Tolles Fach, leider etwas eingestaubt

Pharmazie ist ein spannendes Fach, weil es Inhalte aus verschieden Bereichen, wie Chemie, Biologie und Medizin verknüpft. Während in den ersten 2 Jahre vor Allem Grundlagen aus diesen Fächern vermittelt werden, geht nach dem ersten Staatsexamen verstärkt um Arzneimittel und allem was dazu gehört. Da es sich bei Pharmazie um einen Staatsexamensstudiengang handelt, sind die Strukturen leider wenig flexibel: Die vier Jahre sind gefüllt mit einem festen, ziemlich vollgepacktem Stundenplan, bei dem Laborarbeit je nach Semester fast 50% der Zeit einnimmt. 40-Stunden-Wochen sind dabei keine Ausnahme. Klingt stressig und hart? Ist es teilweise auch echt, aber man schafft es. Das größere Problem sehe ich in den teilweise nicht mehr zeitgemäßen Inhalten, wenig Spezialisierungsmöglichleiten und geringer Forschungsorientierung. Hintergrund dafür ist die Approbationsordnung, nach der einen das Studium vor allem auf die Apotheke vorbereiten soll. Dennoch ist es ein spannendes Studium, mit dem man neben der Tätigkeit in der Apotheke tolle und vielfältige Möglichkeiten zum Beispiel in der Industrie, in Krankhäusern und Forschungseinrichtungen hat. Bedenken sollte man auch, dass man anders als bei den meisten anderen Studiengängen hinterher (nach dem dritten Staatsexamen) einen Beruf hat („Apotheker“) und nicht nur einen akademischen Titel, der einem in der Praxis nicht immer etwas nützt.