Jura und BWL wirklich kombinieren - das klappt!

Seit Studienbeginn an der Law School vergangenen September konnte ich einen ersten Einblick in das neue Studienkonzept erlangen.

Am Anfang war ich selber ein bisschen skeptisch was die Kombination von Jura und BWL betrifft, dem wodurch die EBS sich vom Rest abhebt. Ich hatte befürchtet, dass die BWL Inhalte entweder Überhand nehmen oder eben - im Gegenteil - unter den Tisch gekehrt werden.
Glücklicherweise konnte hier der perfekte Kompromiss gefunden werden. Ein bis zwei Vorlesungen wöchentlich bieten zunächst eine detailreiche Einführung in die Wirtschaftswissenschaften, so, dass auch diejenigen die Jura aus 'Mathe-Angst' studieren, wirklich gut zurecht kommen. Die Dozenten der Business School lassen sich auch durch fünf-maliges Nachfragen nicht aus der Ruhe bringen.

Die Jura-Vorlesungen haben mich von Beginn an begeistert - gerade in unseren kleinen Gruppen, wir sind ca. 50 in einer 'großen' Vorlesung, können uns die vor allem anfänglich schwer verständlichen Inhalte gezielt nahe gebracht werden. Ich glaube, dass nur wenige Jura Studenten in den Genuss kommen aktiv in die Vorlesung mit eingebunden zu werden. Methodenlehre und Vorträge von 'alten Hasen' der Rechtswissenschaft die in einer leicht-lockeren Art und Weise von ihrem Werdegang, ihren Strategien und Engagements erzählen und begeistern.

Das Curriculum scheint mir straff, wenn auch sehr ausgeklügelt. Ich bin mir sicher, dass unsere Vorlesungszeiten über die gesamte Studienzeit optimal genutzt werden - auch Praktika und ein Auslandstrimester sind ein fester Bestandteil.
In 9 Sprachkursen können wir unsere Sprachkenntnisse für das Auslandstrimester boosten, Muttersprachler bringen uns dabei in wöchentlichem Unterricht auf das entsprechende Niveau.
Das Auslandstrimester können wir an einer der weltweiten Partnerhochschulen verbringen, mich persönlich wird es (hoffentlich) nach Lateinamerika ''verschlagen'' - Afrika, Amerika, Australien, Asien sind aber, natürlich, ebenso möglich.

Regelmäßig kommen Abendgäste zur Law School, bspw. vom BKA hier aus Wiesbaden, von der hessischen Landesregierung, Partner aus hochkarätigen Frankfurter Kanzleien und Unternehmensberatungen oder auch Rechtsmediziner. In einem Vortrag wird uns dann ein bspw. Einblick in die juristischen Elemente hinter einer AG-Hauptversammlung ermöglicht, anschließend bei Wine & Cheese werden Kontakte zum Referenten und begleitenden Berufstätigen geknüpft.

Die Freizeit kommt, man mag es kaum glauben, auch nicht zu kurz. Außerhalb der Ressorts in denen viele tätig sind bieten der Kurpark oder das Opelbad (mit unvergleichbarem Ausblick über Wiesbaden!) im Sommer super Möglichkeiten zu einem Bierchen oder zwei zu chillen.


Was ich etwas schade finde ist das begrenzte Studentenleben in Wiesbaden. Außer uns gibt es noch die FH und die WBS, dementsprechend sind die Studentenzahlen eher limitiert und das Nachtleben in Wiesbaden braucht wohl noch ein oder zwei Jahrgänge um auf alten Standard wiederbelebt zu werden. Mainz ist aber de facto um die Ecke, für Frankfurt findet sich auch immer jemand der fährt und dann ist das ganze nur halb so wild. Im Moment sind wir ca. 200 Studenten, eine 'Mensa' haben wir leider nicht - unser Bistro ist lecker, leider jedoch überschaubar und warme Speisen gibt es da keine. Der Bahnhof und die Restaurants in der Innenstadt helfen uns dabei aber auch weiter...