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Wer es will, der schafft es auch!

Pharmazie (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    4.7
So viel vorweg: Ich habe es hinter mir.

Pharmazie an der FU Berlin ist - genauso wie überall - kein Zuckerschlecken, aber nun wirklich kein unüberwindbares Hindernis.

Es wird in Semestergrößen zu je ca. 60 Leuten das vermittelt, was der Gesetzgeber in der Approbationsordnung vorgesehen hat. Das sind im Grundstudium hauptsächlich Chemie und Biologie in den Grundzügen. Wer sich mit den Fachwissenschaftlern unterhält, wird müde belächelt, weil wir die Basics lernen und das mit den fachwissenschaftlichen Sachen relativ wenig zu tun hat. Im Hauptstudium geht’s dann an Arzneistoffe und Arzneipflanzen sowie deren Verarbeitung. Das macht dann wirklich Sinn und man ahnt, dass es wirklich Sinn hat! Nach insgesamt 8 Semestern seid ihr mit der Uni durch, sofern ihr nicht trocknen müsst (s. unten).

Die Dozenten haben streckenweise so manche Eigenarten, die aber auszuhalten sind. Keiner von denen möchte die Leute durchfallen lassen! Klar sind sie anspruchsvoll, aber immerhin lassen sie euch später auf die Menschheit los - da ist etwas Anspruch durchaus gerechtfertigt!

Die Lehrveranstaltungen finden zur Hälfte im Labor statt (die andere Hälfte sind Seminare und Vorlesungen). Es gibt vor den Versuchen diverse Colloquien (quasi eine kurze Wissensüberprüfung, bevor man euch mit Chemikalien, Geräten oder sonstigen Dingen hantieren lässt), die aber keinem Studierenden Angst machen müssen. Meistens sitzt vor euch der betreuende Assistent und fragt die grundsätzlichen Dinge ab (auch das hilft in der Klausurvorbereitung). In einigen Praktika ist im Nachhinein ein Protokoll zu schreiben. Aber auch da gibt’s Inspirationshilfen von den höheren Semestern.

Pro Semester gibt es mal mehr, mal weniger Klausuren zu bestehen. Grundsätzlich (Stand Mai 2017) werden pro Semester zwei Versuche angeboten, die sich in den Schwierigkeiten nicht wirklich unterscheiden („Die Nachklausur wird immer schwieriger!“ ist Quark). In jeder Klausur benötigt ihr 50 % der maximalen Punktzahl, um zu bestehen. Noten gibt es für die Klausuren keine (nur für die vom Landesprüfungsamt veranstalteten Staatsexamina nach Semester vier, acht und nach dem PJ). Wer beide Versuche nicht besteht, „trocknet“ ein Semester. Das ist wie Sitzenbleiben in der Schule und gibt euch die Möglichkeit, die Lehrveranstaltung noch einmal zu besuchen und euch ein halbes Jahr auf nur ein Thema und eine einzige Klausur vorzubereiten. Nach insgesamt vier Versuchen ist Feierabend und die Exmatrikulation folgt. Das ist ein Versuch mehr als in den meisten anderen Studiengängen und wirklich machbar. Grundsätzlich sagt zwar z.B. Unkenntnis in organischer Chemie nichts über eine gute oder schlechte (spätere) Beratung in der Apotheke aus, aber wer möchte sich von jemandem beraten lassen, der es mit einem Semester Lernen immer noch nicht auf die Reihe bekommt, obwohl die Klausuren wirklich ähnlich sind?

Die Laborausstattung ist in Ordnung. Es gibt zwar immer irgendwo etwas technisch Besseres und eine hübschere Variante, aber man kommt klar. Für den Anspruch, den wir im Labor haben (bestehen und durch), ist das mehr als ausreichend.

Die FU ist grundsätzlich eine Campus-Uni, nur bekommt ihr davon nichts mit. Die Pharmazie hat ein eigenes Gebäude am Rande des Campus. Man lebt hier unter sich, was auf der einen Seite familiäre Stimmung aufkommen lässt, andererseits lernt man so nun keine anderen Studierenden kennen. Die Pharmazie an sich hat zwei Standorte: der eine wie gesagt am Rande des FU-Campus, der andere schon außerhalb. Ihr werdet an beiden Orten Veranstaltungen haben und pendelt dann schon einmal in der Mittagspause zwischen A und B. Das ist nervig, aber leider nicht zu ändern...

Ihr bekommt am Anfang des Semesters einen Stundenplan, an den ihr euch zu halten habt (ihr wählt ein sehr verschultes Studium). Das gibt euch einerseits Planungssicherheit, andererseits keine wirklichen Entfaltungsmöglichkeiten zur individuellen Studiumsgestaltung. Letzteres ist aber einfach einer staatlich organisierten Ausbildungsordnung (Approbationsordnung für Apotheker) geschuldet. Dafür garantiert man jedem Studierenden einen Praktikumsplatz - egal wie viele ihr seid. Die Praktika finden im Semester statt und die Ferien sind frei, sofern ihr keine Nachklausuren vor euch habt.

Die Bibliothek ist nicht im Gebäude, sondern ca. 10 min mit dem Fahrrad entfernt. Dort findet ihr alle relevanten Bücher für das Studium in ausreichender Menge. Also keine Panik. Die Bücher kosten alle ordentlich Geld, daher ist Verlieren keine Option!

Im Gebäude gibt es unten eine kleine Cafeteria. Die wird auch vom Studierendenwerk organisiert und bietet akzeptable Speisen zu Nicht-Mensa-Preisen an. Kulinarisch sind da keine Höchstleistungen zu erwarten (wer sowas möchte, muss ein Restaurant besuchen), aber Mensa-Qualität hat es allemal. Für ein Hauptgericht seid ihr im Schnitt 2,95 € bis 3,50 € los.

Ja, das Studium ist zu schaffen! Nein, ihr müsst nicht jeden Abend bis in die Puppen hinein lernen! Klar werdet ihr auch mal spät abends ein Protokoll schreiben oder zwischenzeitlich Dozenten, Assistenten und Kommilitonen verfluchen, aber lasst euch nicht einreden, dass es euch eure gesamte Freizeit raubt. Zeit für Hobbys gibt es immer! Und wenn ihr mal mit dem Semester über euch redet, werden die euch wertvolle Tipps geben können.

Eine Dozentin meinte mal, dass es ein befreiendes Gefühl ist, es überstanden zu haben. Und genau dieses Gefühl gebe es nur, wenn man vorher vor diesen scheinbar unüberwindbaren Aufgaben stand. Sie hatte Recht.
Pharmazie ist, wer naturwissenschaftliches Interesse und ein wenig Interesse am praktischen Arbeiten hat, genau das Richtige! Informiert euch, fragt schon Studierende oder jüngere Apotheker. Sie beraten euch gerne!
  • angenehme Atmosphäre, nette Leute, breit gefächert, großartiges Fach
  • tlw. lange Labortage und nicht enden wollende Protokolle

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Sara , 12.04.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.0
Ehab Alshaar , 11.04.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.6
Lara , 19.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.3
Johann , 19.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
2.4
Ghieth , 18.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.7
Mila , 10.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.3
Merle , 10.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.3
Julian , 04.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.3
Mimi , 03.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.4
Marwa , 31.01.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)

Über Steffen

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Berlin
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 26.05.2017
  • Veröffentlicht am: 29.05.2017