Das Jura-Studium - Ein Studium für Ja-Sager

Wer zufrieden damit ist, wie sich die aktuelle Politik entwickelt - und vor diesem Hintergrund spielt das deutsche Rechtssystem eine entscheidende Rolle - kamn sich ruhigen Gewissens für ein Jura-Studium entscheiden. Es ist jedoch so, dass dieses Recht Schlupflöcher und Winkel lässt, damit Menschen in Funktionspositionen das Recht nach ihrem Gutdünken anwenden und auslegen können, auch wenn das Recht dadurch mehr als gebeugt wird. Wer sich das nach allgemeiner Lektüre der Funktionsweise des deutschen Rechtes nicht vorstellen kann, lügt sich damit leider selbet in die Tasche. Das Recht ist ein Konstrukt, welches viel Raum für Interpretation lässt und Interpretation kann immer auch verkehrt sein. Wer den Finger auf die Wunde legt, dem wird nicht zugehört. Recht hat im Zweifel nichts mit Gerechtigkeit zutun.
Ich gebe die allgemeine Empfehlung, sein eigenes konstitutiv garantiertes Recht wahrzunehmen und aufzustehen gegen die politische Elite, die einem alle vier Jahre mit der Möglichkeit ein Kreuzchen zu setzen vorgaukelt, wir würden noch in einer Demokratie leben. Ein Rechtsstudium ist sinnvoll, um allgemeine Grundsätze zu lernen, die dem Wortlaut nach auch noch dem Rechtsempfinden genügen. Jedoch sollte man daraus seine Schlüsse ziehen und den Zusammenhang zwischen Theorie und Anwendbarkeit erkennen. An dieser Stelle sei nur ein Beispiel (von unendlich vielen) genannt: Wieso finden die TTIP-Verhandlungen im stillen Kämmerlein statt, wo es doch um ein Abkommen geht, welches Millionen Eurpäer und Amerikaner betrifft? Ein Abkommen überdies, welches mehr als die Hälfte allein der deutschen Bevölkerung ablehnt und welches die Bundesregierung dennoch vehement zu verteidigen versucht. Für mich gibt es kaum einen fulminanteren Beweis dafür, dass Wirtschaftslobbyisten die eigentlichen Entscheider unserer Welt sind. Was versucht uns das Jurastudium dann also zu vermitteln?