Man muss sich etwas durchbeißen

Das Grundstudium hat es sehr in sich. Wenn man Lust hat, Einblicke in verschiedene Bereiche zu bekommen, also Audiovisuelle Produktion, Marketing und Design um sich dann festzulegen, was man im Hauptstudium für Fächer wählt, ist das durchaus gegeben. Auch das schon im dritten Semester das Praxissemester ist finde ich gut, so früh kann man sich dann sehr gut orientieren.
Allerdings muss man sich darauf einstellen, die ersten zwei Semester größtenteils nur mit Programmierung zu verbringen. Damit kann man natürlich rechnen, wenn man Medienkonzeption an der Fakultät DIGITALE Medien studiert, aber die Masse hat mich dann doch etwas überrascht.

Das Modul nennt sich "Entwicklung interaktiver Anwendungen" und findet im ersten und zweiten Semester statt. Im ersten Semester lernt man in atemberaubender Geschwindigkeit HTML, CSS und Typescript, worauf dann im zweiten Semester aufgebaut wird, mit der Konzeption von Anwendungen als Zusatz, wo dann schon Grundwissen vorausgesetzt wird. Dieses ist nur bedingt vorhanden, weil es eben im ersten Semester unfassbar schnell geht und man nicht viel mitnimmt. Der Arbeitsaufwand für dieses Modul ist in beiden Semestern GIGANTISCH, der Umfang der Aufgaben, die in der Regel wöchentlich gestellt werden ist einfach zu groß und kostet viel zu viel Zeit und das sage ich als jemand, der in diesem Modul eigentlich ganz okay zurecht gekommen ist. Auch das man sich die Inhalte insb. im zweiten Semester durch Text vollständig selbst erarbeiten muss ist sehr zeitaufwendig und erschwert die Verständlichkeit. Das alles ist unfassbar frustrierend und macht wütend auf das Fach weil es vor allem dafür sorgt, das andere interessante Fächer, in denen man wirklich coole praktische Sachen macht wie einen eigenen Kurzfilm drehen oder ein Produkt designen einfach zu kurz kommen und konstant hinten angestellt werden müssen. Ich war vor meinen Studium eigentlich grundsätzlich der Programmierung nicht abgeneigt und hatte Lust das es ein Teil meines Studiums ist, aber in diesem Ausmaß hat es mir sämtliche Motivation genommen, das mit Wahlfächern noch irgendwie weiter zu verfolgen.
Das ist eigentlich schade weil man irgendwie das Gefühl hat, bei den Profs wäre ein Problembewusstsein da, aber wenn man sich dann mit KommilitonInnen unterhält die einem dann erzählen wie sie sich in AStA und Co. teilweise seit Jahren für Änderungen stark machen aber halt nix passiert macht es das auch nicht besser.
Ansonsten gibt es wirklich interessante Module in denen man auch gerade im zweiten Semester schon einige Theorie die man tatsächlich in die Praxis umsetzen kann lernt. Die Hochschule ist sehr gut ausgestattet und bietet viele Möglichkeiten.