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Nicht "Friss ODER stirb" sondern "Friss UND stirb"

Rechtswissenschaft / Jura (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.8

Der Anspruch der Lehrveranstaltung ist sehr hoch und abstrakt. Die Vorlesung wird meist durch Powerpoint begleitet. Die Professoren, die ich hatte waren kompetent. Die Folien stellt der Dozent dann auf verschiedene Plattforemen. So heißt es am Anfang des Semesters immer erst mal suchen.

In der Ersten Woche des Studiums versuchten uns die Professoren noch klar zu machen, dass man keinen juristischen Tunnelblick entwickeln soll. Es wurde uns ans Herz gelegt auch Vorlseungen anderer Studienbereiche zu besuchen und unsere neue Freiheit als Studierende zu nutzen. Was ich auch tat.

Die Vorlesungen, die die ersten drei Wochen noch interessant erschienen, wurden mit der Zeit von Theorien und Methodiklehre geflutet. Gerne empfiehlt der Prof euch dann noch ein überteuertes Buch dazu, was man ja als dummer motivierter Erstsemester kauft. Nach erster Euphorie über das neue Fachbuch landet es dann erst mal im Schrank, da die Materie absolut abstrakt und am Anfang absolut nicht notwendig ist für den nicht sonderlich juristisch vorgeprägten Studierenden. Der Professor hat natürlich oft noch am Buch mitgewirkt und will natürch noch mit verdienen. Oder aber noch besser, sein Doktorvater hat es geschrieben und er ist scharf drauf bei der nächsten Auflage mit zu wirken und natürlich richtig, ihr anht es schon, mit zu verdienen.

Neben den Vorlesungen kann man noch Arbeitsgemeinschaften besuchen. Hier wird dann im Gutachtenstil am Fall geübt und nur dieser ist klausurrelevant in den Hausarbeiten, Prüfungen und im Staatsexamen. Die von mir besuchten Arbeitsgemeinschaften wurden glücklicherweise von kompetenten Dozenten gehalten, diese waren meist Doktoranten an einem Lehrstuhl und mussten nebenbei auch die Arbeitsgemeinschaft vorbereiten und durchführen. Die Unis haben ja bekanntlich kein Geld. Die Korrekturen mancher (Probe-)Arbeiten sehen somit auch entsprechend aus. Einfach mit rot durchgestrichene Absätze mit dem netten Vermerk falsch! oder ok!/ gut! Am Ende des Gutachtens, welches der Student liebevoll geschrieben hat, steht dann eine nicht immer nachvollziehbare Punktzahl. Zudem strebt der Lerneffekt durch begangene Fehler bei einer solchen Korrektur gegen minus Unendlich und motiviert den Studenten in keinster Weise.

Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften behandelten zudem unterschiedliche Themengebiete gleichzeitig. Sie waren in keinster Weise aufeinander abgestimmt. Sowas kann sich eine vermeintliche "Elite-UNI" einfach nicht leisten finde ich. Des Weiteren sind die Arbeitsgemeinschaften in den ersten Semestern überfüllt und werden in zu kleinen Räumen im juristischen Semniar abgehalten. Ich habe mich im Laufe der Zeit entschieden, mich am Stoffverlauf der Arbeitsgemeinschaften zu orientieren, da ich dort besser zurecht kam. Und nicht vergessen frühes Erscheinen sichert einem neben einem Sitzplatz auch eien Tisch zum Schreiben.

Mit der Zeit haben sich dann auch die ersten Vorlesungsreihen gelichtet, auch ich habe mir dann anderweitig das Wissen beigebracht und die Vorlesungen aussortiert, die mir nicht so viel brachten, was absolut notwendig ist. Sucht euch die Literatur, die ihr nicht nur lest sondern wirklich durcharbeitet selbst aus. Auch wenn Rolf Schmidt Lehrbücher als nicht zitierfähig gelten unter manchen Professoren, lest sie trotzdem mal an. Mir haben sie sehr geholfen,endlich mal Struktur!

Da ich mir jedoch nicht leisten kann alle Bücher zu kaufen bin ich auf die Universitätsbibliothek, wo man Bücher ausleihen kann und die Bibliothek im juristischen Semniar, wo nur eine Präsenznutzung stattfinden kann, angewiesen. Die Sitzplätze im juristischen Seminar, wo die meisten Bücher stehen zum fachbereich Jura, reichen vorallem zur Hausarbeitszeit in der vorlesungsfreien Zeit nicht aus für die vielen Studierenden. Zudem wird gefordert, dass in der Hausarbeit die Literatur in der neuester Auflage zu verwenden ist. Dies steht jedoch in einem krassen Missverhältnis zur dargebotenen Literatur. Von Glück kann man sprechen, wenn man eine handvoll Bücher in aktueller Auflage vorfindet. Oft sind diese raren Exemplare schon früh um 8.00 Uhr vergriffen. Auch das Verstecken ist nicht unüblich. Mache juristischen Zeitschriften suche ich bis heute vergeblich. Auch eine Viedoüberwachung des Seminars wurde diskutiert, da die Missstände auszuufern drohten.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Uni in vielen Punkten nicht ihrer Außendarstellung gerecht wird. Zum Teil klaffen hier Selbst- und Fremdwahrnehmung massiv auseinader. Hier herrscht nicht das Motto "Friss ODER stirb!" sondern "Friss UND stirb!". Solltet ihr euch wirklich für eine Uni enscheiden, um Jura zu studieren, schaut euch die örtlichen Gegebenheiten der juristischen Fakultät an und das auch unbedingt zur Hausarbeitenzeit. Rankings sind in dieser Hinsicht nicht sonderlich hilfreich, sonder probier aus was individuell zu dir passt. Nehmt euch dafür ruhig einen Tag der Sommerfeiren vor eurem Abitur Zeit, es lohnt sich.

Eure Jule

  • schöne Stadt!, man kann sagen man war mal in Heidelberg, zum Teil echt gutaussehende AG-Leiter ;)
  • schlechte Organisation, überfüllt, unterfinanziert

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.3
Lara , 11.04.2024 - Rechtswissenschaft / Jura (Staatsexamen)
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Vanessa , 04.03.2024 - Rechtswissenschaft / Jura (Staatsexamen)

Über Julia

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2013
  • Studienform: Staatsexamen
  • Standort: Standort Heidelberg
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 09.09.2014
  • Veröffentlicht am: 09.09.2014