Langes Prozedere

Die Regelstudienzeit zieht sich relativ lange. Der Vorteil ist jedoch das Modulsystem, man kann Veranstaltungen vorziehen oder später belegen, dies ermöglicht eine flexible Gestaltung des Stundenplans. Vorteilhaft wenn man, wie ich, noch neben der Uni arbeiten geht. Einen leicht bitteren Beigeschmack hat jedoch das Losverfahren. Man trägt sich für ein Seminar ein, aber das Los entscheidet ob man reinkommt oder nicht. So kann der zunächst so schön gestaltete Stundenplan dank des Losverfahrens auch den Bach runtergehen. Denn falls dies der Fall ist, muss man in Seminare gehen die noch übrig sind. Diese haben dann vielleicht nicht das gewünschte Oder interessante Thema, als auch eine komplett irrsinnige Uhrzeit.
Das Fach Deutsch ist teilweise sehr Unterrichtsfern. Ab und an gibt es ein paar wenige Seminare, die sich ein wenig am Unterrichtskonzepten orientieren. Ich hatte jedoch kein einziges Seminar, in den Methoden o.ä. speziell für den Deutschunterricht gezeigt wurden. Oftmals war es wie in den Grundwissenschaften so, dass man als Leistung ein Referat halten musste und beim Rest wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängt. Ähnlich wie in den Vorlesungen, staubtrockene Theorie zum einschlafen, die meistens in den Abendstunden liegen. Hier bleibt dennoch zu sagen, dass das Teilnahmeverhalten von jedem selbst abhängig ist. Glücklicherweise, gab es dennoch gnädige Dozenten die ihre Vorlesung aufgezeichnet haben, sodass man sie auch von zuhause aus nachverfolgen konnte.
Biologie hingegen ist in Didaktik und Fachwissenschaft aufgeteilt. Die Didaktik ist ein wenig kompliziert strukturiert, aber dafür nahe an der Unterrichtspraxis. Die Dozenten sind sehr motiviert und hilfsbereit. In der Fachwissenschaft ist das leider nicht so, die Dozenten lassen einen spüren, dass man nur der dumme Lehramtsstudent ist und mit dem Wissen der Bachelor- oder Masterstudenten nicht mithalten kann. Oftmals sind die Klausuren dann auch so konzipiert gewesen. Dennoch waren die Vorlesungen oft an eine praktische Einheit geknüpft, was das ganze auflockerte. So haben wir mit uns selbst als Versuchsobjekten experimentiert, als auch Tier- und Pflanzenbestimmungen/-beobachtungen gemacht oder normale Laborexperimente. Fluch oder Segen kann auch die Exkursion sein, die man in Bio machen muss. Hier kann man aus Exkursionen vor Ort wählen oder an großen Exkursionen teilnehmen. Ich hatte den Vorteil an einer meeresbiologischen Exkursion teilzunehmen und muss sagen, dass war das beste was ich je belegt hatte.
Zu den Grundwissenschaften kann man pauschal nichts sagen. Es gab sowohl irrlangweilige, als auch interessante Vorlesungen und Seminare. Teilweise sind die beliebten Dozenten so überlaufen, dass bis zu 40 Mann in einem Raum sitzen.
Auch ist vieles oft Dozentabhängig, aber dass ist kein Geheimnis an vielen Lehreinrichtungen.
Zu den Lernmitteln dienten die eigenen Mitschriften oder Folien der Dozenten. Ausnahmen waren die mitgeschnittenen Vorlesungen. Teilweise gab es Dozenten, die auch viel Zusatzmaterial zur Verfügung stellten. Ich hatte jedoch nur zwei Veranstaltungen in welcher mir eine Online Lehreinheit zur Verfügung gestellt wurde. Hierzu gab es Testfragen zur Überprüfung des eigenen Wissens, als auch Testfragen die in die Note einflossen.