Lasst es lieber

Öffentliches Recht (B.A.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Digitales Studieren
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.6
Das Studium hat unter Corona-Bedingungen den Umständen entsprechend gut angefangen. Die Vorlesungen zur Staatsorganisation und zu den Grundrechten waren jeweils sehr spannend und haben einen guten Überblick über die Themengebiete gegeben. Auch die AGs waren Dank der engagierten Lehrpersonen sehr hilfreich.

Mit der Anfängerübung sind die Probleme des Studiengangs erstmals deutlich geworden: In der Erwartung einer großen Klausur, die den Stoff der letzten beiden Semester abprüfen sollte, habe ich bereits in den Semesterferien mit der Vorbereitung begonnen. Die Vorlesungsstunden der Übung, die auf die Klausur vorbereiten sollten, waren dagegen weitgehend nutzlos. Wenigstens - und das hängt vom Dotzierenden ab - haben wir die Note bereits vor Weihnachten erhalten, weshalb man sich mit ein wenig Vorlauf entscheiden konnte, ob man die zweite Klausur, die auf Verbesserung geschrieben wird, mitschreiben will.
Hier habe ich für künftige Studierende den Tipp: Wenn ihr denkt, euch mit eurer Klausur nicht verbessert zu haben, kann man sich entscheiden die Klausur nicht abzugeben. Die Klausur wird dann nicht als "nicht bestanden" gerechnet, sondern gar nicht erfasst. Sonst kann es sein, dass die schlechtere Note über mehre Semester in eurem Transcript of Records steht, obwohl sie gar nicht erfasst werden sollte.
Ungefähr die Hälfte der Personen, die das Fach mit mir angefangen haben, hat an diesem Punkt des Studienverlaufs das Nebenfach gewechselt, was eventuell auch für mich die bessere Entscheidung gewesen wäre.

Nach der Anfängerübung ging es weiter mit mehreren Semestern, in denen man wieder nur Vorlesungen besuchte: Erst mit Polizeirecht, was ich persönlich spannend fand, dann mit allgemeinem Verwaltungsrecht, wofür ich mich weniger begeistern konnte und schließlich mit Kommunal- und Baurecht. Hier traten weitere Schwächen des Studiengangs zu Tage:
Kommunal- und Polizeirecht sind landesspezifisch, das heißt außerhalb von Baden-Württemberg ist das Gelernte praktisch nutzlos. Im Baurecht hat es eine Lehrperson geschafft, dass ihre Vorlesung, die am Anfang von ca. 100 Studierenden besucht wurde, am Ende nur noch eine Handvoll Studierender in den Hörsaal lockte, obwohl diese in die direkt zuvor stattfindende Kommunalrechtsvorlesung bis zur letzten Woche der Vorlesungszeit in großer Zahl kamen. Dieser Umstand war ausschließlich der unterirdischen didaktischen Qualität der Lehrveranstaltung geschulded.

Positiv sind allerdings die AGs im Verwaltungsrecht hervorzuheben, in denen man einen Teil der klausurrelevanten Inhalte komprimiert, aber mit Begeisterung und Kompetenz vermittelt bekam.

Anders die Übung im öffentlichen Recht für Fortgeschrittene. Im Wissen um die Anstrengung in der Anfängerübung haben sich nahezu alle Mitstudierenden und ich dazu entschieden unser Studium ausschließlich wegen des Nebenfachs um ein Semester zu verlängern. Aus unserer Kohorte hat es genau eine Person geschafft den Studiengang sowie das Hauptfach in Regelstudienzeit abzuschließen.
Auch wenn ich erneut bereits in den Semesterferien mit Lernen angefangen habe, hat sich das Semester so angefühlt, als ob ich ausschließlich öffentliches Recht studieren würde, weil ich mein Hauptfach vollkommen hinten anstellen musste. Die Klausurvorbereitung in der Fortgeschrittenenübung führte einem die eignen Schwächen vor Augen ohne einen wirklichen Mehrwert zu bieten.

Die erste Klausur war unfreundlich gestellt, aber wurde freundlich bewertet. Nach wochenlanger Vorbereitung hatte man das Gefühl eine absolut desaströse Klausur geschrieben zu haben, die nicht mal ansatzweise zum Bestehen ausreichen könnte. Dann kamen viele Wochen des Wartens, in denen man sich bereits für die zweite Klausur vorbereiten musste, da die Note der ersten Klausur wenige Tage vor dem Termin der zweiten bekanntgegeben wurde. Die Motivation in dieser Phase litt auch darunter, dass unter den Studierenden das Gerücht umging, es seien 75% durchgefallen.
Die freundliche Bewertung der ersten Klausur widerlegte dieses Gerücht, führte aber für die meisten nur zu einer mittelmäßigen Note.

Bei der zweiten Klausur war es genau umgekehrt, diese wurde freundlich gestellt und dafür besonders streng bewertet. Dabei wurde scheinbar ein grundsätzlich anderer Bewertungsmaßstab angelegt, als bei der ersten Klausur.

Insgesamt habe ich in den ersten Semestern gerne Öffentliches Recht studiert. Das hat sich spätestens ab dem dritten Semester geändert. Heute würde ich das Fach vermutlich nicht erneut wählen.

Dies hat neben den bisher geschilderten Problemen folgende Gründe:

Das Nebenfach ist an der juristischen Fakultät angesiedelt und man besucht die gleichen Lehrveranstaltungen wie die Jura-Studierenden. Dies wäre nicht weiter problematisch, wenn die Lehrpersonen etwas mehr Rücksicht auf die Nebenfächler nehmen würden. Das beginnt häufig damit, dass teilweise Wissen aus anderen Rechtsgebieten (auch für Klausuren) vorausgesetzt wird, die wir nicht kennen können.
Auch wenn bei der Bewertung der Klausuren angeblich berücksichtigt wird, dass man Nebenfachstudierender ist, fallen die Klausuren regelmäßig so aus, dass sie einen guten Schnitt im Hauptfach deutlich herunterziehen können. Dadurch, dass nur 2 Klausuren im ganzen Studium abgelegt werden zählen diese zwei Noten dann extrem viel.

Kritisch ist auch die Planung der Vorlesungen zu bemerken: Die Pflichtveranstaltungen im Nebenfach öffentliches Recht überschnitten sich regelmäßig mit den Pflichtveranstaltungen meines Hauptfachs, worauf auch auf Nachfrage von beiden Seiten überhaupt keine Rücksicht genommen wurde, obwohl es einige Studierende betraf.

Zudem ist noch die Notenverbuchung zu kritisieren: Hier scheinen die Verantwortlichen außer Stande eine korrekte Verbuchung der einzelnen Prüfungsleistungen zu gewährleisten. So wurden einige Noten fälschlicherweise verbucht, andere an falscher Stelle und weitere im falschen Format vergeben, von einer zügigen Verbuchung der Noten ganz zu schweigen.

Auch das Absolvieren eines Auslandssemesters wird durch das Nebenfach stark erschwert, da die meisten Veranstaltungen nur jedes zweite Semester angeboten werden und man dementsprechend in aller Regel eine Verlängerung der Studienzeit um ein Jahr in Kauf nehmen muss.

Schließlich bleibt noch der enorme Arbeitsaufwand, der völlig außer Verhältnis zu den vergebenen Leistungspunkten steht. Für diesen Aufwand wird man jedoch in den meisten Fällen nicht mal mit guten Noten belohnt.

Falls ihr ein interessantes Nebenfach sucht, euch der Zeitaufwand, die Regelstudienzeit sowie die Noten egal sind, dann könnte Öffentliches Recht etwas für euch sein, ansonsten lasst es lieber.
  • interessante Studieninhalte, einzelne gute Dozierende
  • schlechte Organisation, hoher Arbeitsaufwand

Jonathan hat 22 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Gibt es ausreichend Sitzplätze in den Hörsälen?
    Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
  • Wie modern sind die Seminarräume und Hörsäle ausgestattet?
    Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.
  • Kannst Du Klausurnoten online einsehen?
    Ich kann die Noten einiger Fächer online einsehen.
  • Wie ist die Luft in den Hörsälen?
    Ich bin der Auffassung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist.
  • Wie kommst Du mit Deinen Kommilitonen zurecht?
    Ich habe hier meine Leute gefunden, mit denen ich gut zurecht komme.
  • Gibt es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe der Uni?
    Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
  • Wie schwierig war die Wohnungssuche?
    Die Wohnungssuche war echt schwierig.
  • Wie hoch ist der Anspruch an die Studenten?
    Der Anspruch an die Studenten ist für mich genau richtig.
  • Gibt es ausreichend Sprechstundentermine?
    Ich finde, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Ein paar meiner Dozenten kommen sogar aus der Praxis.
  • Gibt es eine Anwesenheitspflicht?
    Ich habe keine Anwesenheitspflicht in meinem Studium.
  • Stellen Deine Dozenten die Skripte auch online bereit?
    Ich kritisiere, dass keiner der Dozenten die Skripte online bereitstellt.
  • Wie hoch ist das Lernpensum?
    Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.
  • Ist der Studienverlauf sinnvoll geplant?
    Der Studienverlauf ist bis auf wenige Ausnahmen sinnvoll geplant.
  • Wie lernst Du für Klausuren?
    Für meine Klausuren lerne ich meist alleine.
  • Hat Dir StudyCheck bei der Studienwahl geholfen?
    StudyCheck hat mir bei der Studienwahl geholfen!
  • Haben Deine Eltern auch studiert?
    Meine Eltern haben auch studiert.
  • Pendeln viele Deiner Kommilitonen am Wochenende in die Heimat?
    Die meisten meiner Kommilitonen bleiben auch am Wochenende in der Umgebung und pendeln nicht in die Heimat.
  • Gehst Du gerne auf Festivals?
    Festivals sind nichts für mich.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich manchmal in den Urlaub.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.4
C. , 04.06.2020 - Öffentliches Recht (B.A.)
3.8
Lily , 01.05.2016 - Öffentliches Recht (B.A.)

Über Jonathan

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 6
  • Studienbeginn: 2020
  • Studienform: Begleitfach 25%
  • Standort: Standort Heidelberg
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 14.08.2023
  • Veröffentlicht am: 17.08.2023