Chaos pur!

Das Studentenleben in Bremerhaven ist besonders am Anfang eine große Herausforderung. Als Zugezogener ist es nicht nur finanziell sondern auch sozial von Vorteil sich einen Job neben dem Studium zu suchen. Die meisten Studenten wirken direkt am Anfang sehr verklemmt und konzentriert. Ein soziales und offenes Campusleben, wie an manchen Universitäten, kann hier nicht erwartet werden. Im Jahr finden ein paar wenige Veranstaltungen statt, die mehr oder weniger von den Studenten besucht werden. Die Erstsemesterparty spiegelt dabei keine Durchschnittsveranstaltung der Hochschule wieder. ;) Ansonsten hat Bremerrhaven nach einer Weile für mich an Reiz gewonnen. Hat man sich einen Freundeskreis aufgebaut und an den nordischen way of life gewöhnt lässt es sich aushalten! Vor allem bei den günstigen Mieten. ;) Die Lehrveranstaltungen sind verständlich. Im Laufe des Studiums kommt es jedoch vermehrt zu Wiederholungen von Lerninhalten. Zudem wird eine breite Masse an Lerninhalten vermittelt. Jedoch wird Aufgrund dieser enormen Quantität oft auf Qualität verzichtet. Eine richtige Vertiefung findet nur in wenigen Fällen statt. Zudem sind Unterschiede bei dem Engagement der Dozenten zu verzeichnen. Die Organisation erreicht nur einen Stern, da es 2/3 der Dozenten nicht für nötig halten sich an Terminabsprachen/Stundenpläne und co zu halten. Gerade wenn man neben dem Studium arbeitet ist dies von enormen Nachteil. Man erfährt oft einen Tag oder ein paar Stunden vorher wann, wie und wo eine Veranstaltung stattfindet. Was den Dozenten jedoch sehr zu Gute gehalten werden sollte ist der persönliche Kontakt zu den Studenten. Man fühlt sich aufgrund der kleineren Studentenanzahl nicht nur wie eine Matrikelnummer und kann mit vielerlei Problemen an die Dozenten und Lehrbeauftragen herantreten. Ihr müsst euch neben dem Studium auf viele Übungen, Veranstaltungen, Labore (& Laborberichte/Protokolle) sowie eine Vielzahl von Ausarbeitungen einstellen. Plätze werden aufgrund der eher geringen Studentenzahl genug zur Verfügung gestellt. Es kommt moderne Technik zum Einsatz auch wenn man sich mit manchen Dingen wohl gerne intensiver beschäftigen würde. Zu allem kommt hinzu, dass der Studiengang Medizintechnik an der Hochschule nicht sonderlich "beliebt" ist. Man spürt oft Spannungen zwischen den Dozenten der einzelnen Studiengänge/Fachbereiche gegenüber. Alles in allem ist dies natürlich nur eine subjektive Meinung. Das Studium ist mit viel Arbeitsaufwand zu bewältigen, sollte aber auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Eine richtige Vorbereitung auf die Arbeitswelt und direkter Kontakt zu Unternehmen ist nicht zu erwarten. Ich persönlich weiß nicht, ob ich rückblickend noch einmal dieses Studium beginnen würde zumal mittlerweile das Masterprogramm der Hochschule revidiert wurde.