf der Einsparungsliste steht. Alles was über Zaun, Schranke, Zugangskontrolle und die Umsetzung von gesetzlichen Regelungen/ Normen/ Vorgaben (hallo Informationssicherheit lässt grüßen) hinausgeht ist lästig und kostet nur Geld. Business Continuity Management oder das klassische Risikomanagement im Unternehmen sind klassische WiWi Inhalte und können nur bedingt durch dieses Studium abgedeckt werden.

Abschließend möchte ich jedem der sich für das Thema Sicherheit interessiert den Rat geben sich einen klassischen Bachelor zu suchen. Die Möglichkeiten am Ende sind größer und vielfältiger. Dies gilt auch für die Weiterbildungsmöglichkeiten. Wenn ich zu Beginn meines Studiums gewusst hätte was hier auf mich zu kommt, hätte ich einen klassischen Bachelor studiert und mich im Master entsprechend weiterqualifiziert (man glaubt ja immer, im nächsten Semester geht es los, bzw. es wird es interessant). Die Berufschancen sind gleich, wenn nicht sogar besser.
  • Geringer Aufwand
  • Siehe oben

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.2
Melina , 01.03.2024 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
3.4
Anonym , 14.01.2024 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
4.0
Melina , 13.01.2024 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
2.9
Jürgen , 29.08.2023 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
3.1
Anonym , 19.07.2023 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
2.0
Robin , 14.10.2022 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
3.6
Malte , 20.08.2022 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
3.4
Anna , 05.12.2021 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
2.9
Nina , 14.11.2021 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)
3.5
Anna , 10.10.2021 - Risiko- und Sicherheitsmanagement (RSM) (B.A.)

Über Mike

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Divers
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 6
  • Studienbeginn: 2018
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Bremen
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 28.04.2021
  • Veröffentlicht am: 29.04.2021